[Dajana]
Mittsommernacht. Und DEAD CAN DANCE als Sommer Open Air
im lieblichen • Amphitheater
• Gelsenkirchen! Das ist ein Offerte die man sich
definitiv nicht entgehen lassen darf.
Natürlich muß man zugeben, daß, wenn man DEAD
CAN DANCE nun häufiger live zu sehen bekommt als Bolt
Thrower, der Kultstatus und die Einzigartigkeit dieser Band ein
bißchen verloren geht, was sich auch im Ticketverkauf widerspiegelte.
Denn normalerweise ist ein DCD Event innerhalb weniger
Stunden oder maximal 3 Tagen ausverkauft. Heute gab es bis zum
Schluß noch Tickets an der Abendkasse und der Blick ins
Rund während des Konzertes sprach Bände. Allerdings
hab ich das Amphitheater auch noch nie bestuhlt gesehen, das sah
schon… krass aus ;)
::
Fotos ::
[Dajana]
Natürlich hat so ein Freiluftkonzert in solch einem Ambiente
wie das Amphitheater einen unglaublichen Reiz, birgt aber auch
so seine Tücken. Und das ist das Wetter. Nach einer kurzen,
extremen tropischen Phase folgten die unvermeidlichen Unwetter,
die gestern über uns hereinbrachen. Am heutigen Abend hatte
es sich buddhaseidank deutlich abgekühlt, 20°C statt
35°C, allerdings zieht solch eine Unwetterfront noch so einiges
an Regenschauern nach sich, die aber um das Amphitheater einen
Bogen machten. Außerdem hatten wir als Presse beste Plätze
(unter dem Dach) und durften direkt an der Bühne fotografieren.
Dafür ein superdickes Dankeschön an die •
Konzertagentur
Schoneberg • :)
[Simon] Ja, und auch danke von mir, für diesen netten
Konzertabend. Jedenfalls war es ganz schön ungewohnt, den
Schauplatz des jährlichen RockHard Festivals zu betreten,
ohne Hunderte von besoffenen Metal-Fans vor den Füßen
rumstolpern zu haben.
[Dajana]
Wie schon im letzten Jahr eröffnete ::
DAVID
KUCKHERMANN :: auch den heutigen Abend, da er zur
Dead Can Dance Liveband gehört und auch am aktuellen Album
mitgearbeitet hat. Wieder unangekündigt und zeitlich überraschend.
Einmal mehr präsentierte er Stücke auf den zauberhaften
Hangs und Handpans (davon hätte ich gern eins) sowie einem
speziellen orientalischem Tamburin. Und einmal mehr war ich überaus
fasziniert, wie man mit schneller Handarbeit und nur 8 Tönen
pro Instrument solch eine Vielfalt an Melodien und Stimmungen
zaubern kann. Klasse!
[Simon] Ein faszinierendes Spiel mit Rhythmik und Melodie,
was dieser KUCKHERMANN da mit den Hangs so vorführt.
Auch was man mit einem Tamburin so alles machen kann, ist aus
seinen Händen schon ziemlich beeindruckend.
[Dajana]
Umbauspause, jetzt endlich der Prosecco und erwartungsvolle Stille,
während sich das Amphitheater nun langsam füllt. Deswegen
warten die Hauptakteure wohl auch ein bißchen länger
als geplant, dann brandet frenetischer Applaus auf, ::
DEAD
CAN DANCE :: betreten die Bühne und eröffnen
mit Children Of The Sun von neuen Album Anastasis.
Die Setliste wich nur minimal von jener im Oktober ab, aber das
hatte ich eigentlich auch so erwartet. Kaum das DCD ihre
Show begonnen haben, stellt sich bei mir wieder dieses unglaubliche
Gefühl aus Erhabenheit, Ehrfurcht und Ergriffenheit ein.
Gänsehaut pur. Diese Musik, insbesondere die älteren
Tracks, rühren mich immer wieder zu Tränen. The Host
Of Seraphim widmete Brendan Perry dem wohl kürzlich verstorbenen
Tourmanager der Band.
Optisch bekam das Auditorium leider nicht allzuviel geboten, da
man auf Grund der Wetterlage auf jegliche Betuchung und Backdrops
verzichtete und so auch die Lichtshow in ihrer Wirkung verpuffte.
Dafür strahle Lisa Gerrard mit den kurzen sonnigen Momenten
um die Wette und wir bekamen ein bißchen später den
Mittsommernachtsvollmond zu sehen, direkt hinter der Band und
der Bühne :)
Im Übrigen möchte ich erwähnen, wie bombastisch
klar und differenziert der Sound war. Unglaublich! Das hatte ja
schon fast CD-Qualität. Eine großartige Show, ein sehr
schöner Abend. Und wenn auch die Einzigartigkeit dieser Shows
verblaßt, würde ich mir DEAD CAN DANCE trotzdem
jederzeit wieder ansehen, auch dreimal im Jahr ;)
[Simon] Wie exklusiv oder nicht, die Qualität aktuellerer
Stücke verglichen mit älteren… das sei jetzt mal
alles dahingestellt: So ein DEAD CAN DANCE-Konzert hat
schon eine besondere Magie. Auch wenn ich nicht der größte
Weltmusik-Enthusiast bin, kann man mich mit exotischen Percussion,
generell Instrumentierungen abseits generischer Normen, aber auch
eh ganz gut kriegen. Würde ich ebenfalls wieder hingehen.
Setlist: Children Of The Sun, Agape, Rakim, Kiko, Amnesia,
Sanvean, Black Sun, Nierika, Opium, The Host Of Seraphim, Ime
Prezakias, Cantara, All In Good Time // The Ubiquitous Mr. Lovegrove,
Dreams Made Flesh (This Mortal Coil cover), Song To The Siren
(Tim Buckley cover), Return Of The She-King