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David Kuckhermann

 
2013-06-21 DE – Gelsenkirchen - Amphitheater

[Dajana] Mittsommernacht. Und DEAD CAN DANCE als Sommer Open Air im lieblichen Amphitheater Gelsenkirchen! Das ist ein Offerte die man sich definitiv nicht entgehen lassen darf.
Natürlich muß man zugeben, daß, wenn man DEAD CAN DANCE nun häufiger live zu sehen bekommt als Bolt Thrower, der Kultstatus und die Einzigartigkeit dieser Band ein bißchen verloren geht, was sich auch im Ticketverkauf widerspiegelte. Denn normalerweise ist ein DCD Event innerhalb weniger Stunden oder maximal 3 Tagen ausverkauft. Heute gab es bis zum Schluß noch Tickets an der Abendkasse und der Blick ins Rund während des Konzertes sprach Bände. Allerdings hab ich das Amphitheater auch noch nie bestuhlt gesehen, das sah schon… krass aus ;)

:: Fotos ::

[Dajana] Natürlich hat so ein Freiluftkonzert in solch einem Ambiente wie das Amphitheater einen unglaublichen Reiz, birgt aber auch so seine Tücken. Und das ist das Wetter. Nach einer kurzen, extremen tropischen Phase folgten die unvermeidlichen Unwetter, die gestern über uns hereinbrachen. Am heutigen Abend hatte es sich buddhaseidank deutlich abgekühlt, 20°C statt 35°C, allerdings zieht solch eine Unwetterfront noch so einiges an Regenschauern nach sich, die aber um das Amphitheater einen Bogen machten. Außerdem hatten wir als Presse beste Plätze (unter dem Dach) und durften direkt an der Bühne fotografieren. Dafür ein superdickes Dankeschön an die Konzertagentur Schoneberg :)
[Simon] Ja, und auch danke von mir, für diesen netten Konzertabend. Jedenfalls war es ganz schön ungewohnt, den Schauplatz des jährlichen RockHard Festivals zu betreten, ohne Hunderte von besoffenen Metal-Fans vor den Füßen rumstolpern zu haben.

[Dajana] Wie schon im letzten Jahr eröffnete :: DAVID KUCKHERMANN :: auch den heutigen Abend, da er zur Dead Can Dance Liveband gehört und auch am aktuellen Album mitgearbeitet hat. Wieder unangekündigt und zeitlich überraschend. Einmal mehr präsentierte er Stücke auf den zauberhaften Hangs und Handpans (davon hätte ich gern eins) sowie einem speziellen orientalischem Tamburin. Und einmal mehr war ich überaus fasziniert, wie man mit schneller Handarbeit und nur 8 Tönen pro Instrument solch eine Vielfalt an Melodien und Stimmungen zaubern kann. Klasse!
[Simon] Ein faszinierendes Spiel mit Rhythmik und Melodie, was dieser KUCKHERMANN da mit den Hangs so vorführt. Auch was man mit einem Tamburin so alles machen kann, ist aus seinen Händen schon ziemlich beeindruckend.

[Dajana] Umbauspause, jetzt endlich der Prosecco und erwartungsvolle Stille, während sich das Amphitheater nun langsam füllt. Deswegen warten die Hauptakteure wohl auch ein bißchen länger als geplant, dann brandet frenetischer Applaus auf, :: DEAD CAN DANCE :: betreten die Bühne und eröffnen mit Children Of The Sun von neuen Album Anastasis. Die Setliste wich nur minimal von jener im Oktober ab, aber das hatte ich eigentlich auch so erwartet. Kaum das DCD ihre Show begonnen haben, stellt sich bei mir wieder dieses unglaubliche Gefühl aus Erhabenheit, Ehrfurcht und Ergriffenheit ein. Gänsehaut pur. Diese Musik, insbesondere die älteren Tracks, rühren mich immer wieder zu Tränen. The Host Of Seraphim widmete Brendan Perry dem wohl kürzlich verstorbenen Tourmanager der Band.
Optisch bekam das Auditorium leider nicht allzuviel geboten, da man auf Grund der Wetterlage auf jegliche Betuchung und Backdrops verzichtete und so auch die Lichtshow in ihrer Wirkung verpuffte. Dafür strahle Lisa Gerrard mit den kurzen sonnigen Momenten um die Wette und wir bekamen ein bißchen später den Mittsommernachtsvollmond zu sehen, direkt hinter der Band und der Bühne :)
Im Übrigen möchte ich erwähnen, wie bombastisch klar und differenziert der Sound war. Unglaublich! Das hatte ja schon fast CD-Qualität. Eine großartige Show, ein sehr schöner Abend. Und wenn auch die Einzigartigkeit dieser Shows verblaßt, würde ich mir DEAD CAN DANCE trotzdem jederzeit wieder ansehen, auch dreimal im Jahr ;)
[Simon] Wie exklusiv oder nicht, die Qualität aktuellerer Stücke verglichen mit älteren… das sei jetzt mal alles dahingestellt: So ein DEAD CAN DANCE-Konzert hat schon eine besondere Magie. Auch wenn ich nicht der größte Weltmusik-Enthusiast bin, kann man mich mit exotischen Percussion, generell Instrumentierungen abseits generischer Normen, aber auch eh ganz gut kriegen. Würde ich ebenfalls wieder hingehen.
Setlist: Children Of The Sun, Agape, Rakim, Kiko, Amnesia, Sanvean, Black Sun, Nierika, Opium, The Host Of Seraphim, Ime Prezakias, Cantara, All In Good Time // The Ubiquitous Mr. Lovegrove, Dreams Made Flesh (This Mortal Coil cover), Song To The Siren (Tim Buckley cover), Return Of The She-King

 

story © Dajana & Simon • pics © Dajana