Sommer,
Sonne, Neuentdeckung. Und das gleich in zweierlei Hinsicht. I
like ;) Zum ersten Mal beehre die EOD – EMPIRE OF DARKNESS
LIVE EDITION. Bei der EOD war ich gelegentlich schon,
eine jeden 2. Freitag stattfindende Party in der •
Matrix
• Die Live Edition hingegen ist neu für mich.
Für schlappe 5 Euro kann man hier vor der Disco ein, zwei
oder drei Bands bei recht kurzen Shows live begutachten und entdecken.
Und der heutige Abend bot dann auch noch gleich eine Live Premiere.
::
Fotos ::
Bevor es aber
soweit war, mußte man :: X-IN
JUNE :: über sich ergehen lassen und das war
definitiv keine angenehme Angelegenheit. Ich hab ja schon vieles
im Musikzirkus erlebt, aber so eine grausam schlechte Liveband
ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Und wir reden hier
nicht von einer Band (oder in diesem Falle Soloprojekt), die -
just gegründet - ihre ersten Gehversuche auf dem Livesektor
macht. Fronter Markus Bär ist bereits seit gut einer Dekade
im Musikgeschäft aktiv und hat mit X-IN JUNE vor 2
Wochen sein 2. Album (Choose Your God!) veröffentlicht
und auf dem WGT gespielt. Doch bereits mit dem Opener des aktuellen
Albums kam solch ein schräger Gesang von der Bühne,
das sich einem die Zehennägel aufrollten. Und das lag nicht
nur am schlecht ausgesteuerten Sound. Der schiefe Gesang zog sich
durch alle dargebotenen Songs. Besonders nervig fand ich, daß
Bär versuchte wie Brian Molko zu klingen. Zugegeben, er hat
sich Mühe gegeben, seinen Gesang variabel und phrasiert zu
gestalten, aber egal in welcher Tonlage oder Gesangsstil sich
der Mann betätigte, es war zum weglaufen. Die Musik an sich
war sicherlich nicht innovativ aber gar nicht mal so schlecht,
wenn Keyboarder (Christian Beer) nicht so furchtbar gelangweilt
agiert und einfach nur die Sounds per Knopfdruck abgerufen hätte.
Setlist: Heaven On Earth, I’ll Be Back, Sun Sea,
Howling Creatures, What I Feel, Night Swim, Summer’s End,
The Devil
Gut, schlimmer
konnte es also nicht kommen. Allerdings hatte ich auch bei ::
.COM/KILL
:: eine niedrige Erwartungshaltung. Hierbei handelt
es sich um das Nebenprojekt der Diary Of Dreams Akteure Adrian
Hates und Gaun:A, die „ihre Ketten gesprengt und die
Grenzen ihrer musikalischen Arbeit um ein weiteres Schaffenswerk
ausgedehnt“ haben. Vollmundige Versprechungen und belanglose
erste Hörproben, die wie Outtakes des letzten DOD Albums
klangen. Ich war enttäuscht und hab mich dem gerade veröffentlichten
und selbstbetitelten Debütalbum bisher verweigert. Und nun
gab es die allererste Liveshow von .COM/KILL…
…Und
was ich live geboten bekam, hat mich dann doch begeistert! Verstärkt
mit Dejan am elektronischen Drumkit, das er wie ein Berserker
bearbeitete, lieferten .COM/KILL einen enorm druckvollen
und treibenden Sound. Adrian und Gaun:A hatten irre viel Spaß
und präsentierten alle Songs des Erstwerkes, was das Publikum
mit frenetischem Beifall honorierte. Musikalisch bewegt man sich
nach wie vor im Electro, ein bißchen härter als DOD,
aber weit entfernt von Industrial oder Noise oder ähnlichen
Genres, mainstreamig, tanzflächentauglich und mit nur wenigen
experimentellen Sounds (hab ich da ein Bohren-Mellotron herausgehört?).
Die Herrschaften dürfen da gerne mutiger werden und sich
abseits der Trends bewegen. Generell jedoch eine großartige
Show und ein Debütalbum, daß live um Längen besser
klingt, als die gepresste Version, die ich mir jetzt doch mal
angehört habe ;) Ein schöner Abend!
Setlist: Intro, Still Die Gier, Machines, Das Blendwerk,
Com/Kill One, Knecht der Lüge, Who:Ah, Out Of Control, Monster
Divine, Freaks Like Us