Einige
Zeit ist verstrichen, seitdem das letzte Monsters Of Death stattgefunden
hatte und so sollte im Jahre 2003 das Festival wieder auferstehen
und zugleich auch den Abschiedsgig der Ausnahmeband SPRAWL
präsentieren. Diese wollten zwar nicht ganz zur
Bezeichnung „Death“ passen – genausowenig wie
die Space Metaller von SHADOWCAST oder die Thrasher
DEW-SCENTED, aber mir persönlich war dieses
buntgemischte Line Up sowieso viel lieber… (Dunja)
REVENANTS
DAWN waren quasi der Startschuss für einen illustren
Abend und legten sich auch gleich ordentlich ins Zeug. Die österreichische
Nachwuchstruppe hatte leider von Beginn an mit einem gar fürchterlichen
Sound zu kämpfen, sodass ich Feinheiten im Sound nur manchmal
und mit viel Glück von den Monitorboxen her hören konnte.
Die Soundfetzen, die ab und an dem Brei entfliehen konnten, klangen
jedoch ganz ordentlich und auch optisch wirkte die Truppe engagiert.
So kann ich nur hoffen, dass beim nächsten Auftritt von REVENANTS
DAWN. der Soundmann etwas konzentrierter zu Werke geht,
damit Revenants Dawn eine Chance haben, das Publikum mitzureißen
– leider wird sich aber wohl auch in Zukunft nicht viel
am Phänomen „schmerzender Sound bei der ersten Band“
ändern.
::
SPRAWL(Cosm)
:: bestiegen meiner Ansicht nach schon viel zu früh
die Bretter, denn erstens wären sie (meiner Ansicht nach)
mindestens ein würdiger Co-Headliner gewesen und andererseits
war es immerhin ihr Abschiedsgig. Ich hoffe jedenfalls inbrünstig,
dass sie die Sache nocheinmal überdenken, denn die österreichische
Szene wird sie schmerzlich vermissen. Von Anfang an gab die extravagante
Truppe alles – gleich zu Beginn gab es ein Gitarrensolo
der Marke „nochmaaaaal“, welches die Kult-Nummer Demonized
einleitete, die in gewohnter Präzision heruntergehämmert
wurde. In der folgenden guten halben Stunde entführten uns
SPRAWL(Cosm) in ungeahnte musikalische Dimensionen
– ein Süppchen, wie es die routinierten Wiener kochen,
vermag ansonsten weit und breit niemand zu servieren! Man präsentierte
sich einmal mehr technisch perfekt (wenn man von ein paar Schnitzern
des Sängers absieht – dafür war der Gitarrero
umso perfekter) und willens, die Kinnladen der Zuhörerschaft
gen Süden schnellen zu lassen – sei es nun aufgrund
der gitarrentechnischen Unfehlbarkeit oder aufgrund der Tatsache,
dass manche das Gebotene doch nicht ganz verdauern konnten. Im
letzten Drittel des Sets betrat noch eine Sängerin die Bühne,
welche bei den Anwesenden gemischte Reaktionen auslöste –
ich empfand sie auf jeden Fall als wohlklingende Ergänzung,
die sich gut ins Soundbild einfügte. Insgesamt boten SPRAWL(Cosm)
eine beeindruckende Leistung und man kann nur hoffen, dass sie
sich doch noch zu dem einen oder anderen Gig hinreißen lassen!
Nachdem
die "Review-Hackordnung" wegen einer persönlichen
Angelegenheit nicht wie geplant eingehalten werden konnte, will
ich nun auch noch ein paar Worte über ::
SEEDS OF
SORROW :: verlieren, von denen ich aber (wegen
eines Besuches beim Bankomat & bei Wienerwald, glaubend, dass
jemand anderes darüber schreiben würde...) nur 1-2 Nummern
gesehen habe. Mein Eindruck von den SEEDS (die
ich am M.O.D. zum zweiten mal gesehen habe - der Auftritt im Shelter
zusammen mit Vader ist nun aber schon ein paar Jährchen her)
war jedenfalls ein guter - druckvoller Death Metal, sauber gespielt
und auch das Publikum fand Gefallen an deren musikalischen Ergüssen.
Das nächste mal, so gelobe ich, werde ich während einer
anderen Band den Würstelstand aufsuchen und mir Wiener Death
Metal anstatt Wiener Würstchen einverleiben! (Mephisto--->)
Ein
Großteil der Leute war mittlerweile verschwunden, so dass
die Cyber Classic Space Metaller :: SHADOWCAST
:: ihr neues Album Near Life Experience
vor nur mehr etwa 60 Leuten präsentieren konnten, was nicht
unbedingt stimmungsförderlich war. Leider gelang diesmal
nicht alles so gut, wie vor ihrem Supportgig von Cradle Of Filth
und die Band hatte mit enormen Soundproblemen zu kämpfen,
so dass nicht jeder Ton 100% passte. Allerdings sollten solch
kleine Schönheitsfehler nicht weiter von Bedeutung sein,
denn dass sich hier begabte Musiker und mit Clemens "mC"
Mayr ein Mensch voller neuer Ideen auf der Bühne bewiesen,
sollte auch denjenigen aufgefallen sein, denen hier zu viel Elektronik
dabei war. Man darf gespannt auf die anstehende Österreich
Tour sein! (Dunja)
Den
krönenden Abschluss des Abends stellte der Auftritt von ::
DEW SCENTED
:: dar. Nachdem mich die sympathischen deutschen Death/Thrasher
schon auf der Tour mit Cannibal Corpse mitgerissen haben, freute
ich mich schon darauf, wieder ein heftiges Brett serviert zu bekommen
– und der erwartete Sturmlauf blieb auch nicht aus, denn
DEW SCENTED gaben von Anfang an Vollgas und holzten
sich durch einen arschtighten Set, als ob sie das Planet zerlegen
wollten. Der Schwerpunkt des Sets lag logischerweise auf den Killer-Nummern
des letzten Album Inwards, die live
mindestens nochmals um 100 % durchschlagskräftiger als schon
auf der Platte sind. Die Band spielte sich in einen wahren Rausch
und die Stimmung im Publikum war am kochen, obwohl das Planet
nicht übermäßig gut gefüllt war. Den Anwesenden
inklusive dem Rezensenten war das aber herzlich egal – die
Band wurde nach allen Regeln der Kunst abgefeiert – VERDIENT
abgefeiert! Die überschwängliche Spielfreude und den
flammenden Enthusiasmus, den die deutschen Recken an den Tag legten,
macht ihnen nämlich nicht so schnell jemand nach! Das gepaart
mit Songs, deren Durchschlagskraft ihresgleichen suchen, ergibt
einen wunderbaren, nahezu extatischen Konzertabend, der mir noch
lange in Erinnerung bleiben wird. Fazit – DEW SCENTED
sind sowohl auf CD als auch und vor allem live eine wahre Größe,
die Wien, wenn es nach mir geht, einmal im Monat heimsuchen könnte.
Am besten zusammen mit The Crown und Behemoth...aber das ist eine
andere Geschichte. (Mephisto--->) |