So,
nun habe ich es auch endlich einmal auf das inzwischen schon ziemlich
etablierte DONG OPEN AIR geschafft, und es wird
hoffentlich nicht das letzte Mal gewesen sein! Vielen Dank an
dieser Stelle auch noch einmal an das Orga-Team, dafür dass
das trotz recht kurzfristiger Anfrage noch mit der Akkreditierung
geklappt hat :)
Savage
Circus - Turisas - Hidden In The Fog - Commander - Mystic Prophecy
- Contradiction - Motorjesus - The Bonnie Situation - Die Apokalyptischen
Reiter - Rotting Christ - Dragonland - Horrorscope - Symbiontic
- Black Messiah - Osyris - Lords Of Decadence - Negator - Gun
Barrel - Grail Knights
Die Location
oben auf der Halde Norddeutschland ist schon einmal verdammt cool,
und wenn man dazu noch derart (fast zu) gutes Wetter hat wie dieses
Jahr, kann an sich kaum noch etwas schief gehen. Dadurch, dass
oben auf der Kuppe eigentlich immer mindestens ein wenig Wind
herrschte, konnte man es jedenfalls meiner Meinung nach trotz
des Fehlens natürlicher Schattenspender ganz gut aushalten.
FREITAG
14.07.
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THE
BONNY SITUATION & MOTORJESUS
~ Konnte ich mir leider nicht anschauen, da es
für mich nicht machbar war, um 14 Uhr am Gelände zu
sein.
Daher war
die erste Band, von der ich dann wenigstens noch knapp die Hälfte
mitbekam
:. CONTRADICTION
~ kamen dann als erste richtige Metal Band des
„Abends“ auf die Bühne. Mit ihrem klassischen
Thrash Metal legten die Wuppertaler auch gleich ordentlich los….
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MYSTIC
PROPHECY ~ hatten danach schnell die Herzen
aller Power-Metal Fans, die sich je nachdem auch schon am frühen
Abend in das Konzertzelt begaben, oder noch nüchtern genug
waren, erobert. Bei Songs wie Savage Souls oder
Into The Fire ging es schon ganz schön zur Sache
vor der Bühne, und Sänger Dimitri konnte das Publikum
trotz der frühen Stunden bereits zu ordentlichem Mitmachen
motivieren. Hier gab es dann auch die ersten ernstzunehmenden
Forderungen nach einer Zugabe, die aber aufgrund des straff ausgelegten
Zeitplans nicht mehr drin saß. Gelungener Auftritt!
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COMMANDER
~ waren mir vor diesem Festival gänzlich
unbekannt, und unter dem Namen hatte ich mir schon das schlimmste
vorgestellt… mich ließ das gleich an Poser-Power-Metal
der untersten Schiene denken. Glücklicherweise wurde ich
aber eines besseren belehrt und positiv überrascht, COMMANDER
boten frischen, groovingen Death/Thrash Metal, der sofort für
richtig Stimmung sorgte. Auf die Ohren gab es größtenteils
Songs vom aktuellen Debütalbum World’s
Destructive Domination, und man merkt dem Quartett
um Nick (Gesang, Gitarre) und Birgit (Bass) auch an, dass sie
alles andere als unerfahren sind. Als vorletzten Song bekam das
Publikum mit dem Metallica Cover Damage Inc. noch mal
einen zusätzlichen Einheizer, in der Version knallte der
noch um einiges mehr als das Original :)
Das war echt mal ein ordentliches Brett und für mich eine
der positiven Überraschungen des Festivals!
Setlist: Salvation for a Dead World, Disharmony,
World's Destructive Domination (Part2), M.D.D., Dead but Alive
(1+3), Modern , Slavery, Save One's Own Hide, Cowards, Damage
Inc., World's Destructive Domination (Part1)
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HIDDEN
IN THE FOG ~ war die erste Band auf der Running
Order, auf die ich mich im Vorfeld gefreut habe. Zwar hatte ich
die Jungs noch nie live gesehen, aber die aktuelle CD Damokles
ist mit das Beste, was im Bereich des (avantgarde) Black Metal
zur Zeit geboten wird, und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen
auch. Leider konnten diese nicht ganz erfüllt werden, was
aber weniger an der Band selber, als an massiven Problemen mit
der Technik lag. Wie mir Sänger Ghash nachher erzählte,
ist der Auftritt für ihn eher so eine Art Blindflug gewesen,
da mit der Monitoranlage wohl augenblicklich nicht viel ging.
Nach den ersten beiden Songs wurde es dann aber auch etwas besser,
und insgesamt hat mir der Auftritt dennoch sehr gut gefallen,
denn am vorhandenen Songmaterial kann man glücklicherweise
auch durch Technikprobleme nicht so viel verderben. Das Publikum,
das inzwischen auch schon ziemlich zahlreich vorhanden war, sah
das ähnlich und ging gut mit.
Setlist: The Ignoramus' Elegy, Nautilus (Swimming
Through Oblivion), Miasmic Foreboding, Mirages Of Redemption,
A Desolate , Spectaculum, And Harvest Has Come
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TURISAS
~ können die meisten entweder nur lieben
oder hassen. Beim Dong schien die erster Variante zu überwiegen,
denn bei der Show der Jungs aus Finnland war mehr als gut voll.
Die Band kam als wilde, martialisch geschminkte und wie üblich
in zottelige Felle gekleidete Horde (wenn man die so sieht, kommen
einem Finntroll und Co. auf einmal richtig normal vor *g*) auf
die Bühne und gab mit ordentlich Schwung ihren Battle Metal
zu Besten. Von der gleichnamigen und extrem erfolgreichen Veröffentlichung
gab es dabei fast alle Songs zu hören. TURISAS
wurden am Ende frenetisch gefeiert, mussten aber dennoch pünktlich
Schluss machen und die Bühne räumen für Savage
Circus.
Setlist: Victoriae & Triumphi Dominus,
As Torches Rise, One More, The Messenger, Sauna -intermission,
Sahti-Waari, Rasputin, Among Ancestors, Violin solo, Rex Regi
Rebellis, Those Were the Days
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SAVAGE
CIRCUS ~ waren die Headliner des ersten Tages
und lösten ihre Aufgabe auch standesgemäß. Viel
kann ich zu denen aber leider nicht sagen, die Musik der neuen
deutschen Powermetal-Hoffnung gibt mir einfach nicht viel. Den
Fans hat es aber gut gefallen, was ja die Hauptsache ist.
Damit
war der offizielle Teil des Freitags vorbei. Ein gelungener erster
Tag, an dem bereits für jeden Fan etwas dabei gewesen sein
dürfte. Logistisch lief bis dahin (zumindest was man so mitbekam)
so gut wie alles glatt, auch die Versorgung mit Kaltgetränken
lief, entgegen einigen Unkenrufen, die sich wohl auf die vergangenen
Jahre bezogen, weitestgehend reibungslos ab.
SAMSTAG
15.07.
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GRAIL KNIGHTS
~ sind so eine Nummer für sich. Die Herrschaften
sehen nämlich in etwa so aus, wie man sich die Power Rangers
unter dem Einfluss nicht legaler Rauschmittel vorstellen könnte.
Vielen hat’s gefallen, ich selber fand es, möglicherweise
auch weil ich noch nicht ganz wiederhergestellt war, eher peinlich.
Musikalisch gab es Melo-Death, der gar nicht mal schlecht war,
aber in Kombination mit dem Rumgepose und den albernen Kostümen
war das alles nicht so mein Ding.
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GUN BARREL
~ aus Köln waren dann als nächstes dafür
zuständig, die „normale“ Heavy- und Powermetal-Fraktion
zu beglücken. Habe mir ein paar Songs gegeben, aber dann
lieber die Suche nach was Essbarem gestartet.
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NEGATOR
~ zogen dafür, dass es grade einmal früher
Nachmittag war erstaunlich viele Leute vor die Bühne, da
hätte ich nicht mit gerechnet, zumal es mir gar nicht so
vorkam, dass sich so viele Black Metal Anhänger auf dem Gelände
herumtrieben ;) NEGATOR sehen auf der Bühne
allerdings erst einmal selber gar nicht nach der Musik aus, die
sie machen, bis auf Gitarrist Malte alias Unholz, der mit einer
mir harmlos wohl passend beschriebenen Frisur unterwegs ist, haben
die anderen Mannen gar keine Haare. Der Auftritt selber aber war
ordentlich harter, aber nicht zu stumpfer Black Metal, der grade
live schön roh rüberkommt. Dargeboten wurden hauptsächliche
Stücke vom ziemlich erfolgreichen Album Die
eisernen Verse. Als Opener des Tages war das genau
das Richtige, um in Schwung zu kommen.
Setlist: Free Bird, Old Stigma, Trme, Science
Of Nihil, Gloomy Sunday, In The Unholy Halls Of Eternal Frost,
Eisen Wider , Siechtum, Der Infaterist, Honour Demise, Die Eherne
Replik
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LORDS
OF DECADENCE ~ reisten aus Wien mit ihrem
neuen Album Bound To Fall an, von dem
auch das meiste gespielte Material stammte. Geboten wurde solider
Melo-Death. Ich fand’s ganz ok, allerdings sagte der Gesang
mir eher nicht zu, ich weiß nicht, ob der Frontmann nur
einen schlechten Tag erwischt hatte, aber Töne getroffen
hat er nicht viele. Leider hatte die Band diverse Probleme beim
Umbau und Soundcheck und verursachte so eine ordentliche Verzögerung,
die sich später in der Setkürzung bei Rotting Christ
auswirkte.
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OSYRIS ~
waren dann wieder klassischer Heavy Metal, und
für deren Sänger galt im Prinzip genau das grad eben
bei den Lords erwähnte. Ich habe mir deswegen auch mal eine
kurze Auszeit genommen und auf der Flucht vor der Affenhitze versucht,
ein schattiges Plätzchen zu finden.
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GUERRILLA
~ waren relativ kurzfristig für Black Messiah
eingesprungen, die aufgrund einer Erkrankung ihres Drummers absagen
mussten. Die Kölner Death/Trasher kündigten sich selber
auf der Running Order als „frauenfeindlicher Girl-Metal
aus Kapstadt“ an. Ein bisschen durchgedreht sind die Jungs
zwar, aber die Musik macht wohl Laune, auch wenn man stellenweise
das Gefühl hatte, dass die Reminiszenzen an Slayer allzu
deutlich waren.
;.
SYMBIONTIC
~ Waren eine weitere Band, die mir sehr gut gefiel.
Angeführt von Sänger Volker,
der mächtig Stimmung auf und vor der Bühne verbreitete
und die inzwischen recht stattliche Menge immer wieder anfeuerte,
gab es ein ordentliches Death Metal Brett vor den Kopf. Darunter
ordentlich harte Songs, aber auch eine ganze Reihe Nummer, die
die Fans zum Bangen und Mithüpfen animierten. Geiler Auftritt!
Setlist: Intro, Soulraped + Demon, Psycho,
Ascending Of The Blackest, Psychlons Eye, A Cold Day In Hell,
Bloodpath, Shotgun Surgery
HORRORSCOPE
und DRAGONLAND,
die danach folgten, hatten es relativ schwer, nach Symbiontic
die Stimmung hoch zu halten, gaben sich aber alle Mühe. Die
polnischen HORRORSCOPE gaben gut gemachten Bay
Area Thrash Metal zum Besten, während DRAGONLAND
aus Schweden wieder mal Powermetal am Start hatten. Gegen Ende
schaffte es der Sänger dann auch, das Publikum ordentlich
zum Feiern zu bringen, als letzte Nummer gab es dann sogar ein
Duett mit einem Kollegen… zwar nichts womit man mich schwer
begeistern kann, aber alle Male gut gemacht, das muss man anerkennen.
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ROTTING
CHRIST ~ Waren meine persönlichen Favoriten
des Abends. Nachdem sie mir vergangenes Jahr beim Hellflame schon
gut gefallen hatten, konnten sie mich diesmal restlos überzeugen.
Die Griechen knüppelten sich munter durch ihre Diskographie,
Sänger Sakis schien richtig gut drauf zu sein und auch der
Rest der Band machte ordentlich Dampf. Leider kamen die Jungs
nicht auf die vorgesehene Spielzeit und mussten ca. 10 Minuten
des Sets kürzen, da vorher hauptsächlich bei den Lords
Of Decadence ne Menge Zeit flöten gegangen war. Das hätte
man meiner Meinung nach durchaus anders regeln können, als
der Band mit der weitesten Anreise als fast einziger Spielzeit
zu reduzieren. Dennoch einfach nur gut!
Setlist: Satani, Fifth Illusion, Archon,
Athanati Este, In Domine Satana, King Of A Stellar War, Sign Of
Evil Existance, Transform All Suffering Into Plague, Ach Golgotha,
The Old Goffin Spirit, Non Serviam, After Dark I Feel, Thou Art
Blind, Under The Name Of A Legion // Encore, Sorrowful Farewell
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DIE APOKALYPTISCHEN
REITER ~ hatten bereits vor dem Auftritt schon
ein Mammutprogramm hinter sich. Die Weimarer hatten am Abend zuvor
noch einen Auftritt nahe der Heimat und waren am Samstag bereits
in Osnabrück beim Eastside Festival auf der Bühne. Das
war ihnen allerdings nicht anzumerken, munter und ein wenig durchgeknallt
wie eh und je wurde das zum bersten gefüllte Zelt unterhalten.
Dabei gab es vor allem in der zweiten Hälfte einen Partykracher
nach dem anderen, und mit Friede sei mit Dir und später
Riders On The Storm auch schon mal ein paar auch Ausblicke
auf das in Bälde erscheinende neue Album Riders
On The Storm. Gegen viertel nach eins war dann nach
haufenweisen Zugaben aber die Luft raus, und das diesjährige
D:O:A offiziell beendet. Allerdings ging’s
dann anschließend Backstage auch noch einige Stündchen
hoch her ;)
Setlist: Intro, Friede sei mit dir, Wahnsinn,
Der kleine Wicht, Barmherzigkeit, Metal Will Never Die, Sehnsucht,
Erhelle meine Seele, Drumsolo, We Will Never Die, Iron Fist, Reitermania,
Wenn ich träume, Riders On The Storm // Ghostriders In The
Sky, Dschinghis Khan // Und vier Reiter stehen Bereit, Unter der
Asche
FAZIT
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Das D:O:A 2006 war meiner Meinung nach rundum
gelungen, und bis auf ganz vereinzelte Stimmen habe ich auch keine
abweichenden Meinungen feststellen können. Die Bandauswahl
war schön bunt gemischt, so dass für jeden etwas dabei
war, und dementsprechend waren auch die Besucher Fans aller möglichen
Metalrichtungen. In fast familiärer Atmosphäre gingen
beide Tage friedlich über die Bühne, bis auf Kleinigkeiten
kam auch die (ich glaube sogar nur am zweiten Tag) anwesende Polizei
nicht zum Einsatz. Dafür umso mehr die Feuerwehr, (danke
fürs Nassmachen :)) die sich sehr hilfsbereit zeigte. Das
nächste Jahr ist das D:O:A für mich
jedenfalls wieder eingeplant!