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The Invaluable Darkness Tour  Europe 2007

 
2007-09-25 DE – Köln - E-Werk

Das Vorspiel: Nun ich glaube, über DIMMU BORGIR braucht man heutzutage nicht mehr allzu viele Worte verlieren. Die Norwegischen Black Metaller gehören inzwischen zur Metal-Elite und haben, wenn auch ewig belächelt oder gehasst, längst Kult-Status erreicht. Alben und Merchandise verkaufen sich wie warme Semmeln und die Konzerte bieten nicht nur was für die Ohren, sondern auch für’s Auge. Nach ausgiebiger USA Tour (man bemerke: erst werden die Staaten betourt, Europa folgt im Nachgang) zur Veröffentlichung ihres nunmehr achten Albums In Sorte Diaboli folgt nun der europäische Part mit AMON AMARTH im Schlepptau, die ja auch eher unerwartet zu Ruhm und Ehren gekommen sind. Ein geiles Package, das man natürlich nicht verpassen darf ;)

Der Club: Das E-Werk im Osten von Köln (gegenüber dem Palladium) ist ne Ecke größer als die Live Music Hall und bietet ca. 2000 Leuten Platz. Die waren allerdings heute nicht anwesend, und somit blieben die oberen Seitenränge leer. Aber gut 1500 Fans waren bestimmt da, sangen auf dem Vorplatz Fußballlieder, schienen also bester Laune, und machten die Merchandiser von DIMMU BORGIR und AMON AMARTH trotz der hohen Preise glücklich (Girlies, T-Shirts ab 20€ aufwärts). Happig! Ebenso die Getränkepreise: 2,70€ für 0,33l Kölsch (nein, das ist KEIN Bier!) und/oder nichtalkoholische Getränke plus 1€ Pfand noch drauf. Aber das kennt man ja nicht anders von Kölle…

:: Fotos ::

Pünktlich um 20 Uhr enterten :: ENGEL :: die Bühne, welche die kurzfristig ausgefallenen Hatesphere auf dieser Tour ersetzen. Statt Dänischen Thrash gab es nun Schwedischen Industrial-angehauchten brachial-explosiven Metal, der ungemein gut reinlief. Kein Wunder, denn das who is who dieser Band liest sich exklusiv und wartet mit ex-Mitgliedern aus In Flames, Passenger, Lord Belial, The Crown und Evergrey auf. Die Jungs wissen also, wie man es richtig macht ;) Das Publikum brauchte sicherlich einigen Anlauf, da ENGEL bis dato in der breiten Masse noch reichlich unbekannt sind, aber das Feedback steigerte sich mit jedem Song und das Publikum entließ ENGEL mit positivem Eindruck. Alle Songs des heutigen Abends kamen vom Debüt Album Absolute Design, welches allerdings erst am 5. November via SPV erscheint. Das nächste große Ding? Gut möglich. Da steckt unglaublich viel Energie drin und es kracht gewaltig!
Setlist: In Splendour, Casket Closing, Scyth, Propaganda, Trial & Error, Calling Out, Seven Ends

Danach war es an der Zeit die Methörner zu füllen, denn die Viking Metaller von :: AMON AMARTH :: folgten auf dem Fuße, leider ohne jegliche Bühnendekoration und mit Gastbassisten, der Ted Lundström auf der Tour ersetzt. Die Schweden werden es scheinbar nicht müde zu touren. Denn nach einer kleineren Skandinavien- und UK-Tour und den Sommerfestivals, waren AMON AMARTH bei der Sounds Of The Underground Tour mit dabei und werden nach Abschluss des aktuellen Tourtreks in die Staaten für ihre erste Headliner Tour dort zurückkehren. Auf der Bühne in Köln ging es derweil wie gewohnt zu, sehr routiniert und trotzdem vermögen es AMON AMARTH aus jeder Show wieder was Besonderes zu machen. Viele Fans waren nur wegen der Schweden hier, skandierten und feierten die Band natürlich gehörig ab. Sänger Johan Hegg begrüßte seine Fans auf Deutsch und bedankte sich überschwänglich für all die Fantreue und Begeisterung. Das extensive Touring ist übrigens nicht spurlos an AMON AMARTH vorbeigegangen, Hegg’s Silhouette war doch um einiges schmaler als noch beim letzten Mal ;) Oh, und diesmal hat er sein Shirt angelassen… kein nackter Wikingerkörper… Und gerade jetzt hätte es sich doch mehr gelohnt ;) Nun ja, 2008 wird ruhiger und AMON AMARTH werden an neuen Songs basteln, da kann er ja wieder was zulegen ;) Eröffnet wurde erwartungsgemäß mit den Songs von der letzten Veröffentlichung With Oden On Our Side, mit einer kurzen Stippvisite bei Fate Of Norns und jeweils einem Song von Versus The World und dem Debüt Once Sent From The Golden Hall. Viel zu schnell war alles wieder vorbei, verhallten Zugabe-Rufe ungehört. Es war einmal mehr eine grandiose Show mit zufriedenen, breitgrinsenden Gesichtern auf beiden Seiten. Unter den Fans konnte ich so gar einen Jungen ausmachen, der Johan Hegg in Haar- und Bartwuchs verdammt ähnelte. Allerdings fehlte es noch an der Körperfülle. Einfach nur und immer wieder geil!
Setlist: Valhall Awaits Me, Runes To My Memory, Death In Fire, Cry Of The Black Birds, The Fate Of Norns, Asator, Victorious March, Pursuit Of Vikings

Unter fulminanten Intro wandelten zwei dämonisierte Mönche über die Bühne um selbige zu weihen. Um 22 Uhr enterten :: DIMMU BORGIR :: unter dem Gekreische der Fans die inzwischen nett dekorierte Bühne. Keyboards und Schlagzeug waren so hoch aufgebaut, das Mustis und Tony Laureano (Hellhammer laboriert immer noch an seinem gebrochenen Arm) komplett aus dem Blickfeld verschwanden. Die Saitenfront poste erwartungsgemäß wie wild und reckte bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Pommesgabel in die Luft. Nach dem Intro stieg man monumental mit Progenies Of The Great Apocalypse ein, gefolgt von weiteren Songs aus der Death Cult Armageddon und Puritanical Euphoric Misanthropia Ära. Offenbar traut man dem neuen Material nicht, baute gerade mal drei Songs irgendwo in der Mitte ein. Der Klassiker A Succubus In Rapture wurde dann den weiblichen Schönheiten im Publikum gewidmet, bevor man sich weiter quer durch älteres Material spielte. Die Show war auch hier sehr routiniert, aber anders wie bei Amon Amarth baute man hier nicht wirklich eine Verbindung zum Publikum auf. Die Kommunikation lief rein mechanisch nach Schema F ab. Sänger Shagrath hat nicht nur gut zugelegt, sondern schien auch ein bisschen „hüftsteif“. Statt zu bangen, wie sich das für einen Metaller gehört (egal welcher Couleur) drehte er sich lediglich in der Hüfte, um sein Haar wehen zu lassen, an dem er eh ständig rumzuppelte. Außerdem hatte er am Sockel der Keyboardaufbauten ein Textbuch zu stehen, in das er nach jedem Song kurz reinschaute, die Seite umdrehte und dabei einen Schluck Wasser trank. DIMMU BORGIR lieferten insgesamt eine eher lahme Show ab, das hab ich auch schon anders erlebt. Vielleicht sind die Jungs einfach zu satt geworden.
Setlist: Intro, Progenies Of The Great Apocalypse, Vredesbyrd, Puritania, Sympozium, The Serpentine Offering, The Chosen Legacy, The Sinister Awekening, A Succubus In Rapture, Fear And Wonder, Blessings Upon The Throne Of Tyranny, Sorgens Kammer, The Insight And The Catharsis // The Sacrilegious Scorn, Grotesquery Conceiled, Mourning Palace, Outro

Fazit: Insgesamt ein rundum gelungenes Konzert. ENGEL und AMON AMARTH – die heimlichen Headliner – hätten ruhig ein wenig länger spielen dürfen, ebenso DIMMU BORGIR, die mit Zugabe die 90 Minuten nur knapp erreichten. Deren aktuelles Album hätte sicher noch so einiges hergegeben…

 

story & pics © Dajana