Nein,
diese Tour stand – zumindest bei der Planung – unter
keinem guten Stern. Und eigentlich hätte sie gar nicht stattfinden
sollen ;) Uneigentlich und allen Gerüchten zum Trotz stehen
alle 3 Bands am 5. Tag der Dark Essence Allegiance Tour
wie angekündigt putzmunter auf der Bühne, wenn auch
ein bisschen im Stress, da man direkt von der Insel kam und auf
dem Festland nicht nur gerade Sturm Kirsten tobte, sondern auch
diverse Räder des öffentlichen Lebens auf Grund diverser
Streiks stillstanden. Könnte Ursache für das mager erschienene
Publikum von nicht mal 100 Nasen sein... :( Im Turock
gab es also viel Platz...
::
Fotos ::
Curfew war
23 Uhr, also hieß es pünktlich anfangen und das taten
:: VULTURE
INDUSTRIES :: dann auch. Vor noch spärlichem
Publikum zogen die Norweger eine ziemlich schräge Show ab
;) Der Gesang von Bjørnar Erevik Nilsen artete zunächst
in bloßes und arg übersteuertes Schreien aus (Pills
Of Conformity), aber danach ging’s richtig zur Sache
;) Präsentiert wurden Songs vom Debüt Dystopia
Journals, welches zwar schon ein paar Tage auf dem Buckel
hat, aber derzeit fulminant in die metallene Landschaft einschlägt.
Wer Referenzen braucht: Musikalische Vergleiche zu Arcturus, Manos
oder den durchgeknallten Extremisten von Atrox, alles Landsmänner,
sind da gar nicht so verkehrt ;) Live fehlte allerdings der teils
klassische Charakter und damit auch diverse Instrumente. Gut,
dafür gab’s brachial die volle Breitseite. Heftig umnebelt
gab der Fronter - der im Übrigen wie Gitarist Eivind Huse
auch barfuss agierte - mit wild zerraufter Frisur und wilden Grimassen
alles, rollte sich auch schon mal auf dem Bühnenboden und
witzelte, dass das am Alter liegt und er vielleicht aufhören
sollte zu rauchen ;) Ok, an sich ne gute Show, viel mitbekommen
hab ich aber nicht, da sich meine Kamera in inspirationslose Error
99 Fehlern erging und dabei kein einziges Foto schoss *grummel*
Die Jungs will ich wiedersehen! Schnell! ;)
Zu ::
HELHEIM
:: hat sich mein Arbeitsgerät dann scheinbar regeneriert,
von was auch immer, und leistete halbwegs zuverlässige Arbeit.
Noch mehr Norweger auf der Bühne und noch mehr Nebel ;) Bei
den Jungs steht derweil das sechste Album namens Kaoskult
in den Startlöchern (April 2008) von dem dann auch gleich
ein paar Tracks probehalber auf’s immer noch lahme, nun
aber ein bisschen zahlreicher anwesende Volk losgelassen wurde.
Auf Ansagen und Befindlichkeitsfragen von Basser und Sänger
V'gandr gab es trotzdem kaum eine Reaktion. Die Jungs nahmen es
mit trockenen Humor, waren dabei bester Laune und gaben sich die
Kante, während weiterhin die Vikingklänge durch’s
Turock donnerten und HELHEIM kettenhemd-bewährt ihre
Matten schwingen ließen und ebenfalls das Posen nicht vergaßen
;) Dann gesellt sich auch noch Mr. Nilson dazu, um der Bühnenparty
noch eins draufzusetzen. Mehr davon! ;)
Death’s
Devoted Instrument Since 1994. ::
DARK
FORTRESS :: präsentieren sich auf dieser Tour
mit neuem Sänger namens Morean, den man sich bei Noneuclid
ausgeliehen hat, wo ja auch V.Santura (Gitarre) und Seraph (Drums)
ihr zweites Zuhause haben ;) Ersterer war livehaftig auch bei
Celtic Frost umtriebig, eine ausgezeichnete Referenz würde
ich sagen ;) Schon beim Backline-Wechsel sorgte die bereits komplett
geschminkte Band für helle Freude bei den Fotografen ob des
unverhofft tollen Lichts und der damit verbundenen Stimmung ;)
Die Fotografen waren an diesem Abend eh in der Überzahl -
prozentual gesehen ;)
Vor großem und nett beleuchteten Backdrop starteten die
Landshuter mit No Longer Human vom just erschienenen fünften
Album Eidolon und spielten sich dann 1 ½
Stunden die Seele aus dem Laib und boten dabei nicht nur überzeugendes
neues Material, sondern auch optisch eine gut inszenierte Show
:) Und überhaupt haben sich DARK FORTRESS ungemein
gut weiterentwickelt. Das Touren mit Satyricon und das Arbeiten
mit diversen anderen Bands hat augenscheinlich Früchte getragen.
Die Zeiten von stumpfen true old school Black Metal sind vorbei
(ok, waren sie nie, aber nur mal so zur Verdeutlichung), stattdessen
gibt es intelligent arrangierten, von diversen Stilen beeinflussten
Black Metal. Immer noch harsch und tief schwarz aber mit teils
rock’n’rolliger Note und ungewohnten Melodieführungen,
Breaks und überraschenden Wendungen in den Songs. Geradezu
fantastisch, was aus den Jungs geworden ist ;) Eidolon
muss man ünrigens haben ;) Natürlich gab’s auch
Klassiker von Séance und Stabwounds,
insgesamt kamen aber alle Songs gleich gut an, die neuen vielleicht
sogar noch einen Tick besser, weil dicht, intensiv, mit mehr „Groove“
und „Schmackes“ ;) Den Keyboarder hat man übrigens
zuhause gelassen, wieso eigentlich? Dementsprechend kamen die
dezenten Soundkollagen vom Band. Insgesamt: geile Show!
Setlist: No Longer Human, Self Mutilation, Poltergeist,
Baphomet, The Unflesh, Edge Of Night, Catawomb, To Harvest The
Artefacts Of Mockery, Antiversum, The Silver Gate, Like A Somnambulist
In Daylight’s Fire // When 1000 Crypts Awake, Cohorror
DARK FORTRESS
nutzten dankenswerterweise ihre Zeit bis Anschlag aus. Mit den
letzten Klängen der zweiten Zugabe Cohorror war es
dann auch 23 Uhr. Das Turock leerte sich recht fix und da ich
halb fünf wieder aus den Federn musste, nutzte ich die Chance,
um mich ohne Umschweife auf den Heimweg zumachen.
Insgesamt ein schönes Konzert mit toller Bandzusammenstellung,
wenn doch nur mehr los gewesen und das Publikum nicht so verknöchert
lahm gewesen wäre... *seufz*