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2005-06-17 DE – Wilhelmshaven - Pumpwerk

Das Pumpwerk in Wilhelmshaven ist für ein Konzert der CRÜXSHADOWS vielleicht der beste Platz hier im Norden. Jeder, der die Band schon mal gesehen hat, wir mir zustimmen, da die Halle prima zu Rogues Auftritt passt. Dort gibt es zig Dinge, auf die man klettern und wieder runter gesprungen werden kann. Und: Das Restaurant nebenan ist lecker. Nur hat es leider ewig gedauert, bis endlich das Essen kam, so dass wir doch fast den Anfang des Auftritts der Vorband EGO LIKENESS verpasst hätten.

:: Fotos ::

:. EGO LIKENESS ~ ist eine talentierte Band von Amerikas Ostküste, der Gegend um Baltimore. Deren Elektro, Dark Trip-Hop passt recht gut zu den Crüxshadows. Das Duo Donna Lynch (schöne Stimme) und Steven Archer wurde nur von einem Bassisten unterstützt. Neben der Musik ist auch interessant, dass Steven auch Bilder malt und die Zeichnungen dann auch am Stand der Band in der Halle verkauft. So geschehen während und nach dem Konzert der Crüxshadows, wo sich beide dann auch bereitwillig den Fragen der Leute stellten. Wer die Gelegenheit hat sich einige der Zeichnungen anzusehen, der sollte dies wirklich tun. Sie sind ein Blick wert (oder zwei). Der Auftritt selbst dauerte leider nur 30 Minuten. Schade eigentlich, da einige doch gern noch einige Stücke mehr gehört hätten. So endete dann das Konzert mit Isabel, eines der Lieder, die auf einem Buch basieren. Isabel ist eine der Hauptcharaktere von Donnas noch nicht veröffentlichtem Buch The Good Mother. Ein prima Auftritt nur leider etwas zu kurz.
Setlist: Second Skin, 16 Miles, Hurricane, Aviary, Blind Arms, Hydra, Above The Soil, Isabel

:. THE CRÜXSHADOWS ~ Nach einer 30 Minuten dauernden Umbaupause kamen dann die CRÜXSHADOWS zum Zuge. Vor dem Konzert verbreiteten sich allerdings noch einige Gerüchte, dass der Auftritt etwas verschoben werden müsste. Man hatte bei einem Zwischenstopp auf der 30 stündigen Reise von Portugal nach Deutschland eines der Notebooks in Düsseldorf in einem Hotel liegen gelassen. So musste dann auch ein Express Kurierdienst ran, um das gute Stück nach Wilhelmshaven zu kutschieren. Trotz der Strapazen wirkten sie nicht sehr müde. Wie immer begann dann Rogue auch den Set am Ende der Halle und bahnte sich seinen Weg durch das Publikum bis zur Bühne; ausgestattet mit zwei kleinen Taschenlampen und einem Headset, das im viel Bewegungsfreiheit gab. Diese nutze er dann auch maximal aus und kletterte auf alles, was er in der alten Fabrikhalle erreichen konnte. Tanzend, schreiend und mit einigen komischen Figuren im Publikum Witze machend, die sich wohl verlaufen hatten. So schien es zumindest. Immer den Kontakt mit dem Publikum suchend. So redete er dann auch in Deutsch und tanzte mit einigen Leuten im Publikum zu CRÜXSHADOWS Stücken. Wegen Rogues Art der Performance fand das ganze Konzert wirklich IN der Halle und im Publikum statt. Er wurde unterstützt von Rachel McDonnell (wie immer) an der Geige, George Bikos an der Gitarre, Trevor Brown an den Keyboards und zwei Bühnentänzerinnen: Sarah Poulos und Jessica Lackey (die auch CRÜXSHADOWS Tourmanagerin ist).
Die neueste CRÜXSHADOWS Veröffentlichung ist die live DVD Shadowbox, welche in einem riesigen Flugzeughangar, auf dem Wave und Gotik Treffen in Leipzig, im letzten Jahr aufgenommen wurde. Das Konzert dauerte 120 Minuten und war voller CRÜXSHADOWS Klassiker wie Winterborn, Marilyn My Bitterness und vielen anderen.
So endete dann auch der Auftritt mit dem Publikum und der Band tanzend auf der Bühne mit dem letzten Stück von 3 Zugaben. Interessant war auch die Tatsache, dass sie gar keine Setlist für ihre Konzerte haben. War mir bei früheren Konzerten gar nicht aufgefallen. Die einzige Liste, die es gibt, befindet sich in einem Notbook auf der Bühne. Und so weiß wohl jeder der Band welches Stück als nächstes kommt.
Setlist: Annabel Lee, Foreverlast, Tears, Dragonfly, Deception, Eurydice (Don’t Follow), Helen, The Edge Of The World, Return (Coming Home), Citadel, Winterborn (This Sacrifice), Binary, Resist, Marilyn My Bitterness, Monsters, Go Away, Cassandra

THE CRÜXSHADOWS Konzerte sind beeindruckend. Eine gute Live-Performance. Wenn man die Gelegenheit hat sie live zu sehen, dann sollte man sie auch nutzen!

 

story & pics © Guido Rangnitt