Mit
neuem Album und nach ausgedehnter Festivaltour im Sommer kommen
die DEFTONES noch einmal für einen Monat zurück
nach Europa, um zusammen mit COHEED AND CAMBRIA die Hallen
zu füllen. Dabei muss ich gestehen, dass mein Hauptaugenmerk
natürlich auf COHEED AND CAMBRIA lag, die uns mit
ihrer progressiv-metallischen Armory Wars Saga um die beiden Protagonisten
Coheed und Cambria wirklich begeistern konnten.
Natürlich sind auch die DEFTONES immer wieder ein
Garant für beste Unterhaltung auf dem Alternative-Sektor,
so dass ich an diesem Abend das Angenehme mit dem Nützlichen
verbinden konnte und neben einer meiner Wunschband eine weitere
live neu für mich entdecken kann ;)
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Fotos ::
Das Konzert
in der Live
Musik Hall ist das erste der vier Deutschlandgigs und
das einzige in NRW. Bei fairen Ticketpreisen von 30 Euro war die
Halle zwar nicht ausverkauft, aber bis hinten voll. Liebenswert
fand ich die Ansage der DEFTONES, dass alle Gästelisten-Leute
5 Euro als Spende für den in 2008 schwer verunglückten
Bassisten Chi Cheng beizusteuern hatten, um seine immensen Krankenhauskosten
ein wenig abzumildern. Unverschämt hingegen fand ich die
Merchandise-Preise, trotz der Tatsache, dass amerikanische Bands
ja einiges an Gepäckkosten haben. Scheint derzeit schwer
um sich zu greifen, in dieser Hinsicht den Fans mal tief in die
Taschen zu greifen…
Da ich zwecks
Interview sehr zeitig vor Ort war, konnte ich noch mein Lieblingslied
des aktuellen Albums The Year Of The Black Rainbow
in voller Länge beim Soundcheck genießen, bevor es
mit Gitarrist Travis Stever zum Interview ging. Bei der Show selbst
war der Sound von :: COHEED
& CAMBRIA :: um einiges schlechter und jener
Song - Here We Are Juggernaut - für mich total verhauen.
Ok, ich sollte hier anmerken, dass ich sehr dicht an der Bühne
stand, genauer gesagt, direkt vor dem rechten Boxenturm, aus dem
es unterirdisch schlecht, viel zu laut und viel zu bass-lastig
donnerte. Der Background-Gesang war null, differenzierte Instrumente
totale Fehlanzeige. Mit dem vierten Song This Shattered Symphony
wurde es besser und im hinteren Teil der Halle soll der Sound
dem Vernehmen nach sogar richtig toll gewesen sein ;) Da Publikum
brauchte derweil ein bisschen länger, um sich mit den New
Yorker Prog Metallern anzufreunden, erst bei Welcome Home
ging es mal ordentlich zur Sache. In Anbetracht der Lichtanlage,
die bereits für die Deftones aufgebaut war, blieben COHEED
AND CAMBRIA die meiste Zeit im Dunkeln zurück…
Egal, ich fand sie toll!!!
Setlist: In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3, Ten
Speed (Of God's Blood & Burial), Here We Are Juggernaut, This
Shattered Symphony, The Velorium Camper III: All The Killer, Delirium
Trigger, No World for Tomorrow, World Of Lines, Welcome Home
Danach wurde
es sehr schnell sehr eng am Bühnenrand und die ausgehungerten
Fans warteten sehnsüchtig auf Chino und die ::
DEFTONES
:: Licht aus und unter donnerndem Gekreische ging es
mit Rocket Skates in die Vollen. Mr. Moreno tobte wie ein
Flummi auf den verdammt hohen Aufbauten herum, war quasi nicht
zu fassen, und schreit sich dabei die Seele aus dem Laib. Irgendwie
hab ich ja damit gerechnet, dass er sich bei diesem eruptiven
Aktionismus mal eben übergeben müsste… hat er
aber nicht, zum Glück. Aber er bleibt insbesondere nach den
adrenalinhaltigen Songs schon mal luftschnappend im hinteren Teil
der Bühne, um sich dort für die nächste Attacke
zu sammeln. Chino hält durch, die gesamten knapp 2 Stunden,
und das jeden verdammten Tourtag. Respekt! Gitarrist Stephen Carpenter
hingegen bleibt weitestgehend wie angenagelt auf seinem 30x30
Fleckchen stehen, sollte wohl Kontrastprogramm zum Bassisten sein,
der ebenfalls sehr agil auf seiner Seite rumhüpft. Nu ja...
Die Stimmung ist phänomenal oder besser gesagt, das Publikum
rastete total aus. Zwischendrin gibt es jede Menge ruhiger Songs,
als Erholungsphase für Band und Publikum, bei denen Chino
auch schon mal selbst zur Gitarre greift und sich bei Beauty
School dann komplett verhaut. Schön, das auch solche
Rockstars nicht perfekt sind und dies auch noch so gelassen nehmen
;) Einige Songs verursachten glatt Gänsehaut… damit
hatte ich nicht gerechnet. Digital Bath – einfach
großartig! Ich schätze, ich hab hier einiges an Nachholbedarf
;)
Als ich dann ganz hinten stand, kamen auch endlich diese wahnsinnig
hohen Aufbauten und die Lichtanlage voll zur Geltung. Zu doof
nur, dass ich meine Cam inzwischen wegbringen mußte *seufz*
Setlist: Rocket Skates, Around The Fur, My Own Summer
(Shove It), Lotion, Be Quiet And Drive (Far Away), Feiticeira,
Digital Bath, Knife Party, Korea, Diamond Eyes, Risk, Beauty School,
You’ve Seen The Butcher, Sextape, Prince, Bloody Cape, Minerva,
Passenger, Change (In The House Of Flies), Headup // Engine Nr.
9, 7 Words
Fazit:
Großartiges Konzert, toller Abend. COHEED AND CAMBRIA
waren natürlich viel zu kurz, hatten aber für einen
Ersttäter wie mich eine nahezu perfekte Best-Of-Setliste
durch alle 5 Alben. Von den DEFTONES war ich total positiv
überrascht; von den Fans wurden sie natürlich frenetisch
abgefeiert. Also gerne wieder. Und mit einem Grinsen fahr ich
nach Hause :)