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DISMEMBER ~ PSYCROPTIC ~ ANATA ~ FALL OF SERENITY ~ CHRONICLE OF TYRANTS

 
2004-11-23 DE – Osnabrueck - N8

Nach 5 Jahren Funkstille wollen es DISMEMBER doch wieder wissen und touren sich nun nach der überschwänglich aufgenommenen Veröffentlichung von Where Ironcrosses Grow in Europa den Arsch ab. Dafür hat man ein recht interessantes Package zusammengestellt, denn neben den Kult Deathern stehen noch die schwedischen Speed Deather ANATA auf der Bühne, abgerundet mit den Australiern Deathgrindern PSYCROPTIC... ja und dann wird es spannend, denn die Bands, die im Vorfeld deklariert waren, standen nicht wirklich auf der Bühne. Nach ein wenig Verwirrung bekam ich dann zuerst CHRONICLE OF TYRANTS zu sehen, der lokale Support aus Diepholz und anschließend FALL OF SERENITY aus Thüringen. Ein Wort kommt schon überdurchschnittlich häufig im Einleitungstext vor: Death (Metal)! Nun, wenn man sich das Billing anschaut, dann weiß man, was die Stunde geschlagen hat... Die Ohren werden bluten und die Kehlen wund sein... Also auf, auf ins Death Metal Massaker! Das mit knapp 100 Leuten gutbesuchte Schlachtfeld heißt einmal mehr N8 und befindet sich Osnabrück ;)

:: Fotos ::

::. CHRONICLE OF TYRANTS ~ bescherten mir erst einmal ein Wiedersehen mit zwei alten Bekannten aus RH Chatterzeiten ;) Die Musikrichtung war eh klar – schwedischer Death Metal (sic)! Obwohl pünktlich gestartet ließ man den Newcomern gerade mal 6 von geplanten 8 Tracks, wobei man einzig Misanthropic als Intro vom Demo Mental Decay (2003) verwendete, alle anderen Songs kamen von der auf Ende des Jahres verschobenen ersten Langrille Nemesis MMIV. CHRONICLE OF TYRANTS haben jedenfalls eine amtliche Show abgeliefert und konnten damit das zu diesem Zeitpunkt noch recht spärlich anwesende Publikum durchaus begeistern. Wer auf schwedischen, schweren, nackenbrechenden Death Metal steht, sollte sich keinesfalls das neue Album entgehen lassen. Einen ersten Song gibt es schon mal in voller Länge auf der Homepage. Antesten!
Setlist: Misanthropic, Hypocrite, Quest For Substance, Insomnia, Cerebral Assassin, Nemesis

::. FALL OF SERENITY ~ waren der Überraschungsgast Nummer 2, nachdem alle erwartet hatten, Soul Demise auf der Bühne zu sehen. Auch hier gab’s natürlich Death Metal der Extra Klasse, der sehr an die Helden des Abends Dismember und auch Edge Of Sanity erinnert. FALL OF SERENITY haben gerade ihr zweites Album Royal Killing veröffentlicht, von dem dann auch alle Songs stammten, bis auf When The Sun Falls, ein Klassiker vom Debüt Album Smoldering Doom. Hier ging es eine ganze Ecke brutaler und schneller zu, mit einem leichten Touch in Richtung Hardcore, ohne jedoch treibende Mid-Tempo Passagen auszulassen, die jedem Fan das Genick ruinieren dürften. Die Band ist ja in der Vergangenheit mit reichlich Lorbeeren bedacht worden, nun kann ich nachvollziehen, warum ;) Geile Show!
Setlist: Thirst Of Knowledge, Royal Killing, Falling Apart, Children Of A Dying Breed, The Forthcoming, Casting Shadow’s, Behind The Veil, When The Sun Falls

::. ANATA ~ legten dann noch einiges an Geschwindigkeit drauf und hatten dabei einen irren Spaß zu spielen. Diese Art von Schweden Death ist dabei aber wesentlich anspruchsvoller und technischer. Guitarrenfreaks dürften eine helle Freude dabei gehabt haben, den flinken Fingern zu folgen und sich vielleicht etwas abzuschauen. Auch hier gibt es ein neues Album namens Under A Stone With No Inscription von dem alle Songs bis auf God Of Death (Dreams Of Death And Dismay) entstammen. Ich weiß ja nicht, was Sänger und Gitarist Fredrik Schälin im Kaffee hatte oder ob es die allgemeine gute Laune bei den Bands war, wie später noch bei Dismember zu sehen, den Großteil der Show hat er jedenfalls breit übers ganze Gesicht gegrinst. Ist musikalisch vielleicht nicht ganz meine Linie, aber Spaß gemacht hat es trotzdem!
Setlist: Leaving The Spririt Behind, A Problem Yet To Be Solved, Sewerages Of The Mind, Shackled To Guilt, Build On Sand, God Of Death, Any Kind Of Magic Or Miracle, Entropy Within

::. PSYCROPTIC ~ machen ihrer Herkunft Tasmanien alle Ehre. Wie kleine tasmanische Teufel donnerten die Australier über die Bühne, allen voran der charismatische Sänger Jason Peppiatt, der allerdings nur ein guter Freund der Band ist und auf der Europatour aushilft, da der eigentliche Sänger Matthew Chalk den Tross leider nicht begleiten konnte. Einmal mehr Death Metal aber diesmal mit einer Prise Grindcore. Musikalisch gab es einen Querschnitt aus den letzten beiden Veröffentlichungen The Scepter Of The Ancients (2003) und The Isle Of Disenchantment (2001). Nur einen Song kann ich nicht zuordnen, könnte ein Neuer gewesen sein ;) Wird mal wieder Zeit, für frisches Material. Das hat gekracht!
Setlist: The Sword Of Uncreation, Battling The Misery Of Organon, Condemned By Discontent, The Colour Of Sleep, Carnival Of Vulgarity, Skin Coffin, Lacertine Forest, The Scepter Fron Jaar-gilon

::. DISMEMBER ~ The Gods Of Death Metal... haben eigentlich alle Erwartungen erfüllt, die man nach so langer Abstinenz so hatte. DISMEMBER sprühten nur so vor Spielfreude, genossen sichtlich die Unterstützung und Verehrung (kann man wirklich so bezeichnen) durch die Fans. Die Band hatte einen Riesen Spaß auf der Bühne, war am witzeln und am lachen (man konnte nur nix davon verstehen). Der Schwerpunkt - allerdings mit nur 3 Songs  - lag auf dem aktuellen Album Where Ironcrosses Grow. Darüber hinaus gab es eine schöne Best Of Liste durch die Anfangstage der Band. Das Publikum war vielleicht ein bisschen müde und brauchte die eine oder andere Aufforderung, um noch mal ganz auch sich rauszukommen. War eine super Show!
Setlist: Where Ironcrosses Grow, Casket Garden, Soon To Be Dead, Where Angels Fear To Tread, Skinfather, On Frozen Fields, Skin Her Alive, Tragedy Of The Faithful, Dreaming In Red, Override Of The Overture

Ein intensiver und energiegeladener Death Metal Abend mit reihenweise positiver vielversprechender Eindrücke, schließlich hatte ich bis auf Dismember keine der Bands vorher gesehen. Nach 5 Mal geballter Death Ladung war ich dann auch ziemlich geschafft, sammelte noch ein paar Setlisten ein und hab mich dann todmüde auf den Heimweg gemacht. Guter Abend.

 

story & pics © Dajana