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2003-10-18 AT Wien - Planet Music

Nachdem die neue Scheibe Death Cult Armageddon der norwegischen DIMMU BORGIR nicht nur in Österreich als eine der ersten extremen Metal Scheiben die Charts stürmt, war es schon von Anfang klar, dass das Konzert wohl restlos ausverkauft sein wird – und wirklich: bereits am Montag vor dem Gig wurde bekannt, dass nicht mal mehr an der Abendkasse Karten erhältlich sein werden. Ich war nach dem doch recht enttäuschenden Gig im Zuge der Tour mit In Flames und Nevermore doch gespannt, ob DIMMU BORGIR ihren Posten als „Stars“ auch auf der Bühne halten können bzw. inwieweit sich das Liveset von dem bisher Gebotenen unterscheiden wird. Doch zuerst galt es die Vorbands zu „überstehen“.

Die Finnen :: NORTHER :: waren mir bislang nur durch ihre Europe Coverversion von The Final Countdown bekannt und sind mir als Kopie von Children Of Bodom in Erinnerung geblieben. Leider musste sich dieser erste Eindruck auch auf der Bühne bestätigen, denn was da aus den Boxen schallte erinnerte doch ziemlich an die Landsmänner. Und wenn man – wie ich – Gedudel in der Form kaum etwas abgewinnen kann, dann wird man auch an NORTHER wenig Gefallen finden. Besonderer Blickpunkt war auf jeden Fall das schief nach unten geschraubte Keyboard, das wohl nähere Einblicke in das künstlerische Können des Mannes an den Tasten dienen sollte. Wie dem auch sei – dem Publikum gefiel die Darbietung, meine Sache war das Ganze allerdings nicht.

Obwohl ich :: HYPOCRISY :: doch schon einige Male live erleben durfte, war es doch sehr überraschend, dass gleich der Kracher Roswell 47 als zweiter Song verbraten wurde – anscheinend wollte man mehr Platz für Neues machen. Wie immer wurden die Schweden beim Wiener Publikum mit euphorischen „Peda, Peda“ Rufen begrüßt und dieser dankte es den Fans mit Ansprachen wie „You are the best audience we have“ und dergleichen. Viel muss man über HYPOCRISY auch nicht mehr schreiben, da wohl jeder eingefleischte Metaller die Truppe schon mal auf der Bühne gesehen hat und daher weiß, mit welcher Spielfreude und Energie sie ans Werk gehen. So wurden auch diesmal keine Abstriche gemacht. Als Zugabe diente diesmal der „Hit“ Fractured Millenium und so wurde ein guter Einstieg auf die Headliner geboten.

Lang, lang ist’s her, dass :: DIMMU BORGIR :: noch in typischer Black Metal Manier in die Öffentlichkeit getreten sind – besonders das neue Video zu Progenies Of The Great Apocalypse zeigt, dass die Norweger mittlerweile in einer anderen Liga spielen – und das ist auch gut so, denn mit den Black Metal Wurzeln haben sie nicht mehr wirklich viel am Hut. Nicht lange mussten die Fans warten, bis das Gespann um Frontman Shagrath die Bühne betrat und zugleich mit der Präsentation des neuen Albums begann. Glücklicherweise war doch etwas mehr Freude erkennbar als auf der letzten Tour, jedoch hätte ich es wohl begrüßt, wenn noch etwas mehr Stimmung rübergekommen wäre, da die Mannen teilweise doch relativ regungslos ihre Stücke runterbretterten. Fans der älteren Stunde wurde gleich mit Song Nummer 2 In Death's Embrace ein Gefallen gemacht, danach wurde das Material aber ausschließlich auf die drei letzten Alben, Death Cult Armageddon, Spiritual Black Dimensions und Godless Savage Garden gerichtet. Leider war auch der Sound nicht wirklich gut, besonders die Passagen, in denen Basser Simen seinen cleanen Gesang beisteuerte, hatten viel zu viel Hall, was der sonst wirklich guten Stimme leider einiges an Kraft und Überzeugung raubte. Gegen Ende des Sets wurden dann auch die alten Fans beglückt, denn mit Stormblast, Spellbound und der Zugabe Mourning Palace wurden gleich einige ältere Songs ausgegraben. Summa summarum war der Gig sicherlich ganz gut, allerdings hätte ich mir doch einiges mehr erwartet, besonders wenn solch ein Budget in eine Band gesteckt wird.

 
story © Dunja