Zur
Veröffentlichung des Earshot Samplers (siehe Reviews) hatten
die Leute des Webzines die Idee, ein Festival mit sechs auf der
CD vertretenen Bands zu veranstalten. Das "Panorama"
Studentenheim erwies sich als ein ziemlich guter Veranstaltungsort,
da die Getränkepreise äußerst verlockend und somit
massenhaft Leute anwesend waren. Um es vorwegzunehmen: Die Bands
hatten größtenteils mit einem miesen Sound zu kämpfen,
unzählige Rückkopplungen waren leider schon Standard.
Ich hoffe nur, bei der nächsten Veranstaltung dieser Art,
nicht denselben Mann hinterm Mischpult erblicken zu müssen
. Um halb sieben (sogar recht pünktlich!) standen schon die
ersten Mannen auf der Bühne:
BERSERK.
Die fünf Niederösterreicher waren für manche Leute
sicher noch unbekannte Gesichter, da sie erst im letzten Augenblick
für Pekari eingesprungen und somit auf den Flyern nicht vermerkt
waren, außerdem war dies ihr Debüt als Live-Band -
und dieses haben sie, abgesehen von der miesen Soundeinstellung
des Mikros, bravourös gemeistert. Songs wie Blood For
Solitude und Doctrina Dementiae (welches, da es
am EARSHOT-Sampler vertreten ist, wohl am besten ankam) veranlassten
ein paar Leute zum Bangen und schlussendlich wollten sie dann
auch noch eine Zugabe. An der Bühnenshow harpert's zwar noch
ein wenig, aber ansonsten eine wirklich gute Leistung!
Die
vier Musiker von DEFENDER KFS (+ ihrem Session
Gitarristen) waren die Nächsten auf der Set-List. Auch ihre
Musik litt sehr unter dem Sound, und so konnte ich nicht wirklich
viel heraushören, obwohl man sehen konnte, dass das Quintett
sicherlich über gute Fähigkeiten verfügen. Das
Publikum schien aber weniger begeistert, und so verabschiedete
sich die Band, ohne irgendwelche gröberen Eindrücke
zu hinterlassen. Eigentlich schade, da ihre CD doch mehr versprochen
hat.
Und
dann war es Zeit für FESTERING FLESH. Dass
die Band im Laufe der Zeit eine gewisse Fangemeinde aufgebaut
hat, war deutlich sichtbar, denn immer mehr Leute standen auf,
um sich die Show genauer anzusehen. Wie schon im Sommer räumten
FESTERING FLESH ab! Ihre Lieder haben eben einen
besonderen Wiedererkennungswert und wirken erfrischend. Soundmäßig
hatten sie auch Glück, da der Herr am Mischpult wohl zufällig
ein paar Schalter betätigt hatte, jedoch war's im Unplugged
dann doch um eine Spur besser. Als Zugabe wurde Marin von CRUSADE
dazugeholt und mit ihm zusammen das Kultlied Cunt
Wide Open gespielt - die Publikumsreaktionen glichen schon
denen bei einem "großen" Konzert. So hatten FESTERING
FLESH wahrscheinlich noch ein paar Fans dazugewonnen
und mich wieder mal überzeugt.
PUNISHMENT
waren auf vier Mann geschrumpft, da der Bassist nicht mehr dabei
ist und anscheinend für das Konzert kein Ersatz gefunden
werden konnte. Doch schien dieser Verlust nicht wirklich etwas
auszumachen, die zwei Gitarristen ersetzten durch ihr spielerisches
Können den fehlenden Bass. Leider litt Frontgrunzer Andi
wieder mal unter dem schlecht eingestellten Mikro und war nicht
wirklich gut zu hören, ansonsten passte alles, jedoch werde
ich das Gefühl nicht los, dass in die gesamten Death Metal
Songs irgendwelche "New Metal" Elemente eingebaut werden
(was mich weniger freut). Bleibt nur zu hoffen, dass diese kleinen
Einflüsse sich nicht aufs Gesamtschema übertragen, ansonsten
Gratulation an PUNISHMENT für den gelungenen
Gig.
CRYOSPHERE
waren wohl die Pechvögel des Abends. Von ihrem Melodic Black
Metal hörte man nämlich fast nichts, die Melodien waren
durch den diesmal besonders miesen Sound unerkennbar und das Keyboard
konnte man gerade drei mal hören. Die Bühnenpräsenz
war auf jeden Fall ziemlich professionell, nur die Keyboarderin
wirkte etwas unsicher (war ja auch ihr Live-Debut). Mitreißen
konnten sie das Publikum dann nur mehr durch ihre Cover Version
des Old Man's Child Songs Millennium King.
Wirklich schade, da ich diesmal das Gefühl hatte, dass da
mehr dahintersteckt.
Als
CRUSADE zu spielen begannen, waren ca. 75% der
Anwesenden den billigen Getränkepreisen "zum Opfer gefallen"
- so hatte die Band leichtes Spiel, was gute Stimmung angeht.
Der Power-Death-Core war einfach perfekt für das "fröhlich-feuchte"
Publikum, den Leuten gefiel's und so geschah es, dass binnen kürzester
Zeit mehr Zuschauer auf als vor der Bühne standen. Von der
Band war bald nicht mehr viel zu sehen, aber trotzdem stellten
sie ihre musikalischen Qualitäten unter Beweis. Die Atmosphäre
glich einem Volksfest und war, meiner Meinung nach, total genial.
Bei Once Upon The Abattoir unterstützte FESTERING
FLESH-Gitarrist Masturbathor die Wiener. Ein guter Ausklang
für ein wahrlich gelungenes Festival.
Doch
damit war's nicht genug: Die kleine Aftershowparty überlebten
wir zwar nicht lange, da auch wir etwas zu viel des Guten erwischt
hatten, jedoch war sie recht unterhaltsam: Musiker kotzten einander
aufs Auto,.... Zum Schluss bleibt noch zu sagen, dass das Festival
(bis auf den Herrn hinterm Mischpult) gut organisiert und die
Anwesenden größtenteils ziemlich begeistert waren.
Da fragt man sich nur: Wann wird's Teil 2 geben? |