Nachdem
die neue Scheibe Death Cult Armageddon der norwegischen
DIMMU BORGIR nicht nur in Österreich als
eine der ersten extremen Metal Scheiben die Charts stürmt,
war es schon von Anfang klar, dass das Konzert wohl restlos ausverkauft
sein wird – und wirklich: bereits am Montag vor dem Gig
wurde bekannt, dass nicht mal mehr an der Abendkasse Karten erhältlich
sein werden. Ich war nach dem doch recht enttäuschenden Gig
im Zuge der Tour mit In Flames und Nevermore doch gespannt, ob
DIMMU BORGIR ihren Posten als „Stars“
auch auf der Bühne halten können bzw. inwieweit sich
das Liveset von dem bisher Gebotenen unterscheiden wird. Doch
zuerst galt es die Vorbands zu „überstehen“.
Die
Finnen :: NORTHER
:: waren mir bislang nur durch ihre Europe Coverversion
von The Final Countdown bekannt und
sind mir als Kopie von Children Of Bodom in Erinnerung geblieben.
Leider musste sich dieser erste Eindruck auch auf der Bühne
bestätigen, denn was da aus den Boxen schallte erinnerte
doch ziemlich an die Landsmänner. Und wenn man – wie
ich – Gedudel in der Form kaum etwas abgewinnen kann, dann
wird man auch an NORTHER wenig Gefallen finden.
Besonderer Blickpunkt war auf jeden Fall das schief nach unten
geschraubte Keyboard, das wohl nähere Einblicke in das künstlerische
Können des Mannes an den Tasten dienen sollte. Wie dem auch
sei – dem Publikum gefiel die Darbietung, meine Sache war
das Ganze allerdings nicht.
Obwohl
ich :: HYPOCRISY
:: doch schon einige Male live erleben durfte,
war es doch sehr überraschend, dass gleich der Kracher Roswell
47 als zweiter Song verbraten wurde – anscheinend wollte
man mehr Platz für Neues machen. Wie immer wurden die Schweden
beim Wiener Publikum mit euphorischen „Peda, Peda“
Rufen begrüßt und dieser dankte es den Fans mit Ansprachen
wie „You are the best audience we have“ und dergleichen.
Viel muss man über HYPOCRISY auch nicht
mehr schreiben, da wohl jeder eingefleischte Metaller die Truppe
schon mal auf der Bühne gesehen hat und daher weiß,
mit welcher Spielfreude und Energie sie ans Werk gehen. So wurden
auch diesmal keine Abstriche gemacht. Als Zugabe diente diesmal
der „Hit“ Fractured Millenium und so wurde
ein guter Einstieg auf die Headliner geboten.
Lang,
lang ist’s her, dass :: DIMMU
BORGIR :: noch in typischer Black Metal Manier
in die Öffentlichkeit getreten sind – besonders das
neue Video zu Progenies Of The Great Apocalypse zeigt,
dass die Norweger mittlerweile in einer anderen Liga spielen –
und das ist auch gut so, denn mit den Black Metal Wurzeln haben
sie nicht mehr wirklich viel am Hut. Nicht lange mussten die Fans
warten, bis das Gespann um Frontman Shagrath die Bühne betrat
und zugleich mit der Präsentation des neuen Albums begann.
Glücklicherweise war doch etwas mehr Freude erkennbar als
auf der letzten Tour, jedoch hätte ich es wohl begrüßt,
wenn noch etwas mehr Stimmung rübergekommen wäre, da
die Mannen teilweise doch relativ regungslos ihre Stücke
runterbretterten. Fans der älteren Stunde wurde gleich mit
Song Nummer 2 In Death's Embrace ein Gefallen gemacht,
danach wurde das Material aber ausschließlich auf die drei
letzten Alben, Death Cult Armageddon, Spiritual Black
Dimensions und Godless Savage Garden
gerichtet. Leider war auch der Sound nicht wirklich gut, besonders
die Passagen, in denen Basser Simen seinen cleanen Gesang beisteuerte,
hatten viel zu viel Hall, was der sonst wirklich guten Stimme
leider einiges an Kraft und Überzeugung raubte. Gegen Ende
des Sets wurden dann auch die alten Fans beglückt, denn mit
Stormblast, Spellbound und der Zugabe Mourning Palace
wurden gleich einige ältere Songs ausgegraben. Summa
summarum war der Gig sicherlich ganz gut, allerdings hätte
ich mir doch einiges mehr erwartet, besonders wenn solch ein Budget
in eine Band gesteckt wird. |