Scheiße,
war das geil!!! *lach*... nee... ernsthaft... Mir tut so ziemlich
jeder Knochen weh, ganz zu schweigen von den zig blauen Flecken
aus der ersten Reihe. Aber das war es wert ;) Die Kamera ist heile
geblieben, es war kuschelig warm und man konnte nicht umfallen,
perfektes Ambiente. Und so hat ein chaotischer Anfang ein brachial
geniales Ende gefunden, yeah!
Aber vielleicht sollte ich mal von vorne anfangen...
Unter dem Banner von NECROPHAGIST’s noch
immer aktuellem Album Epitaph hinterlassen
diese und Relapse Labelkollegen MISERY INDEX
und ORIGIN sowie Lifeforce Act BURNING
SKIES mal nur verbrannte Erde in Europa. Allerdings läuft
die ganze Angelegenheit derzeit ohne den Headliner, da NECROPHAGIST
kurzfristig die ersten acht Dates der Tour absagen mussten...
Tat der Sache aber nicht wirklich einen Abbruch, denn das zum
DEATH FEAST ausgewachsene, abendfüllende
Indoor Festival hatte noch drei weitere Bands auf dem Billing,
nämlich die Krefelder GRIND INC., die Hamburger
INFESTED und die Belgier EMETH.
Sieben Mal feinster Brutal Death Metal/Grind/Hardcore, scheiße,
war das geil! ;)
Am zeitlichen Ablauf im gut gefüllten Turock
(dem Vernehmen nach war es sogar ausverkauft) hat sich dadurch
nix geändert, ORIGIN und MISERY
INDEX durften lediglich ein bisschen länger spielen.
::
Fotos ::
Extreme Belgian
Sickness!!! Los ging es mit :: EMETH
:: von deren Gig ich aber nur die Hälfte
mitbekommen habe, da zu spät dran. Als ich aber dann doch
endlich ins Turock rauschte, war vor der Bühne bereits mächtig
was los, Circle Pits waren im Gange und das werte Publikum in
bester Brutal Death/Grindcore Laune. Sah zwar alles noch ein wenig
distanziert aus, da die Mehrheit an Bar, Merchandise oder oben
im Café zu finden war, die Stimmung jedoch war bereits
auf Siedetemperatur. In 20 Minuten gab’s mal eben was vom
aktuellen Album Reticulated auf die
Ohren. Und zum Dank, durfte auch gleich noch ne Zugabe hinterher,
nämlich Impermance Of Being vom 2004er Langeisen
Insidious. 1A!
Setlist: Eleven, Fallacy Of Reason, Nummer
3, Karmic Impediment, Nummer 2, Nescientia, Impermance Of Being
::
INFESTED
:: konnten danach das Level nicht so ganz halten.
Die Youngsters aus Hamburg machten dennoch ihre Sache recht gut,
Sänger Niklas gurgelte sich die Seele aus dem Leib, während
der Rest über die Bühne fegte. Auf die Dauer war das
Gebotene vielleicht ein bisschen zu eintönig, fehlte irgendwie
der spezielle Kick. Ansonsten sind die Jungs fleißig am
werkeln und wollen dieses Jahr noch mit dem Nachfolger von
...Until It Breaks Down Again aus der Hüfte
kommen.
Die Krefelder
:: GRIND
INC. :: gehören ja schon länger
zu meinen bevorzugten Grindern und machten wie üblich ihrem
Namen alle Ehre ;) Das Gesangsdoppel Chris und Tom hatte zwar
ein wenig Probleme sich entsprechend auf der beengten Bühne
auszutoben (zweites Drumkit), ließen sich davon aber keineswegs
beirren. Los ging es mit Defining The Art Of Pure Brutality
vom Debüt Executed, gefolgt
von 6 Krachern vom aktuellen Langeisen Inhale The
Violence. Vor der Bühne wurde es nun eng und
kuschelig warm und es ging mal richtig die Post ab. Alle, die
sich bei Emeth warmgetobt hatten, ließen nun der Mosher-Seele
freien Lauf. Ne Zugabe gab es hier trotz vehementer Rufe allerdings
nicht :(
Setlist: Intro, Defining The Art Of Pure
Brutality, Rebirth Of An Ancient Time, Scanning The Molecules,
Murder And Slaughter Repeat, While The Vile Wept, Inhale The Swarm,
Executed, Cold Irregular Truth, Glorification Of Violence
Die Briten
::
BURNING SKIES :: vergnatzten das Publikum
zunächst mit übermäßig langer Umbaupause,
in deren Verlauf es Drummer Phil irgendwie nicht gebacken bekam,
sein Kit auf die Füße zu stellen. Die Strafe dafür
war ein verkürztes Set, was umso bedauerlicher war, als sich
BURNING SKIES nämlich als schweinegeile Combo entpuppte.
Vor der Bühne war alles dicht, während ab der dritten
Reihe die Meute gut abging. Da Gitarist Benjamin ausgestiegen
ist, touren die Briten derzeit mit einem Sessiongitaristen, der
aber – wie Basser Andi und Axeman Liam auch – weitestgehend
im Dauernebel verschwand. Lediglich Frontröhre Merv war allgegenwärtig
und heizte richtig ein. Die Songs kamen natürlich vom aktuellen
Album Desolation… plus dem Titeltrack vom 2004er Debüt.
Plötzlich war Schluss und die Gesichter lang...
Setlist: RKD, Lurid Demolition, Murder By
Means Of Existence, Fairytale Supremacy, Bauer Power, Desolation...
(For The Denial Of Ignorance), Damaged
Dafür
wurde man aber umgehend wieder entschädigt ;) Auf nun geräumter
Bühne konnten sich :: ORIGIN
:: hervorragend austoben. Ich hab die Truppe aus
Kansas bisher noch nie live gesehen, kenn aber das Relapse Debüt
Echoes Of Decimation, welches mal extrem
geil ist. Während sich der schwergewichtige Fronter James
Lee mehr auf’s grunzen und böse ausschauen beschränkte,
raubten die Fingerkünste von Basser Mike Flores einem fast
den Atem. Scheiße, ist der gut! Ebenso tight präsentierte
sich ORIGIN Rückkehrer John Longstreth,
der sich die Seele aus dem Leib trommelte und dabei aussah, als
würde er Eis schlecken. Gitarrist Paul Ryan entging mir gewissermaßen,
da ich am anderen Ende der Bühne festgenagelt war und –
wie bereits erwähnt – sich die Nebelmaschine im Dauereinsatz
befand. Aber der hat bestimmt keinen Deut schlechter gespielt
;) Das war ne Hammershow! Mannomann! Hab mich überhaupt nicht
mehr eingekriegt. Leute, wenn ihr die Chance habt, ORIGIN
MUSS MAN SEHEN!
Wer nun dachte,
das Beste bereits erlebt zu haben, musste mal ganz schnell Luft
holen. Die Headliner :: MISERY
INDEX :: setzten dem Ganzen dann tatsächlich
auch noch die Krone auf! Keine Ahnung, wer hier wen ansteckte,
ob es an den liebenswürdigen Deutsch-Versuchen von Sänger/Bassist
Jason Netherton lag oder an die bereits völlig ausgeflippte
und MISERY INDEX skandierende Meute vor der Bühne.
Die Amis tobten sich direkt von der ersten Sekunde an so dermaßen
die Seele aus dem Leib, dass einem einfach nur erstmal der Mund
offen stehen blieb. Trotz aller Raserei spielten die Jungs so
punktgenau und versiert, dass einem ganz schwindlig wurde. Ging
ja gar nicht, wirklich. Hölle! Das war der ultimative Konzertgenuss
auf beiden Seiten. Einfach nur klasse! Bei soviel Action war natürlich
keine Zeit, irgendwas an Songs im Kopf zu behalten, ne Setlist
hab ich bisher auch nicht zusammenbekommen. Natürlich gab’s
Songs von der Discordia und der Retaliate,
von der 2004er EP meine ich, gab es nur einen Song. Naja, vielleicht
lässt sich ja noch was zusammenbekommen oder ich frag die
Band im Nachgang ;) Scheiße, war das geil! ;)
Was für
ein geiler Abend!!! Um 23 Uhr war Schluss und der Saal für
die allsamstägliche Metalparty gerüstet, wobei man mit
den Bands noch das eine oder andere Bierchen schlürfen konnte.
Meine Wenigkeit musste sich dann aber loseisen, da noch eine Frühschicht
auf mich wartete. Nach 3 Stunden Schlaf krieg ich zwar nix auf
die Reihe, der Bericht immerhin steht. Und nach Feierabend darf
mich das Sofa gerne auffressen ;)
Bleibt zu
hoffen, dass es unter diesem Banner noch das eine oder andere
Konzert/Festival stattfinden wird, mal abgesehen vom DEATH
FEAST OPEN AIR im Juni ;)