Jaaa,
vielleicht war es Schicksal, das ein verdorbener Magen mich vom
zweiten Gig der Tour in Eindhoven abgehalten hat und ich mich
somit spontan entschloss, diesen Abend in Frankfurt einzuschieben
;)
Denn beide Bands präsentierten sich heute Abend auf einem
völlig anderen (und natürlich viel höherem) Level,
als noch während der ersten Show in Köln.
Das Frankfurter Batschkapp
war knapp ausverkauft. Blöd nur, dass die angegebene Zeit
nicht die vom Anfang des Konzertes, sondern die der Türöffnung
war. So standen reichlich Fans bereits ab sieben vor der Tür
und froren sich den Arsch ab, während sie gleichzeitig nass
wurden. Ich hatte meine Jacke im Auto gelassen, weil es mal eben
um die Ecke stand, ein fataler Fehler… Vielleicht reicht
es ja jetzt für nen gelben Schein ;)
Das war vielleicht auch der Grund, warum das Publikum zunächst
sehr rabiat und proletisch wirkte. Unfreundlich bis unter die
Nase, keiner wollte auch nur einen Zentimeter weichen, auch nicht
in der vollgestopften Halle. Dabei gab es eigentlich immer Bewegung,
denn die Raucher mussten raus. Schön für den Rest, oder
auch nicht, denn statt Rauch ziehen nun jede Menge anderer Gerüche
in die Nase, und die sind selten angenehm. Die Barfrau schien
für jede Anfrage nach Getränken gleich Fäuste verteilen
zu wollen, während man uns (die liebe Dani und mich) vor
fotografenverprügelnden Furien warnte. Das sind ja entzückende
Aussichten!
Alles halb so schlimm ;) Wir wurden nicht verprügelt (auch
wenn jene Damen vom Gesichtsausdruck her wohl Lust dazu gehabt
hätten) und das Publikum entpuppte sich als absolut enthusiastisch.
Sehr zur Freude der Bands...
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Fotos ::
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NOYCE
TM ~ begannen somit um neun, mit völlig anderem
Intro und enterten selbstbewusst die Bühne. Florian Schäfer,
Oliver Goetz und Thomas Krupatz ließen es mal so richtig
krachen. Der Sound war deutlich charismatischer, stampfender,
ließ die Leute von der ersten Minute an mitgehen. Da war
nichts mehr zu sehen von Nervositäten und Unsicherheiten.
Aber ganz ungeschoren kamen sie dann doch nicht davon ;) Bei Tagwerk
versagte mal kurz die Technik und NOYCE TM flogen komplett
raus. War aber nicht weiter tragisch, die Fans nahmen es erheiternd
und die Band stieg kurz darauf wieder ein. Das Licht war umarrangiert
worden, so dass insbesondere Sänger Florian noch besser zur
Geltung kam. Schade nur, dass das Batschkapp so vollgestopft war,
das man als Fotograf keine Chance hatte, Platz und Perspektive
zu wechseln. Man stand wo man stand, und das den ganzen Abend
lang, der für NOYCE TM nun 10 Minuten länger
dauerte, also noch in Köln. Man könnte fast meinen,
man hätte es an diesen beiden Tagen mit zwei komplett verschiedenen
Bands zu tun gehabt ;)
Setlist: Coma Intro, The White Room, Sleepwaker, Tagwerk,
Hypnotized, Karmakoma, Our World, Headland, Panique, Year 03
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DIARY
OF DREAMS ~ legen kurz nach zehn mit ihrem atemberaubenden
Intro los ;) Es ist aber auch schwierig die Klappe zu halten,
wenn man Leute dabei hat, für die es jeweils das erste DIARY
OF DREAMS Konzert ist ;) Und da die Tour noch nicht zu Ende
ist, sag ich mal besser weiterhin nix :P So! Die Setlist war ein
bisschen umgestellt worden, Retaliation fehlt nun ganz,
dafür gibt es das bewährte Soulstripper wieder
im Programm. The Valley steht nach wie vor auf jeder Setlist
(so Dani), gespielt wurde es bisher jedoch nicht :( Ist vielleicht
auch besser so, denn schon der abschließende Song des Abends
She And Her Darkness rührte mich aus irgendwelchen
sentimentalen Gründen zu Tränen, die ich, als das Flutlicht
kommt, mal schnell und verstohlen von der Backe wische. Die Pyros
fehlen heute Abend auf der kleinen Bühne, der Laufsteg nach
vorne ist minimal, sonst hat sich aber nichts verändert,
bis auf die Tatsache, das Adrian Hates sein langes Haar ab Traumtänzer
wallen ließ. Könnte man schon bald als Stimmungsbarometer
adaptieren. Je eher er sein Haar öffnet, umso wohler fühlt
er sich auf der Bühne ;)
Das Publikum jedenfalls ging von der ersten Minute an komplett
mit, kreischte und klatschte sich die Seele aus dem Laib oder
tobte auch sonst.
Setlist: Intro, Nekrolog 43, False Affection, False
Creation, The Plague, She, Chemicals, Son Of A Thief, UnWanted,
Butterfly:Dance!, Hypo)crypticK(al, Mensch:Feind, UnMensch, AmoK,
Traumtänzer, Soul Stripper, Kindrom, The Curse / [acoustic
set] The Curse, Giftraum, O’ Brother Sleep / She And Her
Darkness
Es bleibt
festzustellen, dass DIARY OF DREAMS eine der Bands ist,
die doch eine Menge an Die-Hard-Fans zieht. Jene Fans, die es
sich nicht nehmen lassen, der Band bei ihren Konzerten hinterherzufahren
und damit eine Menge an Strapazen auf sich nehmen oder sich die
gesamte Merchandise-Kollektion zulegen. Wenn man 45 Minuten lang
unter wartenden Fans verweilt, staunt man doch immer wieder, wo
diese doch überall wegkommen und unter welchen Umständen
sie gewisse Raritäten erworben oder was sie so auf ihren
Reisen erlebt haben. Die Band darf sich glücklich schätzen
;)
Let
me say thank you for all that you have given me.
Thank you for everything you've done.
Einsam zieh
ich meine Bahnen, unter sternenklarem Firmament. Wie ein einsamer
Krieger auf langer Reise. Ich genieße die Nacht, während
das helle Licht von Castor, Pollux, Sirius, Rigel und der Beteigeuze
meine Seele erfreut. Vielleicht gefall ich mir schon zu sehr in
dieser Rolle.
Ich wechsle aus dem Hessischen ins Sauerländische, bemerke
noch rechtzeitig einen Fuchs, der sich dankenswerterweise noch
sehr lebendig ins Unterholz schlägt. Danach schraube ich
mich hoch in die Berge, passiere schneeumwehte Gipfel (da lag
wirklich noch ein bisschen Schnee) und zerfetze vereinzelte, gespenstisch
leuchtende Nebelschwaden. Die Autobahn ist voller Schwertransporte
und Trucks, die sich ihre Rennen liefern, auf allen drei Spuren,
wenn nötig, oder auch sonst schlafenderweise über die
gesamte Breite schlingern. Hin und wieder überschätz
ich auch mich, aber ich hab ja genügend Platz meinen und
des Autos Hinterteil wieder in die richtige Spur(rille) zu kriegen.
Um 3 Uhr morgens fall ich völlig überdreht aber trotzdem
müde ins Bett und sinniere, dass ich ein schnelleres Auto
brauch, mit dem ich des Nächtens mit 200 Klamotten die Highways
entlangziehen kann. Schade, dass dies das letzte DIARY OF DREAMS
Konzert der Tour ist, da ich definitiv kein Frei von dieser bekackten
Arbeit bekommen werde. Dafür erwartet mich am Montag dann
Dave Mustaine, auch nicht schlecht ;)