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DYING PURITY 2

Seeds Of Hate - Karkadan - Sanguis - Vargsriket
Bastard - Dark Assassins

 
2002-12-07 AT Graz - Explosiv

Nach dem kultigen Resurrection-Festl die Woche zuvor war das "Dying Purity 2" wieder ein Anlass für uns den Weg nach Graz zu machen. Leider wurden unsere Pläne, so früh wie möglich dort aufzutauchen durch ein paar unzuverlässige Mitfahrer und die Straßenverhältnisse gekreuzt, so trafen wir erst mit einiger Verspätung ein und nachdem ich erst mit den Leuten plaudern musste, die ich schon lange nicht gesehen hatte, verpasste ich leider auch den Debüt-Auftritt von DARK ASSASSINS.

BASTARD zählen für mich zweifellos zu einer der besseren Österreichischen Bands, doch leider war ihr Auftritt für mich nicht anzusehen, was weder an einer schlechten Performance, noch am Sound gelegen hat, sondern ganz alleine an der optischen Aufmachung. Nennt mich oberflächlich und engstirnig, aber für mich zählt eben - gerade bei einem Konzert - auch die Optik und die war in dem Fall absolut unpassend und hat mir die Stimmung gründlich verdorben. Es schmerzt schon genug ansehen zu müssen, dass Sänger Helmut seine wunderschönen langen Haare abgeschnitten hat, aber dazu mit einem quasi Geschäftsmannoutfit auf der Bühne zu stehen und Black Metal herunterzuspielen, tut einfach weh. Von außen klangen die neuen Songs jedoch sehr viel versprechend, allerdings hoffe ich innbrünstig, dass dieser "ich kann auch normal sein"-Trip bald ein Ende nimmt…

Auf den Gig von VARGSRIKET werde ich hier aus mehreren Gründen nicht eingehen.

Dem Auftritt von SANGUIS sah ich eher skeptisch entgegen, nachdem mich ihre neueren Stücke nicht mehr wirklich ansprechen. So haben es die Steirer mittlerweile geschafft einen Labeldeal bei Supreme Chaos Records zu erhaschen und nutzten diesen Gig dazu ihr frisch veröffentlichtes Album Chaosgate Guardians zu promoten. Doch erwies sich meine Skepsis als unbegründet, denn so gut wie an dem Tag war die mittlerweile auf fünf Mann angewachsene Truppe, schon lange nicht mehr drauf. So fügte sich auch der neue Sänger Umbra gut ins Bandbild ein (trotz kurzer Haare!) und hätte aufgrund seiner Stimme beinahe die Anlage gesprengt - trotzdem hat mir der alte Sänger Zhorn besser gefallen. Das Publikum schien durchwegs begeistert, was sich besonders an den guten Verkaufszahlen von SANGUIS CDs und Shirts nach dem Gig bemerkbar machte.

KARKADAN live zu sehen war ja schon lange ein Wunsch von mir, der nun endlich in Erfüllung gehen sollte. Besonders erfreulich ist es natürlich, dass die Band das Keyboard, das auf Eternal Black Reflections teilweise ziemlich genervt hat, nun gar nicht mehr verwenden und zudem noch um eine Spur an Härte zugelegt haben. So merkte man es den Stuttgartern gar nicht an, dass sie kaum geschlafen hatten, sie überzeugten mit enormer Spielfreude, die sogar einige der härtesten Black Metaller zum Bangen brachte - Respekt! Die Songauswahl reichte von Stücken des bereits genannten Eternal Black Reflections Albums, die ohne Keyboard um einiges besser klangen bis hin zu den neueren, härteren Stücken, wie zum Beispiel dem melancholischen Sea Of Bitterness oder dem thrashigen Metalforces, dass ohne weiteres auch aus der Feder von Bands wie Desaster hätte stammen können. Ärgerlich war es eigentlich nur, dass der Großteil des Publikums bereits nach SANGUIS abmarschiert war, so dass nur an die 40 Leute in der Halle verblieben sind - doch auch die schafften es der Band noch eine Zugabe abzugewinnen. Dann hoff ich mal, dass KARKADAN ihr Versprechen einhalten und bald wieder hier spielen werden!

Leider war mir bei SEEDS OF HATE der Alkoholkonsum schon soweit zu Kopf gestiegen, dass ich ca. 20 Minuten des Sets verpasst habe, weil ich doch einiges zu bereden hatte - und als ich schließlich in die Halle kam, waren die Deutschen Black Metaller bereits dabei ihre Zugabe zu spielen. Eigentlich kaum verwunderlich, dass ihnen die Lust am Spiel so schnell vergangen ist, so waren in der Halle, die bei VARGSRIKET noch ziemlich gefüllt war, mittlerweile nur mehr etwa 20 Personen verblieben, was doch ein trauriger Anblick war. Zudem wurde ihnen noch ein ziemlich übler Sound verpasst, der auch einiges an Atmosphäre vernichtet hat. Für mich war es allerdings ein Grund sich gewaltig zu ärgern, denn so schnell bekomm ich die Chance SEEDS OF HATE live zu sehen sicher nicht mehr…

Nachdem es bereits ziemlich spät geworden war und wir noch einen weiten Weg nach Wien zu fahren hatten, beschlossen wir nicht mehr zur nachfolgenden inoffiziellen Aftershowparty ins Labyrinth mitzukommen und traten schließlich die Heimreise an. Ein gelungener Abend, der leider viel zu schnell vergangen ist und wiedermal gezeigt hat, was für ein "tolles" Publikum wir hier in Österreich zu bieten haben…

 
story © Dunja