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2015-03-26 DE – Bochum - Matrix
 

Warum DEVIN TOWNSEND ausgerechnet in der schmalen Röhre der :: Matrix :: auftreten musste, wird wohl auf ewig ein Geheimnis bleiben (Und das war nicht das erste Mal ;) – Anm. d. R.). Guten Sound hab ich da so gut wie noch nie gehört und gerade bei dem epischen Breitwandsound von DEVIN TOWNSEND ist diese Komponente ja nicht ganz sooo unwichtig. Aber auch die Vorbands PERIPHERY und SHINING sollten an diesem Abend damit zu kämpfen haben.

:: Fotos ::

Den Auftakt machten die norwegischen Prog-Jazz-Metaller :: SHINING :: mit deren Material ich bisher nicht sooo vertraut war, was ich nach dem überaus gelungenen Auftritt der Band aber schleunigst ändern werde. Mit dem 2010er Album Blackjazz und dem aktuellem Album One One One gibt es ja zumindest zwei sehr abgefeierte Veröffentlichungen in der Diskographie. SHINING boten einen wüsten Mix aus Prog, Metal und Jazz, garniert mit Saxophon Einlagen. Musikalisch könnte das ganze irgendwo zwischen Ihsahn, Dillinger Escape Plan und John Zorn einzuordnen sein. Harter Tobak also. Aber es wurde auch noch ein eher klassisch-akustischer Jazz-Song aus der Frühphase der Band dargeboten. Ein spannend-unterhaltsamer aber auch fordernder Mix, den die Norweger da rüberbrachten, der aber auch gut ankam. Nur Sänger Jørgen Munkeby mit seinem etwas unsympathischen Rockstar-Gehabe könnte noch ein wenig an seinem Auftritt arbeiten. Ansonsten Daumen hoch!

Die Djent Shooting-Stars :: PERIPHERY :: aus Maryland hatten offensichtlich reichlich Fans mitgebracht, das Feedback war ordentlich, obwohl der aktuelle Album-Doppelpack Juggernaut: Alpha & Juggernaut: Omega - von dem die meisten Songs stammten - ja noch nicht ganz so lange draussen ist. Die Songs brauchen sicherlich so den einen oder anderen Durchlauf, packen mich letztendlich aber überhaupt nicht. Zu dem proggigen Wirrwarr aus Alternative Rock, Stakkato Metal und Metalcore finde ich einfach keinen Zugang. Vielleicht ist Djent aber auch einfach nicht meine Baustelle (naja, wobei ich die anderen Shooting-Stars Tesseract wesentlich hörbarer finde oder eine Band wie Skyharbor sogar richtig gut). Die Jungs haben es sicherlich technisch drauf und spielen arschtight zusammen, haben mit Sänger Spencer Sotelo aber auch einen richtigen Schwachpunkt in der Band. Sein Gesang klingt einfach nur dünn und kraftlos, pendelt dabei etwas unentschlossen zwischen Melodie-Punk und Emocore-Anleihen, während seine metalcorigen Shoutings auch nur normale Mittleklasse sind. Damit wirkt er in der schon recht kraftvollen und filigranen Musik eher wie ein Fremdkörper. Der Meute wird es egal gewesen sein, PERIPHERY kamen richtig gut an.
Setlist: Icarus Lives!, Make Total Destroy, The Scourge, Psychosphere, 22 Faces, Bad Thing, Alpha, Graveless

Nach einer schier endlosen Umbaupause, die mit lustig bis nervigen Ziltoid-Filmchen unterlegt wurde, (Filme, die man wegen der kleinen Bühne und der niedrigen Decke aber kaum vollständig sehen, geschweige denn gut verstehen konnte), kam endlich der Meister himself auf die Bühne. :: DEVIN TOWNSEND :: hatte leider mit Stimmproblemen zu kämpfen, die er im Laufe des Gigs aber in den Griff bekam. Egal, DEVIN weiß einfach, wie man die Meute im Griff hat! Der Mann hat Charisma, da fällt es nicht weiter auf, dass seine Backing-Band eher farblos agiert. Mit den Hits Life und Night aus der Ocean Machine Frühphase hat der Mann eh gewonnen und wer dazwischen gute Laune Mitsingkracher a la Lucky Animals einstreuen kann, der macht auch wohl nicht viel falsch. Sehr unterhaltsam und abwechslungsreich mit Songs aus allen Phasen seines Schaffens, mit Schwerpunkt auf Ziltoid, klar. Aber ich hoffe, damit ist er dann auch bald durch. Die ständigen Ziltoid-Unterbrechungen, verkaufte Handpuppen und der teilweise extreme Firlefanz um den putzigen Außerirdischen herum sind doch ein wenig viel geworden. Gerne wieder eine Besinnung auf die Musik, Herr TOWNSEND. Der Sound war eher suboptimal, besserte sich aber im Laufe des Gigs. Tolles und unterhaltsames Konzert, DEVIN TOWNSEND gucke ich mir gerne wieder an, nächstes Mal aber gerne auf einer größeren Bühne!
Setlist: Truth, Deathray, Namaste, Night, Storm, Hyperdrive, Rejoice, Addicted, Poozers, A New Reign, Lucky Animals, Life, Christeen, Ih-Ah, Kingdom

 

story © BRT • Pics © Dani Vorndran & Black-Cat-Net