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My Insanity

 
2001-12-02 AT Wien - Planet Music

So war es nun wieder einmal soweit, daß ich meine alltime-faves THERION live bestaunen durfte. Es sollte ein wahrlich großer Abend werden... aber erst etwas später...

...denn den Anfang machten die KOMPLETT unsäglichen :: MY INSANITY :: Selten habe ich einen derart langweiligen und uninspirierten Set über mich ergehen lassen müssen! Ich habe wirklich keine Ahnung, was das sollte - total ärmlicher Düster-Pop ohne jegliche Höhepunkte...die Drums kamen aus der Konserve und bei den Vocals war ich mir teilweise auch nicht wirklich sicher, ob sie live waren. Außerdem war das Gitarrenspiel dermaßen eintönig und langweilig, daß ich schon fast ins Koma fiel - leider konnte ich aber von meinem Platz nicht weg, da ich auf Christofer von THERION warten musste (wegen dem Interview). Und so hatte ich das "Vergnügen" mir den Gig von MY INSANITY vom Anfang bis zum Ende anzutun. Nuja, was soll ich sagen - den größten Gefallen würden diese Herren der Menschheit tun, wenn sie in Zukunft entweder mit den No Angels touren oder sich auflösen.

Zu :: EVERGREY :: kann ich nun keine Romane schreiben, da ich gut die Hälfte ihres Gigs verpasst habe, weil ich zu der Zeit mein Interview durchgezogen habe. Jedenfalls haben mir EVERGREY auf CD bisher nie so wirklich zugesagt, ich muß jedoch sagen, daß sie mir live echt ganz gut gefallen haben - rockiger Sound gepaart mit Melancholie, handwerklich solide vorgetragen. Evergrey haben bei mir auf jeden Fall einen sehr positiven Eindruck hinterlassen, da hier wirklich fähige Musiker am Werk waren, die durchaus nette Riffs im Programm hatten - ganz im Gegenteil zu den Anti-Musikern von MY INSANITY zuvor...Fazit: Ansehnlicher Auftritt!

Nungut nach der üblichen Umbaupause war es dann soweit: Begleitet von lautem Jubel betraten :: THERION :: die Bühne und stiegen mit Ginnungagap - The Black Hole in einen Set ein, der den Anwesenden noch sehr, sehr viele glückliche Momente bereiten sollte! Wie immer waren THERION in bester Spiellaune und zogen das Publikum mit ihrem grandiosen Stageacting sofort in ihren Bann - allen voran Mainman Christofer, der wirklich ein formediabler Entertainer ist, auf der Bühne herumfegte und seine Gitarre in allen nur möglichen Lagen spielte, fachte das Publikum zu immer neuen Begeisterungsstürmen an. Über das Publikum muß ich sagen, daß ich wirklich positiv überrascht war, daß ein Wiener Publikum doch noch halbwegs mitgehen kann - ein Manko musste ich allerdings feststellen - der Headbanger gehört wohl zu einer aussterbenden Art (so ungefähr fühle ich mich auch momentan...). Nun aber zurück zur Performance von THERION. Ich war wirklich überrascht, was Herr Johnsson und seine Mannen/Frauen da so alles aus der Mottenkiste zauberten - Songs, die live niemals gehört wurden wie Riders of Theli, Black Rose oder The Beauty in Black und sogar Stücke von den ersten beiden Alben wurden gezockt! Wirklich schlecht waren THERION live ja nie, jedoch haben sie mich auf den letzten beiden Shows, bei denen ich sie gesehen habe (Mind over Matter 1999 und auf der Tour mit Moonspell) ehrlich gesagt ein wenig entttäuscht - doch all das war an diesem Abend vergeben und vergessen! Was Therion zelebrierten durfte man getrost "Klangmagie" nennen! Es herrschte wirklich eine unbeschreibliche Stimmung - eine Band in bester Spiellaune, die alle Register ihres Könnens präsentierte, eine Lightshow, die wirklich vom feinsten war und die zauberhafte Atmosphäre abrundete und ein durchaus passables Publikum, daß die Band nach jedem Song anfeuerte und um die nächste Metal/Klassik Granate bettelte.
Als Zugabe gab es nach dem Theli-Intro das obligatorische To Mega Therion auf's Maul, anschließend wurde mit Cults of the Shadow gleich noch ein Theli-Kracher nachgelegt. Und als die Meute danach noch immer nicht genug hatte, stürmten
THERION samt Roadies und Musikern der anderen Bands noch einmal die Bühne (wobei das Mikro diesmal von einem Herren aus der Chor-Fraktion bedient wurde und Christopher sich darauf beschränkte, die Klampfe zu zupfen...) und spielten ein Cover von Accept's Balls to the Walls. Nach diesem Song und einer wirklich vorbildlichen Spieldauer von 2 Stunden war aber endgültig Schicht im Schacht. THERION hatten einmal mehr bewiesen, daß sie ohne Zweifel zu den ganz großen gehören und das auf beeindruckend Art und Weise! Ich jedenfalls hoffe, daß ich bald zu Therion Konzert Nummer sieben schlendern darf und von Herrn Johnsson & Co meine Endorphin-Produktion wieder ordentlich ankurbeln lassen kann. In diesem Sinne - es hat mich SEHR gefreut!

 

story © Mephisto--->