Mit
einem etwas mulmigen Gefühl erwarteten wir (EquimanthorN, Phil
von blackmetal.at und ich) dieses Konzert, da in der Planungsphase
schon so einiges schiefgelaufen war, so sagten uns zuerst die
Headliner Countess ab, nachdem sie sich als Band getrennt hatten
und auch einige Tage vor Konzertbeginn BASTARD aufgrund
einer Erkrankung des Bassisten. Zwar war das Glück uns und auch
den Bastarden hold, so erholte sich Samuel ziemlich schnell und
konnte nun doch mitspielen, jedoch erwarteten wir schon den nächsten
Schlag ins Gesicht, der aber zum Glück ausbleiben sollte...
So begannen MISANTHROPIC MIGHT mit ihrem Set
- eine relativ neue Wiener Band, von denen ein Teil der Bandmitglieder
bereits von Parental Advisory bekannt sein sollten. Gespielt
wurde ziemlich schneller Black Metal im Stile von Impaled Nazarene
oder Marduk, wobei sich das Ganze doch schon besser anhörte, als
auf dem letzten Gig, der doch schon einige Zeit her ist - und
das, wo doch einige Line Up Wechsel zu verzeichnen waren: so spielen
eben, wie bereits oben erwähnt, nun auch Fredl von Parental Advisory
und Ewald von Berserk (der diesmal aber noch nicht dabei sein
konnte) mit. Aufgrund einer Sehnenscheidenentzündung betätigte
sich Sänger/Bassist Markus diesmal nur an den Vocals, was den
positiven Nebeneffekt mit sich brachte, dass das Ganze optisch
sehr ansprechend war, da seine exzessive Ausstrahlung und Bühnenshow
den Gesamteindruck deutlich verbesserten. Lediglich das Schlagzeug
wirkte noch etwas holprig und auch über die Tiefsinnigkeit der
Band lässt sich streiten, was wohl kein Wunder ist, wenn quasi
die Hauptaktöre gleichzeitig noch in einer sehr hardcorelastigen
Death Metal Band spielen...
Den
Auftritt von BASTARD konnte ich leider nur bedingt
mitverfolgen, da ich mit Lichttechnik dran war, jedoch wirkten
sie
für mich souverän wie immer, besonders unter dem Aspekt, dass
Bassist Samuel noch vor Tagen mit hohem Fieber gekämpft hatte.
So waren diesmal auch einige neue Nummern dabei, die den typischen
Stil der Band fortsetzen - das Publikum aber schien an dem Tag
einfach zu viel von der Hitze im Tüwi zu haben, so waren leider
nicht viele Leute anwesend, da die meisten es bevorzugten, ihr
Bier im Freien zu leeren - mir hat's gefallen, auch wenn die Herren
BASTARD da anderer Meinung waren.
So
war es nun Zeit für die Tschechen DARK STORM,
ein Zusammengestell aus Members von AVENGER,
Maniac Butcher und einem sehr unterhaltsamen Sänger - aber dazu
später. Imposant wirkte die Aufmachung, so trug der Sänger ein
Nietenarmband mit ca. 20cm langen Nägeln (was aufgrund des bereits
vertilgten Bieres noch sehr schmerzhaft für Leute werden sollte,
die ein Foto mit ihm machen wollten) und war schon so dermaßen
dicht, dass es ihm schwer fiel, auf die Bühne zu steigen. Bereits
nach den ersten Tönen war eines klar - Fucking Hell Massaker pur!
Selten hab ich eine dermaßen geile Stimmung
erlebt, noch dazu bei einem Wiener (!) Publikum, so wurden die
Darkthrone-lastigen Songs abgefeiert und mit Sprüchen wie "Was
iss daas?" - "Biiiiiiiiiiiiier" (man stelle sich dazu den tschechischen
Akzent vor) brachte der Sänger nicht nur einmal die Leute zum
schreien und lachen. Und schließlich stand das Tüwi in Flammen
- wie gewohnt durfte dann auch die obligate Feuerspuckeinlage
nicht fehlen, bei der sich gleich Sänger Devilish und MB Blasphemer
beteiligten - Hell On Earth! Nach dem Deathcrush-Cover
war dann leider aufgrund zeitlicher Bestimmungen auch schon Schluss,
ein wahnsinnig kultiger Gig, ich kann's kaum erwarten DARK
STORM am Open Hell wieder zu sehen.
Doch
der Abend sollte noch nicht aus sein, denn AVENGER standen
ja noch bevor. Obwohl die Musik doch eher in die Dark/Death Metal
Richtung geht, hört man den blasphemischen Grundgedanken doch
heraus, wirkt die Musik dunkler und hasserfüllter als die anderer
Deathbands. Besonderer Augenmerk ging hierbei an Drummer Honza,
der neben der Arbeit am Schlagzeug auch den Großteil der Vocals
übernahm - so was sieht man nur selten. DARK STORM
Sänger Devilish wirkte hierbei als Stimmungsmacher, indem er am
Anfang das Publikum zum minutenlangen "Avenger! Avenger!" - Gebrülle
aufforderte und später die Songs inmitten der Leute mitsang und
dabei mit einer leeren Bierflasche ein Mikro mimte. Beim Roswell
47 Cover wurde er schließlich als Gastsänger auf die Bühne
geholt und gab dem Song einen neuen, sehr belustigenden Touch,
indem er permanent auf seinen Einsatz vergaß und dies mit einem
unschuldigen Grinsen wegzumachen versuchte - Stimmung pur! Als
die Band aus Zeitgründen aufhören
musste, wollte das Publikum nicht lockerlassen - als 10 Minuten
mit Zugabe und "Avenger"-Rufen vergingen wurde vom Tontechniker
noch ein letzter Song genehmigt - wieder Roots Of Evil
vom neuen Album Shadows Of The Damned,
diesmal feat. Honza am Bass, Bassisten David am Drumkit und dem
mittlerweile allseits geliebten Devilish am Mikro
- Wahnsinn!!!
So
endete einer der kultigsten Gigs, an den man sich wohl noch jahrelang
erinnern wird, natürlich nicht ohne Poserfotos und Autogrammen
(Satan Butcher) und dem Versprechen, dass man im September im
Planet wieder so viel Stimmung machen wird. "Das ist PIVO!" |