DIARY
OF DREAMS waren ja bekanntlich im Februar ausgedehnt
auf Tour, um ihr aktuelles Album Nigredo zu supporten.
Während dieser Shows gab es immer wieder ein oder zwei Akustikversionen
diverser Songs, die ungemein gut beim Publikum angekommen sind.
Nun hat man ein paar Clubshows an diverse Herbstfestivals drangehangen
und dafür extra einen Akustikblock ausgearbeitet. Grund genug,
sich deshalb noch mal eine dieser Shows anzuschauen.
Die nächstliegenste Show war im Meyers
in Siegen, ein Ort, an dem ich schon lange nicht mehr war und
an den ich nur noch Whiskey-vernebelte Erinnerungen hab ;) Das
Meyer’s ist eine kleine und gemütliche Location (hatte
ich irgendwie viel größer in Erinnerung) die eigentlich
mehr durch seine Discos denn Konzerte bekannt ist.
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Fotos ::
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SILENCE
~ hieß das völlig unbekannte Duo aus
Slowenien, welches den Support-Slot übernahm. Und ich muss
sagen, hier ist uns bisher definitiv was entgangen! Obwohl sie
sonst eher elektronisch zu Werke gehen präsentierten sich
SILENCE komplett akustisch. Der charismatische
Sänger Boris Benko wurde lediglich von Pianoklängen
unterstützt. An den Tasten Hladnik. Beide Künstler sind
in Slowenien bereits sehr bekannt, haben schon diverse Soundtracks
komponiert, schreiben Musik für das slowenische Staatstheater
inkl. Ballettaufführungen und spielen für gewöhnlich
zuhause vor ausverkauften Häusern. Sänger Boris legte
eine unglaublich intensive Theatralik und Ausdruckskraft in seine
Performance und brauchte teilweise nicht mal die Verstärkung
durch sein Mikro, um Lautstärke und Ton zu halten. Ein außergewöhnlich
talentiertes Duo mit einer in den Bann ziehenden Ausdrucksstärke,
das ich jedem
nur wärmstens ans Herz legen kann, der sich für intelligent
arrangierte elektronische Musik interessiert.
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DIARY OF
DREAMS ~ starteten nach 20 Minuten Umbaupause
zunächst mit ihrem regulären Set. Adrian Hates war diesmal
der einzige, der nicht geschminkt war, zudem mit netten Bart überraschte
und somit ungewohnt natürlich wirkte. Nach Stücken wie
Soulstripper, MenschFeind und Traumtänzer
kam dann der heiß erwartete Akustikblock aus 5 Songs: Colorblind
und Tears Of Laughter als Medley (zum Niederknien),
gefolgt von AmoK, Butterfly:Dance! und She
And Her Darkness. Danach folgten wieder im „normalen“
Modus Hits wie Sin Skinner, The Curse oder Chemicals.
Die Band selbst war auf der düsteren Bühne kaum zu sehen
(zum Ärger aller Knipswütigen), präsentierte sich
aber in bester Laune. Das Publikum war wie üblich hingerissen
und holte sich die Jungs zweimal für Zugaben zurück
(z.B. O’Brother Sleep). Drummer Beam (ex Feindflug)
heißt nun DNA und trat mit Maulkorb auf (sehr putzig), während
Gaun:A wie üblich das Haus rockte und Torben Wendt besonders
bei den Akustiksongs hinter seinen Tasten brillierte.
Ein gelungener Abend will ich meinen, für den sich die Fahrt
durch sintflutartige Regenfälle im Sauerland allemal gelohnt
hat. Diese Akustiksongs dürfen gerne auf der zu erwartenden
DVD wiederzuhören/zusehen sein ;)