Vorweihnachtliche Satanisten-Stimmung im • Turock •, während die meisten sich auf das Covenant-Album-abfeiern mit Morbid Angel freuten, ging es wohl leider etwas unter, das einen Tag vorher DEICIDE mit Chefreligionskritiker Glen Benton das Turock heimsuchten um die aktuelle Platte In The Minds Of Evil zu supporten. Anders ist der spärliche Publikumsandrang wohl nicht zu erklären, obwohl sich das im Laufe des Abends deutlich besserte. Nun ja, bei Glen Benton weiß man ja auch nicht immer, was man so bekommt, wie er drauf ist oder ob gerade wieder Diva-Satanisten-Time angesagt ist… Man durfte gespannt sein.
Die mir völlig unbekannten Italiener :: SAWTHIS :: eröffneten den Abend mit ziemlich modernem Thrash Metal und gingen mit Engagement, amtlichem Stageacting und ordentlicher Spielfreude zu Werke. Konnten damit allerdings beim Publikum keinen Blumentopf gewinnen. Ihr Sound passte überhaupt nicht zu den anderen Bands und die modernen Metalcore und New Metal Einflüsse konnten jetzt wohl auch keinen Hobby-Satanisten aus der Hölle locken. Schade eigentlich, denn die Jungs gaben alles, hatten am Anfang noch Spaß auf der Bühne, eine sympathische Ausstrahlung, aber man konnte ihnen die zunehmende Frustration ob der fehlenden Resonanz anmerken. Wer auch immer diesen Fauxpas begangen hat, die Band auf eine Old-Schooliges Death Metal Konzert zu buchen, lag ziemlich weit daneben. Als Vorband bei Bands wie Machine Head oder In Flames wären SAWTHIS wohl wesentlich besser am Start gewesen, denn bei allen Vorbehalten gegen ihren modernen Sound, schlecht war das keinesfalls, und mit drei Platten in über zehn Dienstjahren waren die Jungs alles andere als unbedarfte Newcomer.
Auch die französischen Black-Death Metaller von :: SVART CROWN :: waren mir völlig unbekannt und so schob ich die Jungs ob des Namens völlig unbedacht in die skandinavische Black Metal Ecke und lag damit weit daneben. Die sympathischen Jungs um Sänger JB Le Bail enterten die Bühne mit amtlichem Stageacting, einer Hammeraustrahlung und boten düsteren aber anspruchsvollen Death Metal der Marke Behemoth, der mit den für französische Bands typischen schrägen Black Metal Einlagen der Marke Blut aus Nord oder Deathspell Omega versetzt war. Soundmäßig kam das recht technisch und alles andere als eingängig rüber, konnte aber im nu den Großteil des Publikums überzeugen. Geile Songs und ein etwas anderer Sound, gepaart mit einer für die finstere Musik fast schon zu sympathischen Ausstrahlung hatten sie verdammt schnell das Wohlwollen des Publikums gewonnen. Mit Ihrer aktuellen Platte Profane (ihrem dritten Longplayer) hatten SVART CROWN aber auch ein richtig amtliches Geschoss im Gepäck! Bitte anchecken, sehr starkes Album mit einer sehr eigenen Note!
Man war gespannt was Wundertüte :: DEICIDE :: so bieten würden… Kurz, knackig und humorlos ballerte sich der Florida-Vierer quer durch ihre inzwischen ziemlich umfangreiche Diskographie und ließ dabei wenig Zeit zum Durchatmen. Nach einer halben Stunde gab es ein paar genuschelte Worte zum Publikum, die auch die einzigen bleiben sollten, ansonsten geht der Kerl zum Lachen sicherlich in den Keller und lehrt ansonsten mit seinen Grimassen den kompletten höllischen Heerscharen das Fürchten (ich glaube er hat mindestens einmal ganz kurz gegrinst… ;-)). Der Gig war solide und machte auch richtig Spaß, vor allem als kurz vor Schluss das Doppel Dead By Dawn und Sacrifical Suicide ausgepackt wurde. Ansonsten wirken vor allem die beiden Gitarristen Jack Owen und Kevin Quirion wie emotionslose Statisten die wenig für das Stageacting taten. Drummer Steve Asheim kommt sehr sympathisch rüber und Glen Benton ist halt Glen Benton, irgendwie doch cool der knorrige Typ… Der Gig wirkte sehr kurz, ne Zugabe gab’s auch nicht, was wohl an den wenigen Leuten und der etwas zurückhaltenden Resonanz lag. Hat trotzdem Spaß gemacht. Frohe Weihnachten, May Satan Claws be with you!!!
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