Als
Mitveranstalter ist es wohl etwas komisch, eine Review über den
eigenen Gig zu schreiben, jedoch will ich diesen Wahnsinnsabend
in Worte fassen, auf dass er noch lange in unseren Erinnerungen
verweilt.
Wie bereits erwähnt, war dies der erste Gig, den wir (EquimanthorN
und ich) zusammen mit Phil organisiert hatten, hoffentlich wird
dies der erste Schritt dazu sein, häufiger Black Metal Bands nach
Wien zu holen! So will ich auch gar nichts näheres über die stressigen
Vorbereitungen und die damit verbundenen Probleme schreiben, sondern
gleich zu den Bands übergehen.
BERSERK
aus Niederösterreich standen als erste auf der Bühne um die Black
Metaller Bastard zu vertreten, die aufgrund einer Erkrankung des
Sängers Helmut leider kurzfristig absagen mussten. Der Gig begann
leider etwas unglücklich, als dem Gitarristen Ewald bereits beim
ersten Song eine Saite riss, und sie erst nach einer kurzen Verzögerung
weiterspielen konnten - so wirkten die Fünf etwas gestresst und
nervös und kamen nicht so gut rüber wie sonst - das Publikum regte
sich kein bisschen, so verließen BERSERK ziemlich
frustriert die Bühne.
SERAPH
hatte ich bisher nur einmal am Hell On Earth gesehen, wo sie mir
nicht besonders gut in Erinnerung geblieben sind, deswegen war
ich gespannt darauf, was sich seitdem verbessert hat - und das
war doch einiges. Die Songs kamen viel gewaltiger und brachialer
rüber, was vielleicht auch daran liegen mag, dass die Mittagssonne
eines Festivals doch sehr störend ist, und die Atmosphäre hier
einfach viel besser wirkte. So gab es wieder die obligate Feuerspucker-Nummer
von Drummer Deanor, außerdem wurde als Zugabe Sänger Umbra von
Verdammnis geholt, der Mayhems Deathcrush anstimmte.
Das Publikum war durchaus erfreut, und auch ich war eigentlich
positiv überrascht, bis auf kleine Unreinheiten.
Somit
war es endlich soweit, und WATAIN, die erste
der
beiden schwedischen Bands, sollten aufgeigen - schon das optische
Gesamtbild wirkte dermaßen überwältigend und krank und schuf somit
eine wahnsinnig gespannte und intensive Atmosphäre. Schon mit
den ersten Klängen war klar, dass sie hier alles in Grund und
Boden stampfen würden. Das anfänglich sehr zurückhaltende Publikum
blühte wahrlich auf, und feierte die Schweden ab, besonders der
Sänger überzeugte durch seine kranke Mimik und Gestik. Mit Songs
wie My Fists Are Him und den 2 Zugaben war die Meute
allerdings noch immer nicht zufrieden, so kamen die Schweden zurück
auf die Bühne, obwohl bereits der Großteil ihres Equipments abgebaut
war, um noch eines draufzulegen - überwältigend, grenzgenial!
Leider
verließen nach dem überragendem Gig bereits viele Leute das TüWi,
so spielten UNPURE nur mehr vor etwa 30 Leuten,
die sich allerdings mächtig ins Zeug legten. UNPURE wirkten
optisch "braver" und ausgeglichener als WATAIN
und präsentierten hauptsächlich Songs ihres aktuellen Albums Trinity
in Black, weswegen sie einige Kultsongs, wie z.B.
Full Of Hate leider ausließen. Trotz der ausgelassenen Stimmung
verließen UNPURE die Bühne relativ früh und ließen
sich auch durch minutenlanges Brüllen nicht mehr zurückholen -
schade eigentlich, ich hätte gerne noch mehr von ihnen gehört.
Somit
muss ich sagen, dass die "Black War Tour 2002" für mich ein voller
Erfolg war - selten sieht man so geniale Bands in heimischen Gefilden,
außerdem war ich sehr überrascht, dass doch noch einige Schwarzmetaller
hier anzutreffen sind. So bleibt nur zu hoffen, dass das nächste
Konzert bald kommt... |