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THE LEGION - EMPYRE - ASMODEUS - RAVENHORST

 
2002-05-25 AT Wien - Planet Music

Zur Eröffnungsfeier ihrer Split CD luden 2 der vielversprechensten Undergroundbands Österreichs ein: die Death Metaller EMPYRE, die mich besonders mit ihrem Demo 2001 begeistern konnten, welches wirklich eines der besten Veröffentlichungen des Undergrounds war - und die Black Metaller RAVENHORST, die innerhalb kürzester Zeit sehr viel vorangebracht haben und trotz ihres jungen Alters doch sehr souverän wirken. Als Gäste hatte man die Steirer ASMODEUS eingeladen und als Headliner sollten die ominösen THE LEGION spielen, die einige überraschen sollten - ich allerdings hatte da schon seit längerem meine Vermutung, wer sich hinter diesem Namen verbirgt... und ich sollte recht behalten...

RAVENHORST begannen ihren Gig sehr pünktlich, was leider den Nachteil hatte, dass ein Großteil der Besucher noch nicht eingetroffen war und sie vor einem eher leeren Planet Music spielen mussten. Doch das störte die jungen Mödlinger nicht und sie baten wieder eine erstklassige Bühnenshow, die sogar noch professioneller wirkte, als im Vorprogramm von Siebenbürgen - das Zusammenspiel klappte wie immer perfekt, und so wurde dann auch das Black Sabbath Cover Paranoid zusammen mit Vargsrikets Grym in ein neues Soundgewand gehüllt, welches ihm ausgezeichnet stand. Zum Abschluss kam auch noch EMPYRE Sänger Andi Oct@g0re auf die Bühne, um zusammen mit RAVENHORST Summerfrost einzusingen - wieder ein gelungener Auftritt, auch wenn ich doch sehr verwundert war, dass die Band, die eigentlich CD Präsentation hatte, als Opener spielen musste.

ASMODEUS sind sicherlich auch eines der Aushängeschilder Österreichs Underground, jedoch konnten sie dies an jenem Tag nur spärlich unter Beweis stellen, da sie einen dermaßen hundsmiserablen Sound hatten, wie man ihn nur selten zu hören bekommt. So konnte man zwar erahnen, dass das neue Mitglied Naroth den ausgestiegenen Lestat würdig vertreten konnte, jedoch waren Gitarren und Bass ein reiner Einheitsbrei, in dem alles verhallte.. Schade, da so ihre genialen Songs nur halb so gut rüberkamen und auch ihr Dark Funeral Cover Secrets Of The Black Arts die Menge nur teilweise mitreißen konnte. Ein besonderer Anblick war auf jeden Fall Drummer Ashrak, der außer einer kurzen Hose und Corpsepaint rein gar nichts anhatte.

Auf EMPYRE war ich doch schon sehr gespannt, weil sie a) seit einer langen Zeit nicht mehr live präsent waren und b) mit Dennis von Dismal einen 2. Gitarristen mit dabei hatten. Wie man bereits meinen alten Reviews entnehmen konnte, konnte mich ihr neuer Stil nur wenig überzeugen, da er meines Erachtens doch viel zu Deathgrind-lastig klingt, jedoch schien mir, dass besonders Sänger Andi in der Richtung etwas zurückgeschraubt hat, so klangen die Songs einfach viel besser und gefielen mir sogar richtig gut. Zu meiner Freude waren dann mit u.a. Into the pitch black und Strange Ways doch auch noch ein paar alte Nummern dabei, die mich zu ausgiebigen Bangattacken veranlassten. Die Idee, einen zweiten Gitarristen mit aufzunehmen, erwies sich als eine sehr gute, da besonders bei Eugens Soli die zweite Gitarren den nötigen Rückhalt gab und das Ganze somit kraftvoller rüberkam. Ein sehr guter Gig, wenn nicht ihr bester, der wieder auf mehr zu hoffen lässt! Gut, dass eine geniale Band wie EMPYRE nicht wirklich dem durchschnittlichen Deathgrind verfallen ist.

So war es nun Zeit für die geheimnisvollen LEGION - wenn ich ehrlich bin, denke ich, dass die meisten der Zuschauer bereits beim Eintreten ins Planet Music wussten, um wen es sich handeln würde, nachdem drei Drumkits die Bühne zierten - und als der schwarze Schleier fiel, der das dritte Schlagzeug verdeckte, und man hinter ihm Adam Duben sehen konnte, so war es nun definitiv klar - ESOPHAGUS are back! Wie zu alten Zeiten holzten die drei Wiener was das Zeug hielt und das Publikum wusste es ihnen zu danken - auch wenn ich mir die Begeisterungsstürme doch etwas enthusiastischer vorgestellt hätte. Witzig war es jedoch auch, dass nun wohl nicht mehr Adams Schlagzeug das "protzigste" ist, da das Kit von EMPYRE Drummer Panzer noch um einiges größter wirkte. Als Zugabe kam dann noch ihr "Hit" Killing with a smile, der dem beschissenen Wiener Underground gewidmet war, und danach war leider Schluss, jedoch nicht ohne das Versprechen, wieder öfters aufzutreten - ein derber Rückschlag für alle Neider, die dachten, die Partie wäre für immer verschwunden.

 
story © Dunja