Dissection
- Rotten Sound - The Duskfall - The Vision Bleak - TotenmonD -
Sayyadina - Abrogation
Das
WINTERNOISE FESTIVAL ist eines von 3 großem
Metalfestivals des BurningStage-Teams
und macht anno 2006 seinem Namen alle Ehre. Und das nicht nur
wegen der tief-winterlichen Temperaturen von –10 °C,
Schnee und eisglatter Straßen, sondern vor allem wegen dem
Billing ;) Insbesondere ROTTEN SOUND und SAYYADINA
unterstreichen hier mal ganz deutlich den Noise-Faktor, obwohl
natürlich DISSECTION mit ihrer Ankündigung
zum aller allerletztem Male alte Songs zu spielen und die Elchtöter
von THE DUSKFALL ebenfalls einen nicht unwesentlichen
Anteil am Krach haben ;)
Gerüchten über ein bereits ausverkauftes Festival zum
Trotz war die Halle des Eventcenters B51 dann doch verhältnismäßig
leer, am Ende würde ich mal auf höchstens 500 Leute
schätzen. Der Zeitplan wurde diesmal nicht penibel eingehalten,
was vor allem daran lag, das Battlelore ihre Beteiligung kurzfristig
abgesagt hatten. Das nahm man dann auch zum Anlass, mal kurzerhand
das Programm umzuschmeißen. Wohl dem, der sich nicht auf’s
angekündigte Billing verließ und pünktlich da
war...
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Fotos ::
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ABROGATION
~ starteten daher etwas später, so gegen
16 Uhr, legten sich aber sofort ins Zeug und servierten dem schon
recht üppig anwesendem Publikum (war wohl zu kalt draußen
:P) deutschsprachigen Death/Thrash Metal mit Schwerpunkt auf dem
im letzten Jahr veröffentlichten Album 1487.
Als Opener eines Festivals zu fungieren ist natürlich immer
ein undankbarer Job, aber das Publikum zeigte zum Glück „Benehmen“
und ABROGATION mussten nicht ohne Applaus von
der Bühne gehen :)
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SAYYADINA
~ entpuppten sich anschließend sofort als
erstes Highlight des... ähm... späten Nachmittags. Das
dies heute der letzte Tag einer einmonatigen Tour war, merkte
man den Schweden kaum an. Im Jahre 2000 von Ove Wiksten (vox.)
und Jon Lindqvist (git. Ex-Nasum) gegründet, finden sich
hier illustre Musiker wie Adde Mitroulis (drums – ex-Birdflesh;
General Surgery) oder Bassist Andreas Eriksson (ex-General Surgery)
wieder. Bei den Roots kann auch nur eines bei herauskommen: Grindcore!
Krass, krank und ungemein kurzweilig. Während Ove wie ein
Wahnsinniger über die Bühne fegte, hüpfte und Grimassen
zog (sieht im Übrigen absolut wie eine „mini“-Ausgabe
unseres BRT aus...), übte sich Gitarist Jon darin, wie man
sich selbst am besten bespuckt und berotzt *lol*. Bassist Andreas
zeigte etwas bessere Kinderstube und beschränkte sich darauf,
am Ende einiger Songs ins Mikro zu rülpsen (oder so was ähnliches),
das konnte er bereits beim Soundcheck fehlerfrei *g*.
SAYYADINA zockten mal eben so an die 100 Songs runter
(Achtung: bewusste übertrieben!). Absolut geile Mucke und
ne geile Show! Mein persönliches Highlight des Abends!!!
Yeaaaaaaaaaahhhhhhh!
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TOTENMOND
~ waren dann anschließend die absolute Enttäuschung.
Betrunken und angepisst waren TOTENMOND einfach
nur stumpf struntz langweilig, hatten elendig lange tote Pausen
zwischen den Songs, bekamen dabei den Mund nicht auf und machten
auch sonst einen sehr blonden Eindruck. Dummerweise nutzte das
Trio seine einstündige Spielzeit auch noch gnadenlos aus...
Senf schrubbelte sich einen am 3-Saitenbass runter und regulierte
seinen Sound über seine losen Pick-ups. Am Schluss ratterte
man noch ebenso lustlos das ein oder andere Punksong-Cover runter,
und dann war nach gefühlten zwei Stunden endlich Feierabend.
Einzig positiver Aspekt war die Fanverköstigung mit irgendwas
Hochprozentigem, was auch der Grund dafür gewesen sein könnte,
dass ein ordentlicher Teil des Publikums offensichtlich zufrieden
mit dem Auftritt war.
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THE
VISION BLEAK ~ vielen zugegebenermaßen
stilistisch (Gothic Metal) aus dem Rahmen und polarisierten im
nachhinein. Spätestens hier dürfte sich das hohe weibliche
Aufkommen bei einem derartigen Festival erklären. Da ich
die Jungs aber schon ein paar Mal live gesehen habe, weiß
ich, dass TVB wie Sau rocken und grooven und
so für eine gehöriges Maß an Abwechslung sorgen
würden. Das taten sie dann auch und die Halle war zum erstenmal
richtig voll mit einem wild bangenden Publikum vor der Bühne.
Sänger Allen B. Konstanz schien allerdings ebenfalls nicht
mehr ganz nüchtern zu sein... hehehe... tat der Show aber
keinen Abbruch. Ebenfalls sehr bemerkenswert war der Umgang mit
den Fans hinterher. Die Jungs gaben recht viele Autogramme und
ließen sich das eine oder andere mal ablichten.
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THE DUSKFALL
~ sind sicherlich eine der geilsten Schwedentodexporte.
Einmal mehr musste sich die Band zwar durch Besetzungsquerelen
kämpfen, veröffentlichte dann aber mit Lifetime
Supply Of Guilt ein weiteres Hammeralbum. Mit durchgetretenem
Gaspedal gab’s eine krachige Mixtur aus Death mit ein bisschen
Thrash und Black Metal. Das bereits gut angeheizte Publikum drehte
jetzt erst richtig auf und bescherte der Band ein enormes, natürlich
positives Feedback. Dafür bedankte man sich seitens der Band
durch ’nen ganzen Haufen in die Menge geworfene Band-T-Shirts
und CD’s. Hat Laune gemacht :)
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ROTTEN SOUND
~ knüppelten kurz danach die zweite Grindcore-Runde
ein. Auch hier gab’s in der gleichen Zeit mindestens doppelt
so viele Songs. Der Großteil der Anwesenden flippte regelrecht
aus und bildete den ersten echten Moshpit. Einfach nur ganz großes
Kino!
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DISSECTION
~ ließen erst mal ewig auf sich warten (war
der Rebirth von DISSECTION nicht schon abgeschlossen?)...
nämlich 75 Minuten lang blieb die Bühne verhüllt,
tranken sich die Fans ins Koma, schliefen die ersten ein und langweilte
sich der Rest fast zu Tode. Durch die Battlelore-Absage kam es
zu diesem Zeitloch und natürlich bestand man hier beim Headliner
penibel auf seine Anfangszeit von 23.55 Uhr.
Aber dann ging’s bei kuscheligem Kerzenschein los, nur hatte
scheinbar der Mixer vergessen, die richtigen Regler aufzumachen,
denn die ersten beiden Songs kamen total matschig rüber.
Die Fans schienen es kaum zu bemerken und tobten sich munter vor
der Bühne aus, während die Band sichtlich das Feedback
genoss und die Fans noch weiter anfeuerte. Knapp 2 Stunden lang
zockten DISSECTION runter, was ihre Historie
bis dato zu bieten hatte. Storm Of The Light’s
Bane wurde im Laufe des Gigs komplett gespielt,
und auch ganz alte Schätzchen wie Son Of Mourning
von der 1993er 7“ EP. Als besonderes Schmankerl gab es dann
noch Priest Of Satan das Jon ursprünglich ebenfalls
1993 mit The Black aufgenommen hatte.
Setlist: Intro - At The Fathomless Depths,
Frozen, Retribution - Storm Of The Light's Bane, Unhallowed, Son
Of The Mourning, Where Dead Angels Lie, Soulreaper, Intermezzo
- No Dreams Breed In Breathless Sleep, Black Horizons, Shadows
Over A Lost Kingdom, In The Cold Winds Of Nowhere, The Somberlain
// Night's Blood, Elizabeth Bathory, Priest Of Satan, Thorns Of
Crimson Death
Fazit:
Ein weiteres geiles Konzert aus dem Hause BurningStage.
Allerdings dürfte die Anzahl der verkauften Tickets eher
nicht berauschend gewesen sein. Ich hatte hier tatsächlich
ein volles Haus erwartet. Auf der anderen Seite tummelte sich
ungewöhnlich viel internationales Publikum im Eventcenter,
und da sind nicht nur die Holländer von um die Ecke gemeint...
Insgesamt ein tolles Festival, nur des Zeitloch hätte man
getrost vermeiden können...