DIARY
OF DREAMS machen sich bekanntlich rar auf der Bühne.
Eine ausgedehnte Tour zum aktuellen Album, eine Handvoll Festivals
und dann... langes Schweigen. Im Grunde genommen genau die richtige
Taktik, um die Fans halbwegs um den Verstand zu bringen und damit
die Konzerthallen zu füllen ;) Wenn das lange Warten nicht
wäre.. ;) Nun denn, es gibt ein neues Album namens Nekrolog
43, endlich, und DIARY OF DREAMS machen sich wieder
auf den Weg dieses zu supporten :) Im Vorfeld war bereits zu hören
und zu lesen, dass man sich neues Bühnenoutfit zugelegt hat
und auch sonst einiges an der Show gefeilt wurde. Die Erwartungen
waren also HOCH! Und die Vorfreude ebenso ;) Für den Tourauftakt
hat man dann auch gleich die Kölner Live Music Hall gebucht,
die dann doch nicht sooo voll war, wie man sich das sicher gewünscht
hätte. Andersherum gab es einen „Auslauf“ von
der Bühne runter ins Publikum und dafür keinen Fotograben.
Das versprach ein interessanter Abend zu werden...
::
Fotos ::
Pünktlich
um acht legten dann erst mal :: NOYCE
TM :: los. Die Düsseldorfer liefen mir mal
vor einer halben Ewigkeit mit ihrem Album The White Room
(1999) über den Weg, welches mir seinerzeit ungemein gut
gefiel. Danach wurde es sehr still, die Band existierte quasi
nicht mehr, bis man sich 2006 wieder aufrappelte. Diese Tour nun
dürfte NOYCE TM sehr gelegen kommen, denn hier steht
eine Neuveröffentlichung an: am 30. Mai bricht die Un:Welt
sanft über uns herein. Die Jungs waren sichtlich nervös,
es gab kleinere technische Probleme, so dass das Set nicht ganz
so optimal lief. Typisch für einen Tourstart und selbstverständlich
nix, worüber man meckern täte. Allerdings... und zu
meinem Leidwesen, haben sich die Jungs inzwischen sehr in Richtung
Weichspül-Electro entwickelt. Von den harschen EBM Sounds
ist nichts geblieben. So plätscherten die Songs dahin und
weitestgehend am Auditorium vorbei, ohne wirklich größeren
Eindruck zu hinterlassen. Nett, aber harmlos.
Auch ::
DIARY
OF DREAMS :: blieben nicht ganz verschont von Nervositäten
und kleineren technischen Unzulänglichkeiten ;) Aber egal...
schon das Intro war atemberaubend und ließ reihenweise die
Münder offen stehen. Das Quartett um Mastermind Adrian Hates
betrat unter düster-violettem Licht, einzeln und tief verhüllt
die Bühne. Gespenstisch. DAS hatte Atmosphäre! Das Intro
ging in Nekrolog 43 über, der eröffnende Nachruf
auf einen Toten vom gleichnamigen Album. Die nächsten Überraschungen
folgten auf dem Fuße... zum einem gab es tatsächlich
(akzentuierendes) Licht, denn DIARY OF DREAMS sind eigentlich
dafür bekannt, es so dunkel wie möglich auf der Bühne
zu haben – ein Alptraum für Fotografen quasi ;) Ähm...
und zum anderen folgte mit False Affection, False Creation
gleich ein legendäres Stück vom ersten, heißgeliebten
Album Cholymelan, allerdings in einem völlig
neuen Soundgewand. DIARY OF DREAMS spielten sich so langsam
warm, trotz des eher spärlichen Feedbacks von der Zuhörerschaft
(wer hat eigentlich vorher das Valium verteilt???) und nutzten
die Auslaufbühne ins Publikum. Oh, und es gab zumindest bei
drei Songs Feuer auf der Bühne. Auch was Neues... ;) Das
der Refrain zu Traumtänzer weitestgehend vom Publikum
gesungen wurde, dürfte klar sein, und das dies eine unglaubliche
Gänsehaut-Atmosphäre produziert ebenso...
Nach einer guten Stunde war zum ersten Mal Schluss, aber die Jungs
ließen sich nicht lange bitten, kamen mit Akustikgitarren
zurück und begannen den Zugabeblock so, wie sie den regulären
Block beendeten, mit The Curse. Nach drei akustischen Darbietungen
verließen DIARY OF DREAMS ein weiteres Mal die Bühne,
um noch einmal für She And Her Darkness zurückzukehren.
Nach knapp 2 Stunden war dann – leider – endgültig
Schluss. Im nachhinein stellte sich heraus, das es noch zwei weitere
Songs auf der Setliste gab (Retaliation und The Valley
*schnüff*), die man uns aber vorenthalten hat :/
Setlist: Intro, Nekrolog 43, False Affection, False
Creation, The Plague, She, Chemicals, Hypo)crypticK(al, Butterfly:Dance!,
MenschFeind, UnMensch, Son Of A Thief, Traumtänzer, AmoK,
UnWanted, Kindrom, The Curse // [acoustic set] The Curse, Giftraum,
O’ Brother Sleep // She And Her Darkness
Jaaa, man
kann sagen: ein fantastisches Konzert zum Tourauftakt mit vielen
Überraschungen und Neuerungen ;) Das Publikum war, wie bereits
erwähnt, ziemlich lahm. Nun gut, Schwamm drüber... Was
ich ungewöhnlich fand, war die Tatsache, das es mehr Songs
von einem relativ alten Album gab (Freak Perfume,
2002), als von Nekrolog 43 oder letzteren Veröffentlichungen.
Auch sei erwähnt, das von Nekrolog 43 nur die
schnellen, tanzflächentauglichen Nummern gespielt wurden...
ok, bis auf Son Of A Thief... Ist natürlich irgendwie
verständlich, auch wenn ich jene als die eher schwächeren
Tracks des Albums empfinde.
Dafür war der Merchandise-Stand wirklich üppig gefüllt
und meine Wenigkeit in Richtung Verarmung gedrängt ;) Ok,
nicht wirklich... aber ich hab ja auch noch nicht alles... hehe.
Beide Bands tummelten sich noch am Merchandise und erfüllten
Signier- und Fotowünsche, während uns die Security –
wie üblich – unfreundlich und recht fix aus der LMH
rausgekehrte.
Was bleibt am Ende? DIARY OF DREAMS Fans sollten diese
Tour auf keinen Fall verpassen ;)
Der eigentlich geplante Gig am nächsten Tag in Eindhoven
viel für mich leider flach, aber vielleicht gibt es doch
noch Nachschlag von einer der Shows in Februar ;)