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"Near LIVE Experience" - Tour

SHADOWCAST - OLEMUS - FIRESTORM & Special Guest

 
18.06. – 21.06.03
 

Spätestens seit ihrem Supportgig vor Cradle Of Filth sollten die Cyber Classic Space Metaller von SHADOWCAST dem Österreichischen Metalfan ein Begriff sein, denn dort bewies die Truppe, die aus Clemens Mayr (Amortis), Moritz Neuner (Abigor, Korovakill, Siegfried, Darkwell,…), Lukas Lindenberger (Cephalic, Amortis) und Simon Reinelt besteht erstmals, dass sie ihr extravagantes Material auch Live gekonnt rüberbringen können. Zum Erscheinen ihres neuen Albums Near Life Experience sollte nun auch der restliche Teil Österreichs im Zug ihrer "Near LIVE Experience" Tour die Möglichkeit haben, die Show der Vier zu betrachten und als sich mir die Möglichkeit bot die Band hierbei zu begleiten zögerte ich natürlich nicht lange. Ein großer Dank hiermit an die Band, die mich so lange aushalten musste ;)

2003-06-18 AT – Laa/Thaya - RIP Department

Shadowcast - Dark Deception - Olemus

Nachdem wir dem Wiener Verkehrschaos endlich entfliehen konnten trafen wir im ländlichen Laa ein, wo uns eine Art Weinkeller als Konzertlocation begrüßte. Trotz des „Am Arsch der Welt“-Status trafen aber im Laufe des Abends etwa 70 Personen ein, um den Tourauftakt mitzuerleben.

Die Linzer OLEMUS eröffneten den Abend und gaben ihren Dark/Gothic Metal zum Besten, der mir persönlich zwar nicht so wirklich liegt, aber beim Publikum doch recht gut ankam. Hauptaugenmerk war Sänger Robert, der das Set anfänglich in einem weißen Sakko bestritt, aufgrund der unmenschlichen Temperaturen aber dann zum Netzhemd wechselte. Ein sicherlich gelungener Einstand.

Als Lokalband betraten DARK DECEPTION die Bühne, die leider etwa 45 Minuten dafür benötigten endlich mit ihrem Set loszulegen, was um die späte Uhrzeit nicht gerade ein fairer Spielzug der letzten Band gegenüber war. Die Mischung aus Death und Black Metal konnte mich dann aber doch ziemlich überzeugen, da die Burschen eine extreme Spielfreude an den Tag legten. So wurde auch der neue Bassist für 4 Songs auf die Bühne geholt und nicht nur aufgrund des Heimvorteils war das Publikum ganz auf der Seite der Band. Eine Truppe, auf die man weiter achten sollte.

So war es nun bereits schon 00.30, als die Headliner SHADOWCAST die Bühne betreten konnten, was der Motivation klarerweise einen Dämpfer gab. Nichtsdestotrotz legten sich die Vier ins Zeug, um ihr Liverepertoir, das seit den letzten Auftritten um zwei Songs aufgestockt wurde, zum Besten zu geben. Der Space Metal kam eigentlich ziemlich gut an, lediglich ein paar verwunderte Gesichter waren zu sehen, als bei Snow Crash Techno Beats aus der Groovebox tönten. Das Laaer Publikum wirkte zwar schon etwas geschafft, schaffte es zu guter Letzt aber doch noch eine Zugabe in Form des bereits gespielten Songs Hybrid Tech Messiah zu fordern.

2003-06-19 AT – Linz - Kulturzentrum Hof

Shadowcast - Olemus - Antares - Firestorm - Arachne

Gut ausgeschlafen kamen wir am frühen Nachmittag im Linzer Posthof an, wo uns sogleich Studiokatze Walter freundlich begrüßte (besonders SiR wurde von ihr ins Herz geschlossen). Das heutige Konzert sollte das umfangreichste der gesamten Tour sein, da neben den drei Österreichischen Bands noch die Tschechen ARACHNE und die Slowaken ANTARES mit von der Partie waren.

Von den Tschechen ARACHNE hatte ich bis dato noch nichts gehört und ich muss zugeben, dass das gar nicht so schlimm war. Eigentlich halte ich ja von Bands aus dem Osten ziemlich viel, da man dort einiges an Eigenständigkeit und Motivation finden kann, hier war allerdings nur eine recht „normal“ Band am Start, die das Publikum auch nicht so richtig einheizen konnte. Trotzdem eine recht solide Leistung, auch wenn dieser Gig wohl den wenigsten nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird.

Als nächste legten FIRESTORM alles in Schutt und Asche. Die Band, die ja unter anderem wegen ihrer Finalteilnahme am YBC bereits Österreichweit einen gewissen Status erreicht hatte zeigte an diesem Abend wieder weshalb sie diesen auch redlich verdient haben. Obwohl ich mit Heavy Metal allgemein nicht besonders viel anfangen kann versprühte die Band dermaßen viel Elan, dass auch ich nicht stillhalten konnte. Besonders die zahlreich erschienene Fangemeinde feierte die Niederösterreicher ab – als Liebhaber klassischer Metaltöne sollte man sich eine Show der vier Herren plus Frau auf jeden Fall ansehen oder sich die neue CD Back From Helll zulegen, die übrigens im Juli erscheinen wird.

ANTARES sind zwar Labelband bei CCP, doch trotzdem dürfte den meisten Leute (inklusive mir) ihr musikalisches Schaffen bislang unbekannt gewesen sein. Das optische Bühnenbild wirkte zwar recht seltsam, da der Sänger in Sandalen seinen Auftritt bezwang, aber nichtsdestotrotz konnte man einen Teil des doch recht zahlreich erschienenen Publikums für sich gewinnen. Nähere Details kann ich leider aufgrund des Genusses einiger Bierchens nicht mehr nennen – der Alkohol ist schon ein Hund… ;)

Als Lokalband hatten OLEMUS an diesem Tag klarerweise leichtes Spiel, so wurden die Songs ihres aktuellen Albums EgOd vom jubelnden Publikum gut aufgenommen und die Stimmung erreichte wohl den Höhepunkt. Beachtlich war außerdem, dass Sänger Robert sein Sakko im Laufe des gesamten Gigs nicht ablegte, obwohl es auf der Bühne doch sichtlich heiß war – aber wer schön sein will muss eben leiden.

Als SHADOWCAST die Bühne betraten war das Publikum schon ziemlich ausgelaugt, dennoch schafften es einige – darunter sogar Blackmetaller und Killernietenträger - ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen und die Band mit einer ordentlichen Bangersalve abzufeiern. Ein besonderes Detail: zum ersten Mal wurde versucht LuX cleanen Gesang durch Backingvocals von SiR zu begleiten, was meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist und in Zukunft auch weitergeführt werden sollte. Summa Summarum wohl der Bestbesuchteste Abend dieser Tour.

2003-06-20 AT – Graz - Explosiv

Shadowcast - Vanitas - Olemus - Firestorm

Nach meinen bisherigen Erfahrungen habe ich eigentlich angenommen, dass das Explosiv in Graz ein Ort ist, der bei fast jedem Konzert ziemlich gut gefüllt ist – dass dies leider nur ein Irrglaube war musste ich an diesem Tag einsehen, denn nur etwa 20 Zahlende füllten das Jugendzentrum.

So hatten FIRESTORM zwar wieder ihre Fangemeinde mitgebracht, diese verhielt sich aber diesmal ziemlich ruhig, als die Niederösterreicher die Bühne betraten. Allerdings trugen Mitglieder und Mitgebrachte der anderen Bands dazu bei, dass hier doch noch eine enorme Stimmung entstehen sollte. Wie bereits am Vortag konnte man bei der immensen Spielfreude der Band kaum stillhalten – sehr beachtlich, wenn man bedenkt wie andere Leute in der Vergangenheit reagiert haben, wenn der Publikumszustrom nicht ganz so hoch war. Fürchtet euch vor dem Sturm!

Der Gig von OLEMUS stand diesmal unter schlechten Sternen, denn Sänger Roberts Stimme war von den bisherigen Gigs so angeschlagen, dass es ihm schwer fiel überhaupt zu Sprechen. Nachdem die Band ihre Anreise aber nicht als umsonst betrachten wollte wurde kurzerhand umdisponiert und ein reines Instrumentalset zum Besten gegeben, das eigentlich gar nicht so schlecht klang. Ebenfalls Respekt an dieser Stelle für diese Entscheidung, die wohl die wenigsten Bands getroffen hätten.

VANITAS durfte ich bereits einige Male betrachten und obwohl Gothic Metal nicht unbedingt das ist, was ich mir zuhause gerne anhöre, muss ich sagen, dass VANITAS hierbei eine angenehme Ausnahme bilden, die sich vom breiten Spektrum abheben. So war auch der Graz-Auftritt wieder eine gekonnte Performance, bei der alles gegeben wurde und die Stimmung im Publikum war wohl auch besser als bei manchen Gigs, bei denen etwa doppelt so viele Leute anwesend sind. Gespielt wurde dann natürlich auch das obligatorische It`s A Sin Cover – wieder einmal ein feiner Gig der Tullner.

Auch bei SHADOWCAST war dann die Stimmung am Brodeln und die Vier wurden von den anderen Bands abgefeiert wie nie zuvor auf der Tour. So wurde auch hier das gewohnte Set mit Songs wie Permanent Crackdown oder Mindgames unters Volk gebracht und in altbekannter Manier gepost und gebangt was das Zeug hielt. Trotz der geringen Publikumsanzahl war dies wohl trotzdem der Gig, bei dem am meisten Stimmung gemacht wurde und der wohl allen in Erinnerung bleiben wird.

2003-06-21 AT – Innsbruck - Abyss

Shadowcast

Der heutige Gig unterschied sich von den anderen nicht nur deswegen, weil SHADOWCAST diesmal als einzige Band spielen sollte, sondern auch, weil dies quasi die Premiere für Konzerte im Innsbrucker Metal Lokal Abyss sein sollte und keiner so recht wusste, wie das denn alles hinhauen würde. So gab es bereits beim Soundcheck einige Probleme, aber schließlich wurde ein Sound geschaffen, der zwar lauter als geplant, aber auch um einiges besser als erwartet war. So wurde ein Teil der Abyss Bar durch das SHADOWCAST – Transparent abgeteilt, hinter dem sich die provisorische Bühne befand. Doch bevor das Konzert beginnen sollte wurde der neue Garten des Abyss mit einigen Bieren unter Beschlag genommen – eine wirklich sehr nette und besonders im Sommer wirklich angenehme Erweiterung.

Gegen 23 Uhr war es dann soweit und nach dem Intro von Hybrid Tech Messiah wurde das Transparent zu Boden gerissen und offenbarte die Band, die sich nach 3-tägigem Tourstress - verbunden mit einem gehörigen Aufholbedürfnis an Schlaf - noch immer so fit und spielfreudig zeigte wie gegen Anfang der Tour. Trotz des spärlichen Platzes wurde hier auch etwas fürs Auge geboten und das Publikum wirkte sichtlich erfreut. Wie bereits die Tage zuvor wurde nach Snow Crash noch eine Zugabe gefordert, die natürlich auch gespielt wurde. Ein gelungener Tourabschluss und für das Abyss sicherlich ein Anreiz in Zukunft weitere Gigs zu veranstalten.

 
story © Dunja