| Man 
                mag es kaum glauben, dass ich es in Jahren nicht schaffen konnte, 
                SENTENCED einmal als Hauptact zu sehen - zwar konnte ich 
                sie im Vorprogramm von IN FLAMES anno 2000 betrachten, allerdings 
                fiel die Show damals viel zu kurz aus. Obwohl mir das neue Material 
                der Finnen nicht mehr wirklich zusagt, da ab Crimson 
                der Stil nur mehr kopiert wurde, erhoffte ich mir an dem Abend 
                auch den einen oder anderen Klassiker 
                zu hören...  Nachdem 
                ich geradewegs aus Salzburg kommend natürlich einen Stau auf der 
                A1 erwischen musste, verpasste ich mindestens die Hälfte der Show 
                von BLACKSHINE - dies erwies sich zum Glück als halb so 
                tragisch, da die Schweden wohl nicht so ganz fit waren. Zwar konnten 
                sie mit ihrer rockigen Performance ihre doch vorhandenen Fans 
                begeistern, der Rest des Publikums schien aber davon nicht wirklich 
                angetan und sah dem Treiben mit eher gelangweilten Gesicht zu. 
                 LACUNA 
                COIL habe ich zuvor erst einmal gesehen, als sie vor knapp 
                fünf Jahren im Vorprogramm von Moonspell gespielt haben - die 
                damals doch eher zurückhaltende und unsichere Band hat sich im 
                Laufe der Zeit zu einer professionellen, tüchtigen Truppe hochgearbeitet. 
                Besonders Sängerin Cristina Scabbia, die damals noch so schüchtern 
                ihre Lieder heruntergeträllert hat strotzte vor Elan und Selbstbewusstsein 
                und wusste es als Stimmungskanone zu fungieren und nicht nur wie 
                angewurzelt als eine Art Bühnenrequisit dazustehen, wie es einige 
                ihrer Sängerinnenkolleginnen ja so gerne tun. Zwar kann ich mich 
                mit dem Stil der Italiener ganz und gar nicht anfreunden, doch 
                die Leute um mich schienen durchwegs zufrieden.  Nach 
                einer halbstündigen Umbaupause betraten SENTENCED die Bühne, 
                begleitet von Jubelschreien der weiblichen Fans in schriller Tonlage 
                - nun, Ville Laihiala ist sicherlich ein fescher Mann, aber muss 
                das denn sein? So stammten klarerweise die meisten Songs vom neuen 
                Album The Cold White Light, doch wurden zu meiner Freude 
                auch etwas ältere Nummern wie Noose, Nepenthe, Farewell 
                und The Suicider unters Volk gebracht. Nun, mir gefällt 
                ja das neuere Material, wie bereits oben erwähnt, nicht mehr wirklich 
                gut, da die Songstrukturen sich permanent wiederholen, aber als 
                schließlich eine wirklich kitschige balladeske Nummer gespielt 
                wurde, war das einfach zu viel des guten - schade, diese "Weiterentwicklung". 
                Aufgefallen ist mir auch noch der Keyboarder, der kaum sein Instrument 
                betätigt hat, und dafür permanent am Bangen war. Ziemlich früh 
                wurde das Set beendet, mit dem Klassiker Bleed und der 
                obligatorischen Maiden Coverversion von The Trooper wurden 
                zwar noch zwei Zugaben nachgeliefert, aber trotzdem konnte man 
                an den Blicken einiger enttäuschter Fans erkennen, dass der Gig 
                doch um einiges zu kurz war.  |