Mit
der Progressive
Nation Tour in Europa wird an sich schon ein Traum wahr.
Natürlich wäre es mit einer meiner Lieblingsbands wie
Pain Of Salvation noch schöner gewesen aber mit DREAM
THETER und OPETH gibt es ja schon zwei grandiose Bands
im Billing, die es alleine Wert wären, die Strecke zu fahren.
Dazu kommt jedoch noch BIGELF, eine Band, die ich erst
kürzlich entdeckt habe und mich seitdem unglaublich fasziniert.
Meine Band des Jahres! Keine andere hat mich bisher so dermaßen
begeistern können ;) OPETH hatte ich dieses Jahr schon
zweimal gesehen, DREAM THEATER 2007 bei einer üppigen
Show, die mir immer noch im Gedächtnis ist, als wäre
es gestern gewesen. Also lag mein Hauptaugenmerk ganz und gar
auf den völlig durchgeknalltren und unglaublich sympathischen
L.A. Rockern von BIGELF...
::
Fotos ::
…Aber
vor dem Vergnügen kommt erstmal die Arbeit, buchstäblich
bis 14 Uhr und dann im Auto 300 km lang die meistbefahrendsten
Highways, in den Herbstferien mit jeder Menge absolut hirnrissiger
Baustellen und endlos vielen Staus... *hurgs*
Dummerweise
hielt man sich in der Jahrhunderthalle
zu Frankfurt penibel an den Zeitrahmen und begann die Show um
18:50 mit den kanadischen Crazyheads von ::
UNEXPECT
:: Ich rauschte kurz vor Schluss in die Halle und den
Bühnengraben, tiefer Atemzug, um nicht hektisch zu werden
(ich dachte, Bigelf würden die erste Band sein), und los
ging es mit den Fotos, um noch möglichst viel mitzubekommen.
Währenddessen tobte ein Septett in wilder Zirkusmanier über
die Bühne, zu aberwitzigen Breaks, Melodie- und Gesangslinien.
Der Bassist spielt nicht zum Spass einen Neun-Saiter, ich sag’s
euch. Auch bei der Geige gab es einiges an Fingerakrobatik zu
beobachten. Durchaus sympathisch die Frankokanadier, aber wenn
man zum ersten Mal mit UNEXPECT konfrontiert wird, ist
das vielleicht ein bisschen viel. Ich war doch einigermaßen
überfordert...
Danach konnte
ich erst einmal Luftholen und mich umschauen, während es
recht flink auf der Bühne zuging und schon kurze Zeit später
:: BIGELF
:: unter donnernden Star Wars Intro den Rock’n’Roll
zelebrierten. Auf diese Show hatte ich mich ja ganz besonders
gefreut und ich konnte kaum eine Sekunde stillhalten, um zu fotografieren
;) Rein optisch hatte ich irgendwie eine bunte Flower-Power-Truppe
erwartet, nöö, dafür gab’s wilde Bärte,
schwarz-umrandeten Augen, Bassist Duffy’s riesige Sonnenbrille
und natürlich der Zylinder von Fronter Damon Fox, der zwischen
seinen beiden Mellotronen stand. Macht ja auch einiges her ;)
Bei Neuropsychopathic Eye tauchte dann plötzlich Mr.
Portnoy auf, bekanntermaßen ein Freund der Band und Initiator,
das BIGELF als Ersatz für Pain Of Salvation auf diese
Tour aufspringen konnten, und klaute Drummer Froth das Schlagwerk
unter seinem Hintern weg. Was für ein Spass! Leider, leider
gab es nur 5 Songs, 3 vom aktuellen Album Cheat The Gallows
und jeweils einen Song vom Album Hex (2003) und
Money Machine (2000). Die 30 Minuten gingen so
unglaublich schnell vorbei. Und meine Wenigkeit??? Hin und weg!
Wie elektrisiert. Das hat mich regelrecht umgehauen. Unglaublich.
Was für eine grandiose Band! Zum niederknien. Zum niederknutschen
*platt ist* .
Setlist: The Evils Of Rock’n’Roll, Blackball,
Neuropsychopathic Eye, Pain Killers, Money, It’s Pure Evil
Danach musste
erstmal das Bigelf Interview arrangiert werden, und zwar so, das
ich wenigstens noch :: OPETH
:: fotografieren konnte. Kein Problem :) Die Schweden
eröffneten ihr Set ungewohnt ruhig mit Windowpane,
ein Trick, um das Publikum in Sicherheit zu wiegen. Mikael: „For
everyone who didn't knew us yet, we played a trick on you! So
everyone who hates Death Metal, fuck off!” spricht’s
und donnert dem Publikum Lotuseater um die Ohren ;) Die
Lacher hatte er auf seiner Seite! Aner natürlich waren nicht
wenige Fans nur wegen OPETH da, so dass die Band frenetisch
abgefeiert wurde ;) Danach verschwand ich in den Katakomben tief
unter der Bühne, um mit Damon Fox und Ace Mark ein kurzes
aber sehr amüsantes Pläuschchen zu halten ;)
Setlist: Windowpane, Lotuseater, Reverie/Harlequin Forest,
White Cluster, Deliverance, Hex Omega
Wieder oben
angekommen, begleitete ich Bigelf zur “Signing Session”
in der großen Weite der Jahrhunderthalle. Währenddessen
wurde die Bühne für :: DREAM
THEATER :: hergerichtet, untermalt von DREAM
THEATER Covern von Pipo & Elo, bei denen schon reichlich
Fans mitsangen ;) Punkt 22:30 gingen die Lichter aus und brach
- passend zum verregneten Intro - ein Strobo-Gewitter über
das Publikum herein. Danach folgte - natürlich - ein Konzert
der Superlative. Bei den Fingerfertigkeiten und Solos eines Mike
Portnoy, John Petrucci und Jordan Rudess blieb einem einfach die
Spucke weg. Insbesondere das Gitarrensolo in der Zugabe ließ
mich mit offenen Mund dastehen. Gott war das schön! Bassist
John Myung ist natürlich ein gleichermaßen begnadeter
Musiker, allerdings bleibt er in seiner Ecke immer recht statisch.
Mike Portnoy hingegen springt schon mal das eine oder andere Mal
auf, liefert sich Drumstick-Zuwerfspiele, während Jordan
entweder mit seinem Keyboard Karussell fährt, seine Magiermütze
spazieren trägt oder mit dem tragbaren Keyboard am Bühnenrand
rumfaxt. Natürlich gab es wieder die obligatorische Leinwand
für die Close-Ups der Musiker oder diversen Animationen.
Insgesamt war das schon eine tolle Show, aber man konnte auch
merken, das sich die neuen Songs recht ähneln, sich Songstrukturen
wiederholen und auch sonst wenig Überraschendes dabei war.
Andererseits war die heutige Show lange nicht so distanziert und
kühl, wie noch vor zwei Jahren. Auch gab es diesmal keine
wirren Sonderregeln bezüglich Fotos, Handys, Digicams und
ähnlichem. Kurz vor Mitternacht war dann nach genau 90 Minuten
Schluss.
Setlist: A Nightmare To Remember, A Rite Of Passage,
Sacrificed Sons, Erotomania, Voices, Forsaken, As I Am // The
Count Of Tuscany
Das war doch
ein wirklich toller Abend! ;) Allerdings hauptsächlich wegen
BIGELF und OPETH, wenn ich sie denn komplett gesehen
hätte ;) Einziger Wermutstropfen für solche Konzerte
sind die großen Hallen und die damit verbundenen Preise
bei Parkplatz, Garderobe und Getränken. Auch der Merch-Artikel
hatten es in sich. Kein Shirt unter 30 Euro, das finde ich ein
bisschen arg happig!