Nach
dem kultigen Resurrection-Festl die Woche zuvor war das "Dying
Purity 2" wieder ein Anlass für uns den Weg nach Graz zu machen.
Leider wurden unsere Pläne, so früh wie möglich dort aufzutauchen
durch ein paar unzuverlässige Mitfahrer und die Straßenverhältnisse
gekreuzt, so trafen wir erst mit einiger Verspätung ein und nachdem
ich erst mit den Leuten plaudern musste, die ich schon lange nicht
gesehen hatte, verpasste ich leider auch den Debüt-Auftritt von
DARK ASSASSINS.
BASTARD
zählen für mich zweifellos zu einer der besseren Österreichischen
Bands, doch leider war ihr Auftritt für mich nicht anzusehen,
was weder an einer schlechten Performance, noch am Sound gelegen
hat, sondern ganz alleine an der optischen Aufmachung. Nennt mich
oberflächlich und engstirnig, aber für mich zählt eben - gerade
bei einem Konzert - auch die Optik und die war in dem Fall absolut
unpassend und hat mir die Stimmung gründlich verdorben. Es schmerzt
schon genug ansehen zu müssen, dass Sänger Helmut seine wunderschönen
langen Haare abgeschnitten hat, aber dazu mit einem quasi Geschäftsmannoutfit
auf der Bühne zu stehen und Black Metal herunterzuspielen, tut
einfach weh. Von außen klangen die neuen Songs jedoch sehr viel
versprechend, allerdings hoffe ich innbrünstig, dass dieser "ich
kann auch normal sein"-Trip bald ein Ende nimmt…
Auf
den Gig von VARGSRIKET werde ich hier aus mehreren Gründen
nicht eingehen.
Dem
Auftritt von SANGUIS sah ich eher skeptisch entgegen, nachdem
mich ihre neueren Stücke nicht mehr wirklich ansprechen. So haben
es die Steirer mittlerweile geschafft einen Labeldeal bei Supreme
Chaos Records zu erhaschen und nutzten diesen Gig dazu ihr frisch
veröffentlichtes Album Chaosgate Guardians zu promoten.
Doch erwies sich meine Skepsis als unbegründet, denn so gut wie
an dem Tag war die mittlerweile auf fünf Mann angewachsene Truppe,
schon lange nicht mehr drauf. So fügte sich auch der neue Sänger
Umbra gut ins Bandbild ein (trotz kurzer Haare!) und hätte aufgrund
seiner Stimme beinahe die Anlage gesprengt - trotzdem hat mir
der alte Sänger Zhorn besser gefallen. Das Publikum schien durchwegs
begeistert, was sich besonders an den guten Verkaufszahlen von
SANGUIS CDs und Shirts nach dem Gig bemerkbar machte.
KARKADAN
live zu sehen war ja schon lange ein Wunsch von mir, der nun endlich
in Erfüllung gehen sollte. Besonders erfreulich ist es natürlich,
dass die Band das Keyboard, das auf Eternal Black Reflections
teilweise ziemlich genervt hat, nun gar nicht mehr verwenden und
zudem noch um eine Spur an Härte zugelegt haben. So merkte man
es den Stuttgartern gar nicht an, dass sie kaum geschlafen hatten,
sie überzeugten mit enormer Spielfreude, die sogar einige der
härtesten Black Metaller zum Bangen brachte - Respekt! Die Songauswahl
reichte von Stücken des bereits genannten Eternal Black
Reflections Albums, die ohne Keyboard um einiges besser
klangen bis hin zu den neueren, härteren Stücken, wie zum Beispiel
dem melancholischen Sea Of Bitterness oder dem thrashigen
Metalforces, dass ohne weiteres auch aus der Feder von
Bands wie Desaster hätte stammen können. Ärgerlich war es eigentlich
nur, dass der Großteil des Publikums bereits nach SANGUIS abmarschiert
war, so dass nur an die 40 Leute in der Halle verblieben sind
- doch auch die schafften es der Band noch eine Zugabe abzugewinnen.
Dann hoff ich mal, dass KARKADAN ihr Versprechen einhalten
und bald wieder hier spielen werden!
Leider
war mir bei SEEDS OF HATE der Alkoholkonsum schon soweit
zu Kopf gestiegen, dass ich ca. 20 Minuten des Sets verpasst habe,
weil ich doch einiges zu bereden hatte - und als ich schließlich
in die Halle kam, waren die Deutschen Black Metaller bereits dabei
ihre Zugabe zu spielen. Eigentlich kaum verwunderlich, dass ihnen
die Lust am Spiel so schnell vergangen ist, so waren in der Halle,
die bei VARGSRIKET noch ziemlich gefüllt war, mittlerweile
nur mehr etwa 20 Personen verblieben, was doch ein trauriger Anblick
war. Zudem wurde ihnen noch ein ziemlich übler Sound verpasst,
der auch einiges an Atmosphäre vernichtet hat. Für mich war es
allerdings ein Grund sich gewaltig zu ärgern, denn so schnell
bekomm ich die Chance SEEDS OF HATE live zu sehen sicher
nicht mehr…
Nachdem
es bereits ziemlich spät geworden war und wir noch einen weiten
Weg nach Wien zu fahren hatten, beschlossen wir nicht mehr zur
nachfolgenden inoffiziellen Aftershowparty ins Labyrinth mitzukommen
und traten schließlich die Heimreise an. Ein gelungener Abend,
der leider viel zu schnell vergangen ist und wiedermal gezeigt
hat, was für ein "tolles" Publikum wir hier in Österreich zu bieten
haben… |