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2007-12-04 DE – Osnabrück - Bastard Club

CHTHONIC haben vor nicht allzu langer Zeit wie eine Bombe beim NH eingeschlagen. Das wiederveröffentlichte Album Relentless Recurrence und die Jubiläums-Live DVD A Decade On The Throne fuhren höchste Punktzahlen ein und machten uns somit erst so richtig auf die Taiwanesen aufmerksam. Nachdem sie in der Heimat eine eigene Metalszene in Kleinarbeit quasi erst aufbauen mussten, legte man in den letzten 2 Jahren karrieremäßig Wahnsinns Sprünge hin. Ich denke da nur mal an das Ozzfest, WOA...etc.
Nun sind die knuffigen und unglaublich sympathischen Taiwanesen auf kleiner Clubtour – klein, was die Locations betrifft – und begeistern als ENSIFERUM Support landauf und –ab das metalwütige Volk. Kurz vor Nikolaus machte der Treck halt in Osnabrück und verschaffte mir mein erstes CHTHONIC Live-Erlebnis ;)

:: Fotos ::

Bevor es aber soweit war, galt es die Vorband zu „überleben“, bei denen es sich um niemand geringeren als Schwedens Power Metaller :: INSANIA :: handelte, die uns seinerzeit wärmstens von unserem ehemaligen schwedischen Rezensenten Alex ans Herz gelegt wurden. Das fiel mir aber erst alles so nach und nach wieder ein, nachdem die Schweden losgelegt hatten. Ist schon spaßig zu sehen, wie sich die Jungs in den letzten 4 Jahren so verändert haben. Musikalisch bleibt allerdings alles beim alten, nur ausgefeilter. Präsentiert wurden Songs vom aktuellen Album Agony Gift Of Life, zu denen Sänger Ola und Gitarist Peter herrlich falsch sagen. Es war manchmal wirklich zum weglaufen, andersherum war’s aber auch ungemein unterhaltsam und der bereits gut gefüllte Bastardclub in bester Stimmung ;) Zu den schiefen Tönen kreierte Ola dann auch noch jede Menge Grimassen, verdrehte die Augen und kasperte auch so viel herum ;) Jaaa, die Schweden hatten wirklich nen irren Spaß an der Sache *lol* Den glorreichen Schlusspunkt setzte – wie schon bei der 2003er Show in Stockholm – Lands Of The Wintersun, der Klassiker vom 2001er Album Sunrise In Riverland.
Setlist: Agony (Intro), Facing My Destiny, Hope, Valley Of Sunlight, Gift Of Life, Times Of Glory, Lands Of The Wintersun

Danach gab es erst einmal eine kurze Umbaupause, bei der das eine oder andere Mal der Strom ausfallen sollte. Das scheint ein generelles Problem zu sein, denn das passiert irgendwie alle Nase lang, bei so ziemlich jedem Konzert :: CHTHONIC :: enterten danach mit beeindruckendem Corpse-Paint die Bühne. Das ist also die symbolische Bemalung der Acht Generäle aus. Jedenfalls um einiges besser als plakative Pandatusche ;) Natürlich gab es passend dazu wüste Grimassen und heroische Gesten, was mit den ständig verrutschenden Kontaktlinsen von Sänger Freddy wirklich diabolisch aussah. Musikalisch bewegt man sich in Black Metal Gefilde wie man sie von Cradle Of Filth her kennt. Der Sound war unglaublich dicht und intensiv, dazu die zum sterben schön-traurig-schaurige orientalischen Geige. Freddy rockte die viel zu kleine Bühne in Grund und Boden, der Rest tat es ihm nach, nur der Geiger Su-Nung hielt sich vornehm im Hintergrund, wenn er nicht spielte und wirkte dabei recht verloren. Augenschmaus für die ausflippende (männliche) Meute davor war sicherlich auch Bassistin Doris. Ne Setliste gab’s nicht, hätte ich wohl auch nicht lesen können ;) Einige Songs haben englische Titel, werden aber in... öhm... Taiwanesisch gesungen. Ich denke, man kann davon ausgehen, das es hier einen Querschnitt durch das gesamte Schaffen zuhören gab, wie auf der DVD A Decade On The Throne. CHTHONIC? Find ich geil!

Danach schlug die Stunde für :: ENSIFERUM :: und es wurde eng und kuschelig vor der Bühne. Die Finnen wurden regelrecht herbeigekreischt und erschienen, bis auf Keyborderin Meiju, im finnischen Kilt. Will heißen, die finnische Flagge um die Lenden gewickelt... ;) Meiju lief klassisch schwarz auf und hatte unverkennbar eine sabbernde männliche Fanschar.
Ich verdrückte mich hier und schaute mir das Spektakel von hinter der Bühne an. Da gab es zwar nichts Reizvolles zu fotografieren, ich wurde aber auch nicht zerdrückt ;) Außerdem gab es ja ENSIFERUM in letzter Zeit häufiger in Deutschland zu sehen... Mit den Victory Songs - natürlich auch (fast *g*) alle Klassiker - gab es dann anderthalb Stunden mächtig was auf den Nacken. Die Fans tobten sich ausgelassen aus. Die rappelvolle Bude bebte, bis auf Veranstalter Carlos natürlich, der blieb gewohnt griesgrämig. Sowas hab ich im Bastard Club noch nicht erlebt. Geile Show mit einer bombastischen Stimmung. Das hat Laune gemacht ;)
Setlist: Blood Is The Price Of Glory, Deathbringer From The Sky, Token Of Time, Into Battle, Ahti, One More Magic Potion, Finnish Medley, Old Man, Wanderer, Iron, Little Dreamer, The New Dawn, Victory Song // Treacherous Gods, Tale Of Revenge, Guardians Of Fate

 

story & pics © Dajana