Spätestens
seit ihrem Supportgig vor Cradle Of Filth sollten die Cyber Classic
Space Metaller von SHADOWCAST dem Österreichischen
Metalfan ein Begriff sein, denn dort bewies die Truppe, die aus
Clemens Mayr (Amortis), Moritz Neuner (Abigor, Korovakill, Siegfried,
Darkwell,…), Lukas Lindenberger (Cephalic, Amortis) und
Simon Reinelt besteht erstmals, dass sie ihr extravagantes Material
auch Live gekonnt rüberbringen können. Zum Erscheinen
ihres neuen Albums Near Life Experience
sollte nun auch der restliche Teil Österreichs im Zug ihrer
"Near LIVE Experience" Tour die Möglichkeit
haben, die Show der Vier zu betrachten und als sich mir die Möglichkeit
bot die Band hierbei zu begleiten zögerte ich natürlich
nicht lange. Ein großer Dank hiermit an die Band, die mich
so lange aushalten musste ;)
2003-06-18
AT – Laa/Thaya - RIP Department
Shadowcast
- Dark Deception - Olemus
Nachdem
wir dem Wiener Verkehrschaos endlich entfliehen konnten trafen
wir im ländlichen Laa ein, wo uns eine Art Weinkeller als
Konzertlocation begrüßte. Trotz des „Am Arsch
der Welt“-Status trafen aber im Laufe des Abends etwa 70
Personen ein, um den Tourauftakt mitzuerleben.
Die
Linzer OLEMUS
eröffneten den Abend und gaben ihren Dark/Gothic Metal zum
Besten, der mir persönlich zwar nicht so wirklich liegt,
aber beim Publikum doch recht gut ankam. Hauptaugenmerk war Sänger
Robert, der das Set anfänglich in einem weißen Sakko
bestritt, aufgrund der unmenschlichen Temperaturen aber dann zum
Netzhemd wechselte. Ein sicherlich gelungener Einstand.
Als
Lokalband betraten DARK DECEPTION die Bühne,
die leider etwa 45 Minuten dafür benötigten endlich
mit ihrem Set loszulegen, was um die späte Uhrzeit nicht
gerade ein fairer Spielzug der letzten Band gegenüber war.
Die Mischung aus Death und Black Metal konnte mich dann aber doch
ziemlich überzeugen, da die Burschen eine extreme Spielfreude
an den Tag legten. So wurde auch der neue Bassist für 4 Songs
auf die Bühne geholt und nicht nur aufgrund des Heimvorteils
war das Publikum ganz auf der Seite der Band. Eine Truppe, auf
die man weiter achten sollte.
So
war es nun bereits schon 00.30, als die Headliner SHADOWCAST
die Bühne betreten konnten, was der Motivation klarerweise
einen Dämpfer gab. Nichtsdestotrotz legten sich die Vier
ins Zeug, um ihr Liverepertoir, das seit den letzten Auftritten
um zwei Songs aufgestockt wurde, zum Besten zu geben. Der Space
Metal kam eigentlich ziemlich gut an, lediglich ein paar verwunderte
Gesichter waren zu sehen, als bei Snow Crash Techno Beats
aus der Groovebox tönten. Das Laaer Publikum wirkte zwar
schon etwas geschafft, schaffte es zu guter Letzt aber doch noch
eine Zugabe in Form des bereits gespielten Songs Hybrid Tech
Messiah zu fordern.
2003-06-19
AT – Linz - Kulturzentrum Hof
Shadowcast
- Olemus - Antares - Firestorm - Arachne
Gut
ausgeschlafen kamen wir am frühen Nachmittag im Linzer Posthof
an, wo uns sogleich Studiokatze Walter freundlich begrüßte
(besonders SiR wurde von ihr ins Herz geschlossen). Das heutige
Konzert sollte das umfangreichste der gesamten Tour sein, da neben
den drei Österreichischen Bands noch die Tschechen ARACHNE
und die Slowaken ANTARES
mit von der Partie waren.
Von
den Tschechen ARACHNE hatte ich bis dato noch
nichts gehört und ich muss zugeben, dass das gar nicht so
schlimm war. Eigentlich halte ich ja von Bands aus dem Osten ziemlich
viel, da man dort einiges an Eigenständigkeit und Motivation
finden kann, hier war allerdings nur eine recht „normal“
Band am Start, die das Publikum auch nicht so richtig einheizen
konnte. Trotzdem eine recht solide Leistung, auch wenn dieser
Gig wohl den wenigsten nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird.
Als
nächste legten FIRESTORM
alles in Schutt und Asche. Die Band, die ja unter
anderem wegen ihrer Finalteilnahme am YBC bereits Österreichweit
einen gewissen Status erreicht hatte zeigte an diesem Abend wieder
weshalb sie diesen auch redlich verdient haben. Obwohl ich mit
Heavy Metal allgemein nicht besonders viel anfangen kann versprühte
die Band dermaßen viel Elan, dass auch ich nicht stillhalten
konnte. Besonders die zahlreich erschienene Fangemeinde feierte
die Niederösterreicher ab – als Liebhaber klassischer
Metaltöne sollte man sich eine Show der vier Herren plus
Frau auf jeden Fall ansehen oder sich die neue CD Back
From Helll zulegen, die übrigens im Juli erscheinen
wird.
ANTARES
sind zwar Labelband bei CCP, doch trotzdem dürfte den meisten
Leute (inklusive mir) ihr musikalisches Schaffen bislang unbekannt
gewesen sein. Das optische Bühnenbild wirkte zwar recht seltsam,
da der Sänger in Sandalen seinen Auftritt bezwang, aber nichtsdestotrotz
konnte man einen Teil des doch recht zahlreich erschienenen Publikums
für sich gewinnen. Nähere Details kann ich leider aufgrund
des Genusses einiger Bierchens nicht mehr nennen – der Alkohol
ist schon ein Hund… ;)
Als
Lokalband hatten OLEMUS
an diesem Tag klarerweise leichtes Spiel, so wurden die Songs
ihres aktuellen Albums EgOd vom jubelnden
Publikum gut aufgenommen und die Stimmung erreichte wohl den Höhepunkt.
Beachtlich war außerdem, dass Sänger Robert sein Sakko
im Laufe des gesamten Gigs nicht ablegte, obwohl es auf der Bühne
doch sichtlich heiß war – aber wer schön sein
will muss eben leiden.
Als
SHADOWCAST
die Bühne betraten war das Publikum schon ziemlich ausgelaugt,
dennoch schafften es einige – darunter sogar Blackmetaller
und Killernietenträger - ihren Gefühlen freien Lauf
zu lassen und die Band mit einer ordentlichen Bangersalve abzufeiern.
Ein besonderes Detail: zum ersten Mal wurde versucht LuX cleanen
Gesang durch Backingvocals von SiR zu begleiten, was meiner Meinung
nach sehr gut gelungen ist und in Zukunft auch weitergeführt
werden sollte. Summa Summarum wohl der Bestbesuchteste Abend dieser
Tour.
2003-06-20
AT – Graz - Explosiv
Shadowcast
- Vanitas - Olemus - Firestorm
Nach
meinen bisherigen Erfahrungen habe ich eigentlich angenommen,
dass das Explosiv in Graz ein Ort ist, der bei fast jedem Konzert
ziemlich gut gefüllt ist – dass dies leider nur ein
Irrglaube war musste ich an diesem Tag einsehen, denn nur etwa
20 Zahlende füllten das Jugendzentrum.
So
hatten FIRESTORM
zwar wieder ihre Fangemeinde mitgebracht, diese verhielt sich
aber diesmal ziemlich ruhig, als die Niederösterreicher die
Bühne betraten. Allerdings trugen Mitglieder und Mitgebrachte
der anderen Bands dazu bei, dass hier doch noch eine enorme Stimmung
entstehen sollte. Wie bereits am Vortag konnte man bei der immensen
Spielfreude der Band kaum stillhalten – sehr beachtlich,
wenn man bedenkt wie andere Leute in der Vergangenheit reagiert
haben, wenn der Publikumszustrom nicht ganz so hoch war. Fürchtet
euch vor dem Sturm!
Der
Gig von OLEMUS
stand diesmal unter schlechten Sternen, denn Sänger Roberts
Stimme war von den bisherigen Gigs so angeschlagen, dass es ihm
schwer fiel überhaupt zu Sprechen. Nachdem die Band ihre
Anreise aber nicht als umsonst betrachten wollte wurde kurzerhand
umdisponiert und ein reines Instrumentalset zum Besten gegeben,
das eigentlich gar nicht so schlecht klang. Ebenfalls Respekt
an dieser Stelle für diese Entscheidung, die wohl die wenigsten
Bands getroffen hätten.
VANITAS
durfte ich bereits einige Male betrachten und obwohl Gothic Metal
nicht unbedingt das ist, was ich mir zuhause gerne anhöre,
muss ich sagen, dass VANITAS
hierbei eine angenehme Ausnahme bilden, die sich vom breiten Spektrum
abheben. So war auch der Graz-Auftritt wieder eine gekonnte Performance,
bei der alles gegeben wurde und die Stimmung im Publikum war wohl
auch besser als bei manchen Gigs, bei denen etwa doppelt so viele
Leute anwesend sind. Gespielt wurde dann natürlich auch das
obligatorische It`s A Sin Cover – wieder einmal
ein feiner Gig der Tullner.
Auch
bei SHADOWCAST
war dann die Stimmung am Brodeln und die Vier wurden von den anderen
Bands abgefeiert wie nie zuvor auf der Tour. So wurde auch hier
das gewohnte Set mit Songs wie Permanent Crackdown oder
Mindgames unters Volk gebracht und in altbekannter Manier
gepost und gebangt was das Zeug hielt. Trotz der geringen Publikumsanzahl
war dies wohl trotzdem der Gig, bei dem am meisten Stimmung gemacht
wurde und der wohl allen in Erinnerung bleiben wird.
2003-06-21
AT – Innsbruck - Abyss
Shadowcast
Der
heutige Gig unterschied sich von den anderen nicht nur deswegen,
weil SHADOWCAST
diesmal als einzige Band spielen sollte, sondern auch, weil dies
quasi die Premiere für Konzerte im Innsbrucker Metal Lokal
Abyss sein sollte und keiner so recht wusste, wie das denn alles
hinhauen würde. So gab es bereits beim Soundcheck einige
Probleme, aber schließlich wurde ein Sound geschaffen, der
zwar lauter als geplant, aber auch um einiges besser als erwartet
war. So wurde ein Teil der Abyss Bar durch das SHADOWCAST
– Transparent abgeteilt, hinter dem sich die provisorische
Bühne befand. Doch bevor das Konzert beginnen sollte wurde
der neue Garten des Abyss mit einigen Bieren unter Beschlag genommen
– eine wirklich sehr nette und besonders im Sommer wirklich
angenehme Erweiterung.
Gegen
23 Uhr war es dann soweit und nach dem Intro von Hybrid Tech
Messiah wurde das Transparent zu Boden gerissen und offenbarte
die Band, die sich nach 3-tägigem Tourstress - verbunden
mit einem gehörigen Aufholbedürfnis an Schlaf - noch
immer so fit und spielfreudig zeigte wie gegen Anfang der Tour.
Trotz des spärlichen Platzes wurde hier auch etwas fürs
Auge geboten und das Publikum wirkte sichtlich erfreut. Wie bereits
die Tage zuvor wurde nach Snow Crash noch eine Zugabe
gefordert, die natürlich auch gespielt wurde. Ein gelungener
Tourabschluss und für das Abyss sicherlich ein Anreiz in
Zukunft weitere Gigs zu veranstalten. |