Nachdem
bereits die letzte Stunde des Festivalsommers geschlagen hat und
es ja leider doch nichts bringt den schönen Tagen bei Bier
und Musik nachzutrauern, wurde gleich im so genannten Spätsommer
zu einem “Metal Battle” geladen, der zugleich ein
Tribut an das mittlerweile 5-jährige Bestehen der Wiener
Neudorfer Band EMPYRE
sein sollte.
Doch
vorher galt es einmal die Vorbands zu überstehen, was sich
als gar nicht so einfach entpuppen sollte, besonders im Anbetracht
dessen, dass ich nicht einmal die Möglichkeit hatte, das
Gebotene durch genügend Bier zu verdrängen - man will
ja nicht mit einem Kater in der Arbeit erscheinen. LURID
LISHAPED, die Opener, versuchten nicht nur erfolglos
Bands a la Slipknot zu kopieren, sie machten sich auch durch ihr
Stargehabe („so eine Frechheit, dass wir als erstes spielen
müssen“) nicht gerade Freunde. Nachdem ein gewisser
Teil des Publikums doch mit einfallslosen Nu Metal-Kopien liebäugeln
konnte (wahrscheinlich die Freunde der Band), war doch ein wenig
Stimmung zu verzeichnen, was aber sicher nicht am Talent der Band
gelegen hat.
Auf
HAGELSTURM
waren wir dann doch alle recht gespannt, nachdem das der erste
Auftritt einiger Escape-Stammbesucher sein sollte und das im Vorfeld
erschienene Demo nicht gerade Bestes versprach. Und der erste
Eindruck sollte nicht getäuscht haben… Nun, sicherlich
muss man bei ersten Auftritten von der Nervosität etc. absehen,
aber hier hatte ich einfach den Eindruck, als wäre in Windeseile
eine Band auf die Beine gestellt worden, damit man einfach eine
Band hat. Technisches Können und Riffs sind dabei Nebensache,
denn wenn nicht der Gitarrist, der meines Wissens eigentlich so
gar nicht zur Band dazugehört hat, mitgespielt hätte,
wäre die Band WIRKLICH elendiglich versunken, nachdem der
Rest der Truppe pro Song höchstens ein paar Mal umgegriffen
hat bzw. sich das ganze angehört hat wie ein langer, langweiliger
Song mit Zwischengerede – vom Black Metal Feeling keine
Spur. Nix gegen euch, aber bitte probt ein wenig mehr bevor ihr
euch nochmals auf eine Bühne stellt – so wird das nichts…
DIABOLICA
waren dann natürlich eine angenehme Abwechslung, da hier
die gesamte Truppe ihr Handwerk gut beherrscht hat, das Zusammenspiel
bestens geklappt hat und auch die sonstige Bühnenshow sehr
ansehnlich war. Ich hab die Band bislang noch nie gesehen, so
war ich auch etwas verwundert hier einen Mix aus sämtlichen
melodischen Metal-Stilrichtungen zu hören und nicht den von
mir erwarteten Gothic Metal. Nachdem das Gebotene allerdings trotz
der bereits genannten guten Performance dann doch nicht so ganz
meins war, zogen wir uns an die Bar zurück, vom Monitor konnten
wir allerdings beobachten, dass im Publikum dann doch noch so
einiges abging.
Und
so waren wir auch schon beim Headliner angelangt: EMPYRE,
die mittlerweile auch schon seit über einem Jahr nicht mehr
in Wien gespielt haben. Zu meiner großen Freude ging das
ganze dann auch gleich mit The World Is Falling Down,
einem Song des meiner Meinung nach besseren Demos 2001 los, was
sicherlich ein gelungener Einstieg war. So zog sich das Programm
dann von ganzen drei (!) weiteren Songs des Demos (inkl. meinem
Lieblingssong Denuded By The Hammer) hin zu Dining
With The Lord Of Flies und Between Rotten Teeth
von der eher Death Metalischen Spilt CD und wurde außerdem
mit einigen neuen Songs bespickt, die zu meiner großen Zufriedenheit
teilweise wieder um einiges Black Metallischer klangen als der
Vorgänger und auch allgemein zur Vorfreude auf das erste
Full Length Album der Fünf, das hoffentlich noch im Laufe
des Jahres erscheinen wird, beitragen konnten. Besonders Sänger
Andi "Oct@g0r3" hat sich in den letzte Jahren enorm
weiterentwickelt, seine Stimme klingt dermaßen krank wie
noch nie zuvor und gibt der Musik ebenfalls einen eigenen Beigeschmack.
Summa summarum ein sehr geiler Auftritt der Band, der leider nicht
die Aufmerksamkeit bekam, die er bekommen sollte (das Wiener Publikum
is ja soooo fad!!), auch wenn mehr als genug Leute anwesend waren. |