Fünf
Euro für fünf österreichische Undergroundbands,
die nicht alle paar Monate in Wien zu sehen sind (bzw. im Falle
von CRUSADE
nicht mehr sind ;-)) – wer kann da schon widerstehen? Glücklicherweise
entpuppte sich der großzügige Preis wahrlich als Publikumsmagnet
und so waren im Andino schlussendlich mehr Leute anwesend, als
ich eigentlich erwartet hätte. (Dunja)
DISTASTE
aus Linz machten den Opener und eröffneten den Abend mit
einer gehörigen Portion an Grindcore und brutalem Deathmetal.
Die drei Jungs aus Oberösterreich lieferten trotz des einigermaßen
hohen Promillegehaltes an Alkohol im Blut von Sänger und
Gitarristen Armin eine, meines Achtens nach, recht solide Show
ab und konnten den ein oder anderen Zuseher durch die Kombination
von groovigen Headbangerrhythmen und Hyperblastpassagen auch trotz
des zu Beginn absolut drucklosen und dünnen Sounds durchaus
begeistern. Musikalisch sicher nicht jedermanns Sache aber ein
absolut würdiger Opener des Abends. (Xaphir)
An
zweiter Stelle begrüßte uns die selbsternannte niedlichste
Band Österreichs (warum sie sich so nennen, können sie
mir bei Gelegenheit mal erklären) STAND
ABLAZE mit melodischem Metal, der stark an die schwedische
Schule angelehnt ist, aber zeitweise auch einige Power-Passagen
in sich birgt. Mein Stil ist das zwar nicht, aber die vier Burschen
plus Mädel am Mikro legten sich ins Zeug und so wurde auch
das Publikum erstmals aus der Reserve gelockt und die Band von
den ersten paar Reihen abgefeiert. Schön, wieder mal auf
einem Underground-Gig zu sein, auf dem die Leute sich nicht nur
mit verschränkten Armen in einem Sicherheitsabstand von der
Bühne hinstellen.
REVENANTS
DAWN, die quasi Septicemia-Nachfolger hatte man auch
schon länger nicht mehr auf einer Bühne gesehen, und
so hatten die Vier auch einen Besatzungswechsel vorzuweisen: Bassistin
Doris ist nicht mehr dabei und so wird der Viersaiter nun von
einem zweiten Sänger gequält, der den Death Metal mit
Power-Metal-Gesang unterlegt. Ich bin sicherlich die letzte die
etwas gegen Experimente hat, aber irgendwie wirkte das ganze für
mich dann doch etwas verworren, da diese beiden Stilelemente einfach
nicht zusammenpassen wollen. Ansonsten aber trotz gesundheitlicher
Probleme von Sänger Mike ein recht solider Gig. (Dunja)
CRUSADE
aus Wien hatte ich zuvor noch nie live gesehen und war auch dementsprechend
gespannt, wie die 4 Jungs sich auf der Bühne verkaufen und
vor allem, wie der Herr „Xipho“ so am Schlagzeug tut
;). Leider habe ich nur 3 Nummern mitbekommen, kann aber trotzdem
sagen, dass die recht abwechslungsreichen Songs durch den Einsatz
von Fear Factory-lastigen Teilen und Blastbeatpassagen ordentlich
gerockt haben und dem selbstbezeichneten Stil „Deathmetalcore“
durchaus gerecht geworden sind. Ein gut gespielter Gig an dem
es nichts gröberes zu bemängeln gibt, da im Vergleich
zum Beginn des Konzerts auch soundmäßig einiges verbessert
wurde. (Xaphir)
Die
Tiroler LOST
DREAMS konnte ich das letzte Mal vor mittlerweile
knapp drei Jahren mit Dornenreich in Wien ansehen – nun
ist ein wenig Zeit verstrichen, einige Bandmembers kamen und gingen
und auch der Stil hat sich gewandelt – so spielen LOST
DREAMS mittlerweile schwedisch angehauchten Death
Metal. Auch hier wurde Spielfreude und Einsatz hoch geschrieben
und den Leuten schien das Gebotene durchaus zu gefallen, wobei
ich hier wiederum kein wirkliches Urteil abgeben kann, nachdem
das einfach nicht meine Musik ist. Leider mussten einige Leute
– inklusive mir - schon früher gehen, um noch rechtzeitig
zur Aftershowparty ins Escape zu kommen, weswegen ich nicht den
ganzen Gig sehen konnte, aber LOST
DREAMS bildeten sicherlich einen guten Ausklang zu
diesem wirklich gelungenen Underground-Festl.
Summa
summarum also ein wirklich sehr netter Abend, an dem auch der
Sound, der ja in der Vergangenheit für Verzweiflung seitens
der auftretenden Bands und des Publikums sorgte, nun endlich halbwegs
in den Griff bekommen werden konnte. Mal sehen, was uns beim Commerzophobia
Pt.2 erwartet…
PS:
Sorry an CRUSADE
für die nicht vorhandenen Fotos – war während
ihr gespielt habt leider gerade dabei meinen Hunger zu stillen
und ebenfalls sorry an LOST
DREAMS, da mir während ihres Auftritts der Akku
ausgegangen ist.
(Dunja)
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