Nach
5 Jahren Funkstille wollen es DISMEMBER doch
wieder wissen und touren sich nun nach der überschwänglich
aufgenommenen Veröffentlichung von Where Ironcrosses Grow
in Europa den Arsch ab. Dafür hat man ein recht interessantes
Package zusammengestellt, denn neben den Kult Deathern stehen
noch die schwedischen Speed Deather ANATA auf
der Bühne, abgerundet mit den Australiern Deathgrindern PSYCROPTIC...
ja und dann wird es spannend, denn die Bands, die im Vorfeld deklariert
waren, standen nicht wirklich auf der Bühne. Nach ein wenig
Verwirrung bekam ich dann zuerst CHRONICLE OF TYRANTS
zu sehen, der lokale Support aus Diepholz und anschließend
FALL OF SERENITY aus Thüringen. Ein Wort
kommt schon überdurchschnittlich häufig im Einleitungstext
vor: Death (Metal)! Nun, wenn man sich das Billing anschaut, dann
weiß man, was die Stunde geschlagen hat... Die Ohren werden
bluten und die Kehlen wund sein... Also auf, auf ins Death Metal
Massaker! Das mit knapp 100 Leuten gutbesuchte Schlachtfeld heißt
einmal mehr N8
und befindet sich Osnabrück ;)
::
Fotos ::
::.
CHRONICLE
OF TYRANTS ~ bescherten mir erst einmal ein
Wiedersehen mit zwei alten Bekannten aus RH Chatterzeiten ;) Die
Musikrichtung war eh klar – schwedischer Death Metal (sic)!
Obwohl pünktlich gestartet ließ man den Newcomern gerade
mal 6 von geplanten 8 Tracks, wobei man einzig Misanthropic
als Intro vom Demo Mental Decay (2003)
verwendete, alle anderen Songs kamen von der auf Ende des Jahres
verschobenen ersten Langrille Nemesis MMIV.
CHRONICLE OF TYRANTS haben jedenfalls eine amtliche
Show abgeliefert und konnten damit das zu diesem Zeitpunkt noch
recht spärlich anwesende Publikum durchaus begeistern. Wer
auf schwedischen, schweren, nackenbrechenden Death Metal steht,
sollte sich keinesfalls das neue Album entgehen lassen. Einen
ersten Song gibt es schon mal in voller Länge auf der Homepage.
Antesten!
Setlist: Misanthropic, Hypocrite, Quest For
Substance, Insomnia, Cerebral Assassin, Nemesis
::.
FALL
OF SERENITY ~ waren der Überraschungsgast
Nummer 2, nachdem alle erwartet hatten, Soul Demise auf der Bühne
zu sehen. Auch hier gab’s natürlich Death Metal der
Extra Klasse, der sehr an die Helden des Abends Dismember und
auch Edge Of Sanity erinnert. FALL OF SERENITY
haben gerade ihr zweites Album Royal Killing
veröffentlicht, von dem dann auch alle Songs stammten, bis
auf When The Sun Falls, ein Klassiker vom Debüt
Album Smoldering Doom. Hier ging es
eine ganze Ecke brutaler und schneller zu, mit einem leichten
Touch in Richtung Hardcore, ohne jedoch treibende Mid-Tempo Passagen
auszulassen, die jedem Fan das Genick ruinieren dürften.
Die Band ist ja in der Vergangenheit mit reichlich Lorbeeren bedacht
worden, nun kann ich nachvollziehen, warum ;) Geile Show!
Setlist: Thirst Of Knowledge, Royal Killing,
Falling Apart, Children Of A Dying Breed, The Forthcoming, Casting
Shadow’s, Behind The Veil, When The Sun Falls
::.
ANATA ~
legten dann noch einiges an Geschwindigkeit drauf und hatten dabei
einen irren Spaß zu spielen. Diese Art von Schweden Death
ist dabei aber wesentlich anspruchsvoller und technischer. Guitarrenfreaks
dürften eine helle Freude dabei gehabt haben, den flinken
Fingern zu folgen und sich vielleicht etwas abzuschauen. Auch
hier gibt es ein neues Album namens Under A Stone
With No Inscription von dem alle Songs bis auf God
Of Death (Dreams Of Death And Dismay)
entstammen. Ich weiß ja nicht, was Sänger und Gitarist
Fredrik Schälin im Kaffee hatte oder ob es die allgemeine
gute Laune bei den Bands war, wie später noch bei Dismember
zu sehen, den Großteil der Show hat er jedenfalls breit
übers ganze Gesicht gegrinst. Ist musikalisch vielleicht
nicht ganz meine Linie, aber Spaß gemacht hat es trotzdem!
Setlist: Leaving The Spririt Behind, A Problem
Yet To Be Solved, Sewerages Of The Mind, Shackled To Guilt, Build
On Sand, God Of Death, Any Kind Of Magic Or Miracle, Entropy Within
::.
PSYCROPTIC
~ machen ihrer Herkunft Tasmanien alle Ehre. Wie
kleine tasmanische Teufel donnerten die Australier über die
Bühne, allen voran der charismatische Sänger Jason Peppiatt,
der allerdings nur ein guter Freund der Band ist und auf der Europatour
aushilft, da der eigentliche Sänger Matthew Chalk den Tross
leider nicht begleiten konnte. Einmal mehr Death Metal aber diesmal
mit einer Prise Grindcore. Musikalisch gab es einen Querschnitt
aus den letzten beiden Veröffentlichungen The
Scepter Of The Ancients (2003) und The
Isle Of Disenchantment (2001). Nur einen Song kann
ich nicht zuordnen, könnte ein Neuer gewesen sein ;) Wird
mal wieder Zeit, für frisches Material. Das hat gekracht!
Setlist: The Sword Of Uncreation, Battling
The Misery Of Organon, Condemned By Discontent, The Colour Of
Sleep, Carnival Of Vulgarity, Skin Coffin, Lacertine Forest, The
Scepter Fron Jaar-gilon
::.
DISMEMBER
~ The Gods Of Death Metal... haben eigentlich
alle Erwartungen erfüllt, die man nach so langer Abstinenz
so hatte. DISMEMBER sprühten nur so vor
Spielfreude, genossen sichtlich die Unterstützung und Verehrung
(kann man wirklich so bezeichnen) durch die Fans. Die Band hatte
einen Riesen Spaß auf der Bühne, war am witzeln und
am lachen (man konnte nur nix davon verstehen). Der Schwerpunkt
- allerdings mit nur 3 Songs - lag auf dem aktuellen Album
Where Ironcrosses Grow. Darüber
hinaus gab es eine schöne Best Of Liste durch die Anfangstage
der Band. Das Publikum war vielleicht ein bisschen müde und
brauchte die eine oder andere Aufforderung, um noch mal ganz auch
sich rauszukommen. War eine super Show!
Setlist: Where Ironcrosses Grow, Casket Garden,
Soon To Be Dead, Where Angels Fear To Tread, Skinfather, On Frozen
Fields, Skin Her Alive, Tragedy Of The Faithful, Dreaming In Red,
Override Of The Overture
Ein intensiver
und energiegeladener Death Metal Abend mit reihenweise positiver
vielversprechender Eindrücke, schließlich hatte ich
bis auf Dismember keine der Bands vorher gesehen. Nach 5 Mal geballter
Death Ladung war ich dann auch ziemlich geschafft, sammelte noch
ein paar Setlisten ein und hab mich dann todmüde auf den
Heimweg gemacht. Guter Abend.