Zur
Eröffnungsfeier ihrer Split CD luden 2 der vielversprechensten
Undergroundbands Österreichs ein: die Death Metaller EMPYRE,
die mich besonders mit ihrem Demo 2001 begeistern konnten, welches
wirklich eines der besten Veröffentlichungen des Undergrounds
war - und die Black Metaller RAVENHORST, die
innerhalb kürzester Zeit sehr viel vorangebracht haben und trotz
ihres jungen Alters doch sehr souverän wirken. Als Gäste hatte
man die Steirer ASMODEUS eingeladen und als Headliner
sollten die ominösen THE LEGION spielen, die
einige überraschen sollten - ich allerdings hatte da schon seit
längerem meine Vermutung, wer sich hinter diesem Namen verbirgt...
und ich sollte recht behalten...
RAVENHORST
begannen ihren Gig sehr pünktlich, was leider den Nachteil hatte,
dass ein Großteil der Besucher noch nicht eingetroffen war und
sie
vor einem eher leeren Planet Music spielen mussten. Doch das störte
die
jungen Mödlinger nicht und sie baten wieder eine erstklassige
Bühnenshow, die sogar noch professioneller wirkte, als im Vorprogramm
von Siebenbürgen - das Zusammenspiel klappte wie immer perfekt,
und so wurde dann auch das Black Sabbath Cover Paranoid
zusammen mit Vargsrikets Grym in ein neues Soundgewand gehüllt,
welches ihm ausgezeichnet stand. Zum Abschluss kam auch noch EMPYRE
Sänger Andi Oct@g0re auf die Bühne, um zusammen mit RAVENHORST
Summerfrost einzusingen - wieder ein gelungener Auftritt,
auch wenn ich doch sehr verwundert war, dass die Band, die eigentlich
CD Präsentation hatte, als Opener spielen musste.
ASMODEUS
sind sicherlich auch eines der Aushängeschilder Österreichs Underground,
jedoch konnten sie dies an jenem Tag nur spärlich unter Beweis
stellen, da sie einen dermaßen hundsmiserablen Sound hatten, wie
man ihn nur selten zu hören bekommt. So konnte man zwar erahnen,
dass das neue Mitglied Naroth den ausgestiegenen Lestat würdig
vertreten konnte, jedoch waren Gitarren und Bass ein reiner Einheitsbrei,
in dem alles verhallte.. Schade, da so ihre genialen Songs nur
halb so gut rüberkamen und auch ihr Dark Funeral Cover Secrets
Of The Black Arts die Menge nur teilweise mitreißen konnte.
Ein besonderer Anblick war auf jeden Fall Drummer Ashrak, der
außer einer kurzen Hose und Corpsepaint rein gar nichts anhatte.
Auf
EMPYRE war ich doch schon sehr gespannt, weil
sie a) seit einer langen Zeit nicht mehr live präsent waren und
b) mit Dennis von Dismal einen 2. Gitarristen mit dabei hatten.
Wie man bereits meinen alten Reviews entnehmen konnte, konnte
mich ihr neuer Stil nur wenig überzeugen, da er meines Erachtens
doch viel zu Deathgrind-lastig klingt, jedoch schien mir, dass
besonders Sänger Andi in der Richtung etwas zurückgeschraubt hat,
so klangen die Songs einfach viel besser und gefielen mir sogar
richtig gut. Zu meiner Freude waren dann mit u.a. Into the
pitch black und Strange
Ways doch auch noch ein paar alte Nummern dabei, die mich
zu ausgiebigen Bangattacken veranlassten. Die Idee, einen zweiten
Gitarristen mit aufzunehmen, erwies sich als eine sehr gute, da
besonders bei Eugens Soli die zweite Gitarren den nötigen Rückhalt
gab und das Ganze somit kraftvoller rüberkam. Ein sehr guter Gig,
wenn nicht ihr bester, der wieder auf mehr zu hoffen lässt! Gut,
dass eine geniale Band wie EMPYRE nicht wirklich
dem durchschnittlichen Deathgrind verfallen ist.
So
war es nun Zeit für die geheimnisvollen LEGION
- wenn ich ehrlich bin, denke ich, dass die meisten der Zuschauer
bereits beim Eintreten ins Planet Music wussten, um wen es sich
handeln würde, nachdem drei Drumkits die Bühne zierten - und als
der schwarze Schleier fiel, der das dritte Schlagzeug verdeckte,
und man hinter ihm Adam Duben sehen konnte, so war es nun definitiv
klar - ESOPHAGUS are back! Wie zu alten Zeiten
holzten die drei Wiener was das Zeug hielt und das Publikum wusste
es ihnen zu danken - auch wenn ich mir die Begeisterungsstürme
doch etwas enthusiastischer vorgestellt hätte. Witzig war es jedoch
auch, dass nun wohl nicht mehr Adams Schlagzeug das "protzigste"
ist, da das Kit von EMPYRE Drummer Panzer noch
um einiges größter wirkte. Als Zugabe kam dann noch ihr "Hit"
Killing with a smile, der dem beschissenen Wiener Underground
gewidmet war, und danach war leider Schluss, jedoch nicht ohne
das Versprechen, wieder öfters aufzutreten - ein derber Rückschlag
für alle Neider, die dachten, die Partie wäre für immer verschwunden.
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