Das 
                Vorspiel: Nun ich glaube, über DIMMU BORGIR 
                braucht man heutzutage nicht mehr allzu viele Worte verlieren. 
                Die Norwegischen Black Metaller gehören inzwischen zur Metal-Elite 
                und haben, wenn auch ewig belächelt oder gehasst, längst 
                Kult-Status erreicht. Alben und Merchandise verkaufen sich wie 
                warme Semmeln und die Konzerte bieten nicht nur was für die 
                Ohren, sondern auch für’s Auge. Nach ausgiebiger USA 
                Tour (man bemerke: erst werden die Staaten betourt, Europa folgt 
                im Nachgang) zur Veröffentlichung ihres nunmehr achten Albums 
                In Sorte Diaboli folgt nun der europäische Part mit AMON 
                AMARTH im Schlepptau, die ja auch eher unerwartet zu 
                Ruhm und Ehren gekommen sind. Ein geiles Package, das man natürlich 
                nicht verpassen darf ;)
              Der 
                Club: 
                Das E-Werk im Osten von Köln (gegenüber dem Palladium) 
                ist ne Ecke größer als die Live Music Hall und bietet 
                ca. 2000 Leuten Platz. Die waren allerdings heute nicht anwesend, 
                und somit blieben die oberen Seitenränge leer. Aber gut 1500 
                Fans waren bestimmt da, sangen auf dem Vorplatz Fußballlieder, 
                schienen also bester Laune, und machten die Merchandiser von DIMMU 
                BORGIR und AMON AMARTH trotz der hohen 
                Preise glücklich (Girlies, T-Shirts ab 20€ aufwärts). 
                Happig! Ebenso die Getränkepreise: 2,70€ für 0,33l 
                Kölsch (nein, das ist KEIN Bier!) und/oder nichtalkoholische 
                Getränke plus 1€ Pfand noch drauf. Aber das kennt man 
                ja nicht anders von Kölle…
              :: 
                Fotos ::
              Pünktlich 
                um 20 Uhr enterten :: ENGEL 
                :: die Bühne, welche die kurzfristig ausgefallenen 
                Hatesphere auf dieser Tour ersetzen. Statt Dänischen Thrash 
                gab es nun Schwedischen Industrial-angehauchten brachial-explosiven 
                Metal, der ungemein gut reinlief. Kein Wunder, denn das who is 
                who dieser Band liest sich exklusiv und wartet mit ex-Mitgliedern 
                aus In Flames, Passenger, Lord Belial, The Crown und Evergrey 
                auf. Die Jungs wissen also, wie man es richtig macht ;) Das Publikum 
                brauchte sicherlich einigen Anlauf, da ENGEL 
                bis dato in der breiten Masse noch reichlich unbekannt sind, aber 
                das Feedback steigerte sich mit jedem Song und das Publikum entließ 
                ENGEL mit positivem Eindruck. Alle Songs des 
                heutigen Abends kamen vom Debüt Album Absolute 
                Design, welches allerdings 
                erst am 5. November via SPV erscheint. Das nächste große 
                Ding? Gut möglich. Da steckt unglaublich viel Energie drin 
                und es kracht gewaltig! 
                Setlist: In Splendour, Casket Closing, Scyth, 
                Propaganda, Trial & Error, Calling Out, Seven Ends
              
              Danach war 
                es an der Zeit die Methörner zu füllen, denn die Viking 
                Metaller von :: AMON 
                AMARTH :: folgten auf dem Fuße, leider 
                ohne jegliche Bühnendekoration und mit Gastbassisten, der 
                Ted Lundström auf der Tour ersetzt. Die Schweden werden es 
                scheinbar nicht müde zu touren. Denn nach einer kleineren 
                Skandinavien- und UK-Tour und den Sommerfestivals, waren AMON 
                AMARTH bei der Sounds Of The Underground Tour mit dabei 
                und werden nach Abschluss des aktuellen Tourtreks in die Staaten 
                für ihre erste Headliner Tour dort zurückkehren. Auf 
                der Bühne in Köln ging es derweil wie gewohnt zu, sehr 
                routiniert und trotzdem vermögen es AMON AMARTH 
                aus jeder Show wieder was Besonderes zu machen. Viele Fans waren 
                nur wegen der Schweden hier, skandierten und feierten die Band 
                natürlich gehörig ab. Sänger Johan Hegg begrüßte 
                seine Fans auf Deutsch und bedankte sich überschwänglich 
                für all die Fantreue und Begeisterung. Das extensive Touring 
                ist übrigens nicht spurlos an AMON AMARTH 
                vorbeigegangen, Hegg’s Silhouette war doch um einiges schmaler 
                als noch beim letzten Mal ;) Oh, und diesmal hat er sein Shirt 
                angelassen… kein nackter Wikingerkörper… Und 
                gerade jetzt hätte es sich doch mehr gelohnt ;) Nun ja, 2008 
                wird ruhiger und AMON AMARTH werden an neuen 
                Songs basteln, da kann er ja wieder was zulegen ;) Eröffnet 
                wurde erwartungsgemäß mit den Songs von der letzten 
                Veröffentlichung With Oden On Our Side, 
                mit einer kurzen Stippvisite bei Fate Of Norns 
                und jeweils einem Song von Versus The World und 
                dem Debüt Once Sent From The Golden Hall. 
                Viel zu schnell war alles wieder vorbei, verhallten Zugabe-Rufe 
                ungehört. Es war einmal mehr eine grandiose Show mit zufriedenen, 
                breitgrinsenden Gesichtern auf beiden Seiten. Unter den Fans konnte 
                ich so gar einen Jungen ausmachen, der Johan Hegg in Haar- und 
                Bartwuchs verdammt ähnelte. Allerdings fehlte es noch an 
                der Körperfülle. Einfach nur und immer wieder geil!
                Setlist: Valhall Awaits Me, Runes To My Memory, 
                Death In Fire, Cry Of The Black Birds, The Fate Of Norns, Asator, 
                Victorious March, Pursuit Of Vikings
              
              Unter fulminanten 
                Intro wandelten zwei dämonisierte Mönche über die 
                Bühne um selbige zu weihen. Um 22 Uhr enterten :: 
                DIMMU 
                BORGIR :: unter dem Gekreische der Fans die 
                inzwischen nett dekorierte Bühne. Keyboards und Schlagzeug 
                waren so hoch aufgebaut, das Mustis und Tony Laureano (Hellhammer 
                laboriert immer noch an seinem gebrochenen Arm) komplett aus dem 
                Blickfeld verschwanden. Die Saitenfront poste erwartungsgemäß 
                wie wild und reckte bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Pommesgabel 
                in die Luft. Nach dem Intro stieg man monumental mit Progenies 
                Of The Great Apocalypse ein, gefolgt von weiteren Songs aus 
                der Death Cult Armageddon und Puritanical 
                Euphoric Misanthropia Ära. Offenbar traut man 
                dem neuen Material nicht, baute gerade mal drei Songs irgendwo 
                in der Mitte ein. Der Klassiker A Succubus In Rapture 
                wurde dann den weiblichen Schönheiten im Publikum gewidmet, 
                bevor man sich weiter quer durch älteres Material spielte. 
                Die Show war auch hier sehr routiniert, aber anders wie bei Amon 
                Amarth baute man hier nicht wirklich eine Verbindung zum Publikum 
                auf. Die Kommunikation lief rein mechanisch nach Schema F ab. 
                Sänger Shagrath hat nicht nur gut zugelegt, sondern schien 
                auch ein bisschen „hüftsteif“. Statt zu bangen, 
                wie sich das für einen Metaller gehört (egal welcher 
                Couleur) drehte er sich lediglich in der Hüfte, um sein Haar 
                wehen zu lassen, an dem er eh ständig rumzuppelte. Außerdem 
                hatte er am Sockel der Keyboardaufbauten ein Textbuch zu stehen, 
                in das er nach jedem Song kurz reinschaute, die Seite umdrehte 
                und dabei einen Schluck Wasser trank. DIMMU BORGIR 
                lieferten insgesamt eine eher lahme Show ab, das hab ich auch 
                schon anders erlebt. Vielleicht sind die Jungs einfach zu satt 
                geworden. 
                Setlist: Intro, Progenies Of The Great Apocalypse, 
                Vredesbyrd, Puritania, Sympozium, The Serpentine Offering, The 
                Chosen Legacy, The Sinister Awekening, A Succubus In Rapture, 
                Fear And Wonder, Blessings Upon The Throne Of Tyranny, Sorgens 
                Kammer, The Insight And The Catharsis // The Sacrilegious Scorn, 
                Grotesquery Conceiled, Mourning Palace, Outro
              
              Fazit: 
                Insgesamt ein rundum gelungenes Konzert. ENGEL 
                und AMON AMARTH – die heimlichen Headliner 
                – hätten ruhig ein wenig länger spielen dürfen, 
                ebenso DIMMU BORGIR, die mit Zugabe die 90 Minuten 
                nur knapp erreichten. Deren aktuelles Album hätte sicher 
                noch so einiges hergegeben…