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2005-01-28 DE – Georgsmarienhuette - Eventcenter B 51

Dissection - Rotten Sound - The Duskfall - The Vision Bleak - TotenmonD - Sayyadina - Abrogation

Das WINTERNOISE FESTIVAL ist eines von 3 großem Metalfestivals des BurningStage-Teams und macht anno 2006 seinem Namen alle Ehre. Und das nicht nur wegen der tief-winterlichen Temperaturen von –10 °C, Schnee und eisglatter Straßen, sondern vor allem wegen dem Billing ;) Insbesondere ROTTEN SOUND und SAYYADINA unterstreichen hier mal ganz deutlich den Noise-Faktor, obwohl natürlich DISSECTION mit ihrer Ankündigung zum aller allerletztem Male alte Songs zu spielen und die Elchtöter von THE DUSKFALL ebenfalls einen nicht unwesentlichen Anteil am Krach haben ;)
Gerüchten über ein bereits ausverkauftes Festival zum Trotz war die Halle des Eventcenters B51 dann doch verhältnismäßig leer, am Ende würde ich mal auf höchstens 500 Leute schätzen. Der Zeitplan wurde diesmal nicht penibel eingehalten, was vor allem daran lag, das Battlelore ihre Beteiligung kurzfristig abgesagt hatten. Das nahm man dann auch zum Anlass, mal kurzerhand das Programm umzuschmeißen. Wohl dem, der sich nicht auf’s angekündigte Billing verließ und pünktlich da war...

:: Fotos ::

:. ABROGATION ~ starteten daher etwas später, so gegen 16 Uhr, legten sich aber sofort ins Zeug und servierten dem schon recht üppig anwesendem Publikum (war wohl zu kalt draußen :P) deutschsprachigen Death/Thrash Metal mit Schwerpunkt auf dem im letzten Jahr veröffentlichten Album 1487. Als Opener eines Festivals zu fungieren ist natürlich immer ein undankbarer Job, aber das Publikum zeigte zum Glück „Benehmen“ und ABROGATION mussten nicht ohne Applaus von der Bühne gehen :)

:. SAYYADINA ~ entpuppten sich anschließend sofort als erstes Highlight des... ähm... späten Nachmittags. Das dies heute der letzte Tag einer einmonatigen Tour war, merkte man den Schweden kaum an. Im Jahre 2000 von Ove Wiksten (vox.) und Jon Lindqvist (git. Ex-Nasum) gegründet, finden sich hier illustre Musiker wie Adde Mitroulis (drums – ex-Birdflesh; General Surgery) oder Bassist Andreas Eriksson (ex-General Surgery) wieder. Bei den Roots kann auch nur eines bei herauskommen: Grindcore! Krass, krank und ungemein kurzweilig. Während Ove wie ein Wahnsinniger über die Bühne fegte, hüpfte und Grimassen zog (sieht im Übrigen absolut wie eine „mini“-Ausgabe unseres BRT aus...), übte sich Gitarist Jon darin, wie man sich selbst am besten bespuckt und berotzt *lol*. Bassist Andreas zeigte etwas bessere Kinderstube und beschränkte sich darauf, am Ende einiger Songs ins Mikro zu rülpsen (oder so was ähnliches), das konnte er bereits beim Soundcheck fehlerfrei *g*. SAYYADINA zockten mal eben so an die 100 Songs runter (Achtung: bewusste übertrieben!). Absolut geile Mucke und ne geile Show! Mein persönliches Highlight des Abends!!! Yeaaaaaaaaaahhhhhhh!

:. TOTENMOND ~ waren dann anschließend die absolute Enttäuschung. Betrunken und angepisst waren TOTENMOND einfach nur stumpf struntz langweilig, hatten elendig lange tote Pausen zwischen den Songs, bekamen dabei den Mund nicht auf und machten auch sonst einen sehr blonden Eindruck. Dummerweise nutzte das Trio seine einstündige Spielzeit auch noch gnadenlos aus... Senf schrubbelte sich einen am 3-Saitenbass runter und regulierte seinen Sound über seine losen Pick-ups. Am Schluss ratterte man noch ebenso lustlos das ein oder andere Punksong-Cover runter, und dann war nach gefühlten zwei Stunden endlich Feierabend. Einzig positiver Aspekt war die Fanverköstigung mit irgendwas Hochprozentigem, was auch der Grund dafür gewesen sein könnte, dass ein ordentlicher Teil des Publikums offensichtlich zufrieden mit dem Auftritt war.

:. THE VISION BLEAK ~ vielen zugegebenermaßen stilistisch (Gothic Metal) aus dem Rahmen und polarisierten im nachhinein. Spätestens hier dürfte sich das hohe weibliche Aufkommen bei einem derartigen Festival erklären. Da ich die Jungs aber schon ein paar Mal live gesehen habe, weiß ich, dass TVB wie Sau rocken und grooven und so für eine gehöriges Maß an Abwechslung sorgen würden. Das taten sie dann auch und die Halle war zum erstenmal richtig voll mit einem wild bangenden Publikum vor der Bühne. Sänger Allen B. Konstanz schien allerdings ebenfalls nicht mehr ganz nüchtern zu sein... hehehe... tat der Show aber keinen Abbruch. Ebenfalls sehr bemerkenswert war der Umgang mit den Fans hinterher. Die Jungs gaben recht viele Autogramme und ließen sich das eine oder andere mal ablichten.

:. THE DUSKFALL ~ sind sicherlich eine der geilsten Schwedentodexporte. Einmal mehr musste sich die Band zwar durch Besetzungsquerelen kämpfen, veröffentlichte dann aber mit Lifetime Supply Of Guilt ein weiteres Hammeralbum. Mit durchgetretenem Gaspedal gab’s eine krachige Mixtur aus Death mit ein bisschen Thrash und Black Metal. Das bereits gut angeheizte Publikum drehte jetzt erst richtig auf und bescherte der Band ein enormes, natürlich positives Feedback. Dafür bedankte man sich seitens der Band durch ’nen ganzen Haufen in die Menge geworfene Band-T-Shirts und CD’s. Hat Laune gemacht :)

:. ROTTEN SOUND ~ knüppelten kurz danach die zweite Grindcore-Runde ein. Auch hier gab’s in der gleichen Zeit mindestens doppelt so viele Songs. Der Großteil der Anwesenden flippte regelrecht aus und bildete den ersten echten Moshpit. Einfach nur ganz großes Kino!

:. DISSECTION ~ ließen erst mal ewig auf sich warten (war der Rebirth von DISSECTION nicht schon abgeschlossen?)... nämlich 75 Minuten lang blieb die Bühne verhüllt, tranken sich die Fans ins Koma, schliefen die ersten ein und langweilte sich der Rest fast zu Tode. Durch die Battlelore-Absage kam es zu diesem Zeitloch und natürlich bestand man hier beim Headliner penibel auf seine Anfangszeit von 23.55 Uhr.
Aber dann ging’s bei kuscheligem Kerzenschein los, nur hatte scheinbar der Mixer vergessen, die richtigen Regler aufzumachen, denn die ersten beiden Songs kamen total matschig rüber. Die Fans schienen es kaum zu bemerken und tobten sich munter vor der Bühne aus, während die Band sichtlich das Feedback genoss und die Fans noch weiter anfeuerte. Knapp 2 Stunden lang zockten DISSECTION runter, was ihre Historie bis dato zu bieten hatte. Storm Of The Light’s Bane wurde im Laufe des Gigs komplett gespielt, und auch ganz alte Schätzchen wie Son Of Mourning von der 1993er 7“ EP. Als besonderes Schmankerl gab es dann noch Priest Of Satan das Jon ursprünglich ebenfalls 1993 mit The Black aufgenommen hatte.
Setlist: Intro - At The Fathomless Depths, Frozen, Retribution - Storm Of The Light's Bane, Unhallowed, Son Of The Mourning, Where Dead Angels Lie, Soulreaper, Intermezzo - No Dreams Breed In Breathless Sleep, Black Horizons, Shadows Over A Lost Kingdom, In The Cold Winds Of Nowhere, The Somberlain // Night's Blood, Elizabeth Bathory, Priest Of Satan, Thorns Of Crimson Death

Fazit: Ein weiteres geiles Konzert aus dem Hause BurningStage. Allerdings dürfte die Anzahl der verkauften Tickets eher nicht berauschend gewesen sein. Ich hatte hier tatsächlich ein volles Haus erwartet. Auf der anderen Seite tummelte sich ungewöhnlich viel internationales Publikum im Eventcenter, und da sind nicht nur die Holländer von um die Ecke gemeint...
Insgesamt ein tolles Festival, nur des Zeitloch hätte man getrost vermeiden können...

 

story & pics © Dajana