Coma Alliance Tour 2016
DIARY OF DREAMS und DIORAMA auf einer Bühne. Das gab es schon in der Vergangenheit, vor 14 Jahren, wie Adrian Hates erwähnte, und es muß ein großartiges Konzert gewesen sein. Beide Bands sind für sich genommen Ausnahmeerscheinungen in der Szene und beide Bands hausen unter dem Dach von Accession Records. Was also liegt da näher, doch endlich mal zusammen zu touren, wie es von den Fans immer wieder gewünscht und sehnsüchtig erwartet wurde.
Und da ist sie nun, die Coma Alliance Tour 2016, zunächst bestehend aus drei aufeinanderfolgenden Shows in Krefeld, Dresden und Heidelberg.
Dazu sagte DIARY OF DREAMS Frontman Adrian Hates: „Coma Alliance war und ist eine Herzensangelegenheit, und deswegen werden wir sie auch fortführen…“ Man darf sich also auf weitere Konzerte freuen.
Wir nutzten die Chance, um sich das Package gleich bei der ersten Show anzuschauen, in der (fast) heimischen :: KuFA :: zu Krefeld. Wohlwissend, dass es selten einen Fotograben in der KuFa gibt und insbesondere DOD Fans sehr… nennen wir es mal „fotografenunwillig“ sind, machten wir uns besonders zeitig auf den Weg nach Krefeld. Hat nichts genützt… Als wir ankamen, war die Schlange vor den Toren der KuFa schon sehr, sehr lang. Dennoch war das Glück auf unserer Seite, also der Seite der Fotografen, denn dieses Mal gab es doch einen Fotograben ;)
:: Fotos :: DIORAMA ::
Ok, dann hieß es erstmal die Zeit der frühen Anreise bis zum tatsächlichen Showbeginn abzubummeln. Am wunderbar hergerichteten Merchandise-Stand konnte man bereits ausgiebig shoppen – was ich eigentlich tags zuvor im Accession Records Shop machen wollte, aber da war alles leer, was Textilien anging.
Nun denn… kurz nach 20 Uhr ging es endlich los mit :: DIORAMA ::, die hier ihr brandneues Album Zero Soldier Army live vorstellten. Und das gelang ihnen mit Bravour!
Der Opener ZSA spielte sich zunächst nur auf der Leinwand ab, oder besser gesagt, zwar mit der Band, aber im Dunklen und ohne Torben Wendt. Erst im zweiten Drittel des Songs stürmte Torben auf die Bühne und übernahm. Danach ging es mit Tracks der letzten beiden Alben unglaublich dynamisch weiter. Der Sound war brachial und kantig, ungemein treibend und ließ dem tanzenden Publikum keine Pause. Aber wer wollte das schon ;)
Die Visualisierungen zum neuen Song Polaroids wurden noch vor der Show fertiggeschnitten, um sie hier zeigen zu können. Dabei handelte es sich eben um kreative Polaroids, welche Fans mit der DIORAMA-Schablone (Beilage in der CD) vom neuen Album Zero Soldier Army angefertigt hatten.
DIORAMA waren in bester Laune, selbst Gitarrist Zura kam mehr und mehr aus sich heraus und rockte sich zum Ende richtiggehend die Seele aus dem Leib. Torben agierte gewohnt emotional und Marc hatte ein Dauergrinsen auf dem Gesicht. Was für eine grandiose, energiegeladene Show! Das Publikum ist regelrecht aus dem Häuschen und spendet frenetischen Applaus.
DIORAMA präsentierten die Hälfte der Songs vom neuen Album live, abgerundet mit den Klassikern und spielten knapp anderthalb Stunden. Apropos Klassiker… Bei E Minor vom 2001er Album Her Liquid Arms, welches Torben am Klavier intonierte, hörte ich plötzlich Moonspell’s Full Moon Madness heraus. Echt jetzt. Quasi die originale Melodielinie. Hört da wer heimlich Metal? ;) Ausgezeichneter Musikgeschmack übrigens!
Buddhaseidank gab es einen Fotograben, hieß, 3 Songs und raus. Perfekt! Kamera weg und tanzen! Nur beim Licht hätte man gerne ein bisschen mehr zaubern dürfen… Grandiose Show!
Setlist: ZSA, Child Of Entertainment, Hope, Off, Polaroids, Ignite, &, Defcon, E Minor, Reality Show, Synthesize Me, Why
:: Fotos :: DIARY OF DREAMS ::
So. Päuschen und ein Bier, dann ging’s weiter mit dem Tagebuch der Träume. Auch hier ungewohnt heftig. Da sah man Adrian Hates ja schon fast headbangen und hörte ihn beinahe growlen… ;)
Zunächst gab es allerdings fragende Blicke: Wo war Dejan? Hinter dem Schlagzeug sass er jedenfalls nicht, da gab es ein neues Gesicht. Eingegangen wurde darauf nicht, vorgestellt wurde er auch nicht. Stattdessen warf Adrian Hates lapidar in den Raum, das Gaun:A geht, :: DIARY OF DREAMS :: aber weitermachen. Ähm… Moment mal… war das jetzt eine Ankündigung? Eine Verabschiedung? Line-up-Wechsel? So viele Fragen, keine Antworten. Dafür durfte ich zum ersten Mal den neuen Keyboarder Max live erleben. Scheint ja sehr beliebt zu sein… :)
Wie dem auch sei, auch DIARY OF DREAMS stellten ihr noch immer aktuelles Album Grau im Licht in den Mittelpunkt und kredenzten Drumherum jede Menge Klassiker, manche schon lange, lange nicht mehr gehört, wie zum Beispiel False Affection, False Creation vom 1994iger zeitlos schönen Debüt Cholymelan. Hach…
DIARY OF DREAMS tobten ebenfalls energiegeladen über die Bühne und hatten enthusiastische Fans, aber alles irgendwie schaumgebremst, im Vergleich zu Diorama. Da hatten die Reutlinger schon deutlich die Nase vorn. Torben Wendt kam übrigens zwei Mal auf die Bühne, um in der Zugabe bei Butterfly:Dance! und beim finalen Traumtänzer in die Tasten zu hauen. Ich glaube, es muss hier nicht erwähnt werden, dass der Publikumschor bei Traumtänzer für ne Wahnsinnsgänsehaut sorgte.
Großartiger Konzertabend
Setlist: Schwarz, Sinferno, The Plague, MenschFeind, Malum, Grau im Licht, Soul Stripper, Ikarus, Haus der Stille, Reign Of Chaos, Die My Phobia, A Dark Embrace, Endless Nights, False Affection, False Creation, She And Her Darkness, The Wedding, Kindrom // Butterfly:Dance!, Undividable // Traumtänzer
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