„Schnaps
und Nutten!“ - endlich war es soweit eine der provokantesten
Österreichischen Bands wieder live on stage erleben zu dürfen.
Besonders gespannt war man auf Drummer Torturer, der seit langer
Zeit als erstes Fixmitglied hinter den Trommeln bei BELPHEGOR
fungiert. Ein großes Lob geht hierbei auch an Veranstalter
Eugen, der es als einer von wenigen geschafft hat, dass ein Konzert
in der Zu-Ga-Be pünktlich beginnen konnte.
EMPYRE
eröffneten den Abend und auch bei ihnen war ein Besatzungswechsel
zu erkennen – anstelle des ehemaligen Session Bassers Alex
Bastard quält nun Ravenhorst Gitarrist Matthias den Viersaiter.
In gewohnt professioneller Manier legten die Fünf los, um
die Zu-Ga-Be in Schutt und Asche zu legen. Das Set reichte von
Songs der Split CD wie Maggot Tangle
und Dining With The Lord Of Flies hin zu „Klassikern“
wie Into The Pitch Black und wurde ebenfalls mit neuen
Stücken angereichert, die alle ausgereift und sehr eigenständig
klangen. Besonders der Letztere deutete an, dass man auf die nächste
Veröffentlichung der Wiener Neudorfer gespannt sein kann.
Leider schien das Publikum noch nicht ganz in Stimmung zu sein
und verhielt sich eher verhalten – doch nichts desto trotz
ein souveräner Gig, der mit dem Hypocrisy-Cover Roswell
47 und dem genialen Demo-Song Denuded By The Hammer beendet
wurde. (Dunja)
Das
Überraschendste am Auftritt von BASTARD
war zweifellos das Outfit von Sänger/Gitarrist Helmut, der
diesmal auf sein Alltagsgewand verzichtete und stattdessen im
blauen Overall nebst weißem Unterhemd und fettem Gürtel
auf die Bühne kam - über Geschmack lässt sich bekanntlich
streiten, aber originell war’s in jedem Fall...
Davon abgesehen hinterließen die Herrschaften wie gewohnt
einen äußerst professionellen Eindruck, wobei mir die
neuen Songs aufgrund ihrer Eigenständigkeit deutlich besser
gefielen als die typisch schwedisch klingenden Nummern vom schon
etwas älteren Deified-Demo. An
der Leistung des Vierers gab’s bis auf die noch etwas unausgereift
wirkende cleane Gesangseinlage und einige für meinen Geschmack
zu oft wiederholte Riffs somit eigentlich nichts zu bemängeln
- nur leider schienen sich die Umstände gegen die Band verschworen
zu haben, denn der nach wie vor (dank kaputter PA) miese Sound
und die immer drückendere Hitze sorgten dafür, dass
die großteils eher ruhigen, getragenen Stücke unverhältnismäßig
zäh wirkten und ihre Wirkung nicht entfalten konnten. Schade
drum, aber nach einiger Zeit wurde mir meine Sauerstoffversorgung
wichtiger und ich verzog mich ins Freie...
THIRD
MOON hatte ich bisher als eher entbehrlich in Erinnerung,
weshalb sich mein Bedürfnis, erneut ein wenig Waschküchenatmosphäre
zu genießen, eher in Grenzen hielt. Als ich mich gegen Ende
des Gigs doch noch hinunterwagte, bereute ich meine mangelnde
Leidensbereitschaft aber recht fix, denn die Band war im Vergleich
zu ihren letzten Wien-Auftritt vor über vier Jahren kaum
wieder zu erkennen. Zwar sind die Songs selbst aufgrund ihrer
eher konventionellen Melodic-Death-Ausichtung nach wie vor nicht
unbedingt was besonderes, aber die mittlerweile drei Gitarristen,
die allesamt recht virtuos agierten, erzeugten eine derart dichte
Klangwand, dass man unabhängig von Stilpräferenzen durchaus
beeindruckt sein konnte. Mir tut’s jedenfalls nach wie vor
leid, dass ich insgesamt gerade mal drei Songs mitbekommen habe
und werde in naher Zukunft wohl auch einen Blick auf die bisherigen
Veröffentlichungen der Band riskieren. (EquimanthorN)
Der
Techniker liess nichts Gutes ahnen, als er gleich am Anfang des
BELPHEGOR
Sets meinte, dass die PA wahrscheinlich den Auftritt der Salzburger
nicht überleben wurde – aber der Stimmung tat das keinen
Abbruch, da dem Publikum versichert wurde im schlimmsten Fall
über die Backline weiterzuspielen. So wurde das Set auch
ein wenig umgestellt und Kracher wie Necrodaemon Terrorsathan
und Diabolical Possession relativ früh gespielt.
Das Wiener Publikum rastete trotz der mittlerweile tropischen
Temperaturen komplett aus und so wurde in der ziemlich kleinen
Zu-Ga-Be auch ein richtiger Moshpit gebildet, bei dem mir erfreulicherweise
ein ganzes Bier über den Kopf geschüttet wurde –
wer das bei Bierpreisen von 3,10€ macht gehört bestraft!
Der neue Drummer Torturer, der ja ursprünglich bei den Deutschen
Black Metallern Mor Dagor mit von der Partie ist, bewies sein
Können und blastete was das Zeug hielt – optisch wollte
er jedoch nicht so ganz zu den urtypischen Österreichern
passen, aber darüber kann man wohl hinwegsehen. Und dann
geschah was befürchtet wurde – die PA fiel aus und
der Gig musste über die Verstärker weitergespielt werden,
was zwar soundmäßig äußerst beschissen war,
aber der Band nichts an der Spielfreude stahl. So kam es dann
auch, dass der letzte Song Swarm Of Rats größtenteils
im Dunkeln gespielt wurde und leider vor der Zugabe, dem legendären
The Last Supper abgedreht werden musste. Nichtsdestotrotz
ein sehr geiles Konzert, dass mir auch aufgrund der etwas anderen
Umstände wohl länger in Erinnerung bleiben wird. (Dunja) |