[Dajana] Endlich, endlich ist es soweit! Ich komme tatsächlich in den Genuß einer CULT OF LUNA Show. Lange habe ich auf solch eine Gelegenheit warten müssen, denn so oft lassen sich die Schweden ja nun auch nicht blicken.
Und sie tun es natürlich nicht aus einer Laune heraus, sondern um ihr brandneues Album A Dawn To Fear zu promoten. Sechs Jahre hat es gedauert, bis der Nachfolger von dem schon grandiosen Vertikal nun das Licht der Welt erblickt (die exzellente Kollaboration mit Julie Christmas, Mariner, nicht mit eingerechnet). Das siebte Werk ist einmal mehr ein Manifest, welches das Genre prägen wird. Noch heftiger, noch elementarer, als die Vorgänger.
[Dajana] Einmal mehr geht es nach Köln, dieses Mal ins :: Bürgerhaus Stollwerck ::.Das clever eingefädelte Zeitmanagement wurde durch die Tatsache zunichte gemacht, daß entgegen der regulären Ankündigung A.A.WILLIAMS nach dem Einlaß um 19 Uhr schon um 19:20 Uhr auf der Bühne stand. Passte gerade so ;)
[BRT] Jau, ab nach Köln, zu einer der seit langen absolut relevantesten und sich auch immer Stück für Stück stetig weiter entwickelnden Band, die man endlich mal losgelöst vom Neurosis/Isis-Kosmos sehen sollte: CULT OF LUNA. Die Erwartungen waren astronomisch hoch, was ja eigentlich unfair ist, aber die Band erfüllte, und zwar wie!
:: Fotos :: A.A.WILLIAMS ::
[Dajana] Und :: A.A.WILLIAMS :: fing wirklich punktgenau an! Leider hatten es viele der Fans bis dahin noch nicht in den Saal geschafft, so daß es doch recht leer aussah. Das Manko wurde dann optisch durch viel Nebel kaschiert.
Ich hatte A.A.WILLIAMS ja schon vor gut einem Monat als Support der Sisters Of Mercy live gesehen und war fasziniert. Die Stimmung in der viel kleineren Location war deutlich besser, allerdings waren die Lichtverhältnisse deutlich schlechter ;) Und, die bis dato namenlosen neuen Songs haben nun offiziell einen ;) Schöne Show!
[BRT] A.A WILLIAMS hatte ich letztens das erste Mal gehört, weil irgendjemand die Dame im Chelsea Wolfe/Emma Ruth Rundle Kontext nannte, musste ich da natürlich antesten, klar.
Tolle Songs, vielleicht etwas zu zurückhaltend auf der Bühne, aber als Appetizer für die kommenden zwei Bands absolut klasse! Da freue ich mich doch auf die 2020 erscheinende Platte!
Die Dame und ihr Gatte verkauften ihr Merch selbst und erwiesen sich als höfliche und sympathische Gesprächsgenossen. So watt mag ich ja, ne?
Band: A.A.Williams, Tom Williams, Wayne Proctor
Setlist: Cold, Love & Pain, Belong, Wait, Melt, Control
:: Fotos :: BRUTUS ::
[Dajana] :: BRUTUS :: hatte ich eigentlich gar nicht auf der Rechnung für diese Show. Nicht, daß ich mich beschweren würde, denn auch BRUTUS habe ich bisher noch nie live gesehen ;)
Nach nur 10 Minuten Umbau standen BRUTUS auch schon auf der Bühne. Der Zeitplan an diesem Abend war zumindest für die beiden Supportbands ungemein straff.
Ohne großes Gewese kredenzten uns die Belgier ein 40-Minutes-Set aus Songs der beiden Langrillen Nest (2019) und Burst (2017). Großartige Musik, insbesondere in Kombination mit der hellen Stimme von Stefanie Mannaerts. Überhaupt ist sie ohne Frage der Mittelpunkt der Band, auch wenn man sie am Rande plaziert. Es ist einfach nur bezaubernd, wie sie die Schlagzeugfelle verdrosch und dabei sang ;)
[BRT] BRUTUS haben mit ihren letzten zwei Platten auf jeden Fall etwas Neues und Spannendes geschaffen. Daher war ich schwerst gespannt, ob die drei Belgier um die singende Schlagzeugerin Stefanie das auch alles auf der Bühne bestätigen können. Die Band legte los wie die Feuerwehr und zog mich sofort in den Bann. Ihr vollkommen eigenes Gebräu aus Hardcore, Post-Punk und Post-Black Metal (…) hat Drive, Energie und Dynamik!
Leider war Stefanies Gesang etwas zu sehr in den Vordergrund gemischt, was es auf Konzert-Länge etwas anstrengend und eintönig machte. Auch die Songauswahl wirkte hier etwas gleichförmig und war nach der Hälfte des Gigs etwas vorhersehbar. Insgesamt gut, aber irgendwie höre ich dann doch die Platten lieber.
Band: Stefanie Mannaerts (drum&vocals), Stijn Vanhoegaerden (guitars), Peter Mulders (bass)
Setlist: War, Cemetary, Horde II, Drive, Space, Justice De Julia II, Techno, Baby Seal, Sugar Dragon
:: Fotos :: CULT OF LUNA ::
[Dajana] Ok, :: CULT OF LUNA :: hatten nun eine halbe Stunde Zeit und gingen die Sache somit gelassener an. Und da wären wir nun bei der Frage, ob CULT OF LUNA es vermochten, die Intensität des Amenra Konzertes 3 Tage zuvor zu toppen? Das ist zumindest für mich schwer zu beantworten. Amenra waren sicherlich härter und intensiver, CULT OF LUNA dafür… massiver, atmosphärischer, breitwandiger mit einer großartigen Lichtshow dazu. Das waren beides ganz, ganz fantastische Shows und definitiv Konzerthighlights in 2019. Wegen dem Licht hatten die Schweden vielleicht dann doch die Nase vorn ;)
[BRT] Äh, ja… WOW! Was für ein intensives Erlebnis! Die Kombination aus der unfassbaren Wucht von zwei Schlagzeugern und drei Gitarren, der aggressive und krasse Gesang, die atmosphärischen Soundtracks gepaart mit einer absolut passenden Lichtshow war einfach umwerfend.
CULT OF LUNA lösten die Vorschusslorbeeren ein und übertrafen alle Erwartungen. Die nächste Live-Band muss sich gehörig strecken um dieses… ja, Inferno zu erreichen. Dabei bot die Band nicht einmal nur die volle Breitseite an Soundwand, auch ruhige Töne mit normalem Gesang lockerten die Setlist dynamisch auf. Wahnsinn!
Konzerthighlight 2019? Ja wer den sonst bitte?
[Dajana] Ich hätte da noch Kandidaten. Also aus meiner Konzertliste ;) Soll aber keineswegs die CULT OF LUNA Show schmälern. Das war schon ganz, ganz großes Kino!
Band: Johannes Persson (git, vox), Fredrik Kihlberg (git, vox), Kristoffer Jankarls (git, vox), Andreas Johansson (bass), Kristian Karlsson (keys, vox, Anders Teglund?), Thomas Hedlund (drums), Magnus Lindberg (drums),
Setlist: The Silent Man, Finland, Nightwalkers, I: The Weapon, And With Her Came The Birds, Lights On The Hill, In Awe Of, Passing Through, The Fall
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