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DEATH ATTACK

Pandemia Callenish Circle Laid In Ashes Karkadan Gomorrha
Path Of Golconda

 
2006-09-29 DE – Coesfeld - Fabrik

Am 29.09. gab der neue Konzertveranstalter Hellraiser Entertainment in Coesfeld mit der DEATH ATTACK sein Debüt. Nach einem völlig unsinnigen Stau kamen wir auch noch grade pünktlich an der Fabrik an, und bemerkten als allererstes einen reichlich leeren Parkplatz, was bei Dajana und den Jungs von LAID IN ASHES beinahe traumatische Reaktionen auslöste, da Ähnliches vor kurzem bei der Nebelmondparty passierte. Auch hier sah es fast so aus, als drohe dem Veranstalter ein ordentlicher Reinfall, denn kurz vor dem offiziellen Beginn des Konzerts waren kaum mehr zahlende Gäste als Mitglieder der vier bis dato angereisten Bands erschienen. Zudem gab es noch Probleme mit dem Billing, da mit Obscenity und Spawn gleich beide Headliner absagen mussten. Glücklicherweise gelang es mit CALLENISH CIRCLE und PANDEMIA würdigen Ersatz zu finden.
Dass es ein wenig Verspätung gab, machte uns dann auch nicht so viel aus, so konnte man in Ruhe, wenn man erstmal gemerkt hatte dass man dafür Chips braucht, ein Bierchen (zu erfreulicherweise recht zivilen Preisen) trinken und sich im Laden umschauen… Für Dajana und mich war es seit vielen Jahren wieder der erste Besuch in der Fabrik *g*. Kurz vor 20 Uhr ging es dann in der inzwischen besser gefüllten Fabrik los.

:: Fotos ::

:: PATH OF GOLCONDA :: machten den Anfang und konnten mit ihrer Mischung aus Black und Death Metal gleich einmal ordentlich einheizen. Begonnen mit Metropolis Rotting, gab es immer abwechselnd Stücke vom aktuellen Album The Threshold Diaries und dem Vorgänger Destination Downfall. Zwischen den schnelleren blackmetallischen Parts gab’s dabei immer wieder Passagen die nur so zum Headbangen einluden, was auch im Verlauf des Auftritts, vor allem nach Aufforderungen von Sänger Manuel, von immer größeren Teilen des Publikums ausgenutzt wurde. Passend dazu machte die Band selber auf der Bühne auch keine Gefangenen und konnte neben der Musik auch durch leidenschaftliches Stageacting überzeugen. Leider war, das (grandiose) Intro und Interlude abgezogen, nach fünf Songs schon Schluss, und aus der geforderten Zugabe wurde nichts. Zwar ein kurzer, aber sehr gelungener Auftakt in den Konzertabend!
Setlist: Intro, Metropolis Rotting, A Cannibal Crusade, Foul Winds Through Utopia, Interlude, Catafalque, Petriachor

:: GOMORRHA :: aus Jena waren nach kurzer Umbaupause an der Reihe und zogen musikalisch erstmal ganz andere Saiten auf. Kompromissloser, brutaler Death Metal wurde dem Publikum um die Ohren gehauen (und für meinen Geschmack mit kräftig Grindcore drin, so - Cal), und das, typischerweise, in kurz geratenen Happen. Dabei garnierte Sänger Just, der sangestechnisch auch noch Unterstützung von Gitarrist Jan erhielt, seine Ansagen gerne schon mal mit Fragen, ob das Publikum auf Sex mit Omas stehe. Oder er kündigte einen Song als Liebeslied respektive Ballade an, woraufhin sich herausstellte, dass das balladeske daran wohl die 10 Sekunden nicht High-Speed Geprügel inmitten des wüsten Geknüppels waren ;)
Soundtechnisch gab es leider kleine Probleme, wenn man nicht direkt vor der Bühne am Monitor stand, gingen die hin und wieder vorkommenden Gitarrensoli vollkommen unter, knapp fünf Meter von der Bühne weg konnte ich die nur noch sehen, aber nicht hören. War aber am Ende nicht schlimm, es gab 14 Tracks voll auf die Zwölf!
Setlist: Intro, Sireen Lied, That’s Me, Eating Dead Flesh, Cry Of Defloration, Take A Taste, Skingod, The Price Is Your Skin, Milwaukee Monster, Bäcker, Napalm Death // Love Heat Bodynut, The Knife In The Wife, I Wear Her Head As Cap, Hatch – Match And Dismatch

:: KARKADAN :: wurden von Sänger Robby als die wohl am wenigsten harte Band des Abends vorgestellt. Die Schwaben spielen einen Stil, den sie selber Black Heavy Metal nennen und der sich neben eher klassischen, wenn auch recht harten, Metal-Strukturen eben durch Black Metal-artigen Gesang auszeichnet. KARKADAN konnten ebenfalls durch enorme Spielfreude überzeugen, und so wenig hart wie angekündigt kamen die Songs auch gar nicht rüber. Nicht nur Robby verausgabte sich durch sein wildes Herumgespringe auf der Bühne völlig, sondern auch die Saiten-Front glänzte durch synchrones Mattenkreisen. Da die Tracks so gut wie alle im Midtempobereich gehalten waren, animierten sie natürlich auch die Meute vor der Bühne wieder zum Dauer-Kopfschütteln, so dass auch hier wieder gut was los war. KARKADAN waren ohne Zweifel das Highlight des Abends und avancierten in Handumdrehen zum Publikumsliebling, was sich hinterher im beinahe räuberisch zu nennenden Ausverkauf am Merchandise-Stand wiederspiegelte. Ohne Zugabe kam der Stuttgarter Fünfer dann auch nicht von der Bühne.
Setlist: Ancient Times, On Your Knees, Racing The Clock, Passing Away, Symphony, Frenetic Vision // Never Ending Love, Metalforces

:: LAID IN ASHES :: hatte ich erst kürzlich bei der Release Show ihrer neuen Platte Bastards From Hell sehen können. Nach dem sehr überzeugenden Auftritt dort hatte ich natürlich entsprechende Erwartungen, und wurde auch nicht enttäuscht. Los ging es mit Regressus Diaboli vom aktuellen Longplayer, dann ging es mit Fairytale und Teutonic Death erstmal ein Album zurück zur Freakshow 666. Insgesamt wurden natürlich mehr Songs von der Bastards From Hell gespielt, aber beim Verhältnis sechs zu vier kamen auch die etwas älteren Stücke, die sich stilistisch und in der Länge ziemlich abheben, nicht zu kurz. Musikalisch war also alles in bester Ordnung, die Mischung Death Metal mit Thrash-Einschlag und entsprechendem Growl- und Kreischgesang zündete erwartungsgemäß. Das Stageacting war allerdings nicht ganz so spektakulär wie in Oberhausen, diesmal behielt die gesamte Belegschaft die Klamotten am Leib ;)
Mit der äußerst eingängigen Zugabe Death Of A Vampire verabschiedeten sich LAID IN ASHES dann, erneut ein sehr lohnenswerter und abwechslungsreicher Gig!
Setlist: Regressus Diaboli, Fairytale, Teutonic Death, Shot 6 Times, Parasite Within, Black Gallows, Face Of Death, Freakshow 666, Hate Brigade // Death Of A Vampire

Danach war es Zeit für die Niederländer von :: CALLENISH CIRCLE :: die mit Pitch Black Effects ebenfalls ein ziemlich neues Album im Gepäck hatten. Für ein optisches Ausrufezeichen sorgte direkt Sänger Pat, der, für die Musikrichtung doch eher ungewöhnlich, ganz in weiß gekleidet auf der Bühne erschien. Obwohl die Niederländer nach knapp 14 Jahren auf eine ganze Menge Material zurückgreifen könnten, beschränkten sie sich diesmal auf Tracks von den letzten drei Veröffentlichungen. Diese wurden allerdings, symptomatisch für die Holländer, mit absoluter Brillanz gespielt, von ein paar technischen Problemen mal abgesehen. Technisch haben die Jungs wirklich echt was drauf! Alle Achtung. Vor allem bei den neueren Songs ist etwas ungewöhnlich, dass auch elektronische Klänge wie z.B. bei Schwarzes Licht eingesetzt wurden. Das ist schon recht gewöhnungsbedürftig und ich bin mir noch nicht ganz sicher ob mir das gefällt. Die klassischer, in die Melodic Death/Thrash Richtung gehenden älteren Stücke oder auch die Zugabe Behind The Lines vom aktuellen Album rocken jedoch vor allem live wie Sau und gingen der Meute vor der Bühne auch direkt in den Nacken, der sich dann von alleine schüttelte. CALLENISH CIRCLE waren mit Sicherheit mehr als ein nur Ersatz für Obscenity!
Setlist: This Day You Regret, Obey Me, Ignorant, Witness, Schwarzes Licht, Forsaken, Sweet Cyanide // Soul Messiah, Behind Lines

Den Abschluss eines inzwischen doch sehr langen Metalabends machten dann :: PANDEMIA :: aus Tschechien, die für Spawn in die Bresche gesprungen sind. Die Jungs machen gerade in der gleichen Funktion eine Tour mit Gomorrha und hauen musikalisch in die old school Death Metal Kerbe. Nach dem An-Sich-Headliner Callenish Circle und natürlich auch der fortgeschrittenen Uhrzeit geschuldet (inzwischen hatte im zweiten Saal ganz normaler Discobetrieb begonnen, der auch einige Leute von der Bühne abzog), kam da allerdings nicht mehr ganz so viel Stimmung auf, auch wenn PANDEMIA alles gaben und sich von den schwindenden Zuschauermengen nicht beeindrucken ließen. So gab es denn zum Ende auch noch mal ein schönes Death Metal Brett auf die Mütze, und wer noch dageblieben ist, hat das sicher nicht bereut.
Setlist: Demonic Time, Shores Of Agony, Spreading The Message, Father Of The Lie, Intro, Weight Of Wisdom, Leaves In The Storm, Devious Omen, Riven, Agent Orange // Created Again

Die DEATH ATTACK war trotz der zwei Bandabsagen, die ausgezeichnet kompensiert wurden, eine rundweg gelungene Veranstaltung. Vom gleichen Veranstalter sind für Mitte November und Anfang Dezember bereits zwei weitere Konzerte unter anderem mit Mystic Circle und Agathodaimon am 2.12. in der Coesfelder Fabrik oder das METAL MAYHEM am 17.11. im Ahauser Logo mit Aardvarks, Skullbreaker, Terrorblade und Fearce anberaumt. Auch Path Of Golkonda werden wieder mir dabei sein ;)

 

story Seb • pics © Dajana