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2015-07-24 DE – Münster - Jovel Club
 

[Dajana] DEVIN TOWNSEND! In Münster! Da kann man ja gar nicht anders, da MUSS man hin! Zumindest, wenn man sich an diesem Wochenende nicht gerade auf einem der vielen Festivals herumtrieb. Gesagt getan. Mehr noch, da sich überraschenderweise die französischen Prog Metaller KLONE als Vorband angesagt hatten. Selbige habe ich seinerzeit live im Vorprogramm von Kings-X erleben dürfen und war hin und weg. Es gab also eigentlich keine Entschuldigung, diesem Event fernzubleiben. Aber wer wollte das auch schon… ;)
[Psycho] Genau, so eine Gelegenheit darf man sich natürlich nicht entgehen lassen. Auf dem Ticket war übrigens nur das Jovel an sich angegeben. Nachdem ich mich schon gefragt hatte, wie der gute Devin diesen Laden vollkriegen will, stellt sich vor Ort dann der sehr gemütliche Club als tatsächliche Location heraus. Richtig neugierig war ich aber darauf, was der Abend musikalisch zu bieten haben würde. Schließlich hat der kanadische Tausendsassa schon alles Mögliche gemacht, da weiß man nie, wie live der Schwerpunkt sein wird.

:: Fotos ::

[Dajana] Der erste Blick um die Ecke des • Jovel Clubs • (die kleine Halle des Jovels) war allerdings ernüchternd, als zur angegebenen Türöffnungszeit bestenfalls eine Handvoll Leute zu sehen war. Gut, Festivalzeit, und das heutige Konzert eine der klassischen Fill-In-Shows der vornehmlich amerikanischen/kanadischen Bands beim europäischen Sommer-Festival-Hopping. Mit einem ausverkauften Haus hatte ich eh nicht gerechnet, schon aber mit einem gut gefüllten Club. Mit ein bisschen Geduld sollten wir aber auch noch genau dahin kommen ;)
[Psycho] Ich fand’s ganz ok, ist schließlich eher Musik für Spezialisten, und das Überangebot anderer Veranstaltungen bestand ja auch noch…

[Dajana] Pünktlich um 8 eröffnen :: KLONE :: den Abend auf zappendüsterer Bühne. Und nein, die 3 roten Funzeln zählen nicht als Licht. Punkt! Die Franzosen starten mit dem Opener vom brandneuen Album Here Comes The Sun und verweilen anschließend mehrheitlich bei den letzten beiden Alben. Fand ich ein bisschen schade. Auch wenn das neue Album nicht mehr wirklich metallisch ist (Anathema, Katatonia und Porcupine Tree lassen grüßen) ist es dennoch ein starkes Album, von welchen man ruhig mehr Songs hätte spielen können. Egal, KLONE konnten auch so überzeugen und hatten schnell die anwesenden Devin-Fans auf ihrer Seite. War toll :) Allerdings hab ich doch Saxophonist/Keyboarder Matthieu Metzger vermisst…
[Psycho] Ich hatte von der Band noch nie gehört, eine kurze Internet-Recherche erbrachte dann eine Stilbeschreibung in Richtung Opeth und Progressive Death Metal. Zum Glück war das aber nicht besonders aktuell (hätte auch nicht gepasst), stattdessen gab es so eine Art Best Of des modernen Post Metal zu hören. Das reichte bei mir zwar nicht zu Begeisterungsstürmen, aber KLONE zogen ihr Ding professionell durch und boten eine unterhaltsame Show. Schätze außerdem, dass die Songs deutlich besser zünden, wenn man zumindest ansatzweise mit dem Material vertraut ist…
Setlist: Immersion, The Dreamer's Hideaway, Give Up The Rest, Immaculate Desire, Rocket Smoke, Nebulous, Army Of Me (Björk Cover)

[Dajana] Dass die Mehrheit wegen Devin hier war, ließ sich natürlich nicht verhehlen. Fix sah man die ersten Ziltoid-Mützen, während jene berüchtigte Socken-Puppe in der Umbaupause ihr Unwesen auf dem Breitwandscreen trieb. Kurz nach 9 wurde der Außerirdische eindringlicher und das :: DEVIN TOWNSEND PROJECT :: donnerte mit dem Sky Blue Opener Rejoice los. Devin und seine Mannen waren in bester Laune, fanden Stadt, Leute und Location cool und ließen uns dies auch wissen. Mehr noch war Devin ausgesprochen redselig, scherzte und flachste rum und begab sich beim March Of The Poozers gitarrespielend unters Volk. Bei der Gelegenheit ließ uns Devin dann auch gleich wissen, daß er viele neue Songideen im Kopf hat. Tatsächlich ist ein neues Album wohl schon fix und fertig im Kasten. Nun, man darf gespannt sein. Aber ich hoffe doch sehr, dass DEVIN TOWNSEND nun wieder andere oder neue musikalische Wege beschreitet. Der Zuspruch der Fans war natürlich wie immer frenetisch, zumal DEVIN TOWNSEND verschiedene Abschnitte (Devin Townsend, und Devin Townsend Band) seiner musikalischen Karriere berücksichtigte und nicht nur in der aktuellen Phase verweilte. Das sorgte natürlich für jede Menge Freudenjauchzer. Mit dem Infinity-Kracher Christeen als einzige Zugabe und 90 Minuten Spielzeit war nach meinem viel zu früh Schluß. Das Set hätte ruhig doppelt so lang sein können… ;) Von DEVIN TOWNSEND bekommt man halt nie genug ;)
[Psycho] Dem kann ich nicht widersprechen. Von mir aus hätte die Show auch noch zwei Stunden länger dauern können – hochklassiges Songmaterial wäre ja noch reichlich vorhanden gewesen. Selbst wenn man da die SYL-Sachen außen vor lässt… Und obwohl der Club nun wirklich nicht ausverkauft war, gab Devin jedem Besucher das Gefühl, als würde er nur für ihn so grandios aufspielen. Das nenne ich mal Fannähe. Dazu gab es bei den Ansagen jede Menge zu lachen, die Begleitband war superb zusammengestellt, und die Songauswahl war auch deutlich straighter und damit live-tauglicher als evtl. befürchtet. Ein perfekter Abend also – sowas ist tatsächlich auch in Münster möglich… ;-)
Setlist: Rejoice, Night, Namaste, Deadhead (DTB), Supercrush!, March Of The Poozers, A New Reign, More!, Ziltoid Goes Home, Bastard, Grace, Kingdom // Christeen

 

story © Dajana & Psycho • pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography