Doomwards 
                Let Us Row
              Während 
                sich alle Welt auf eines der Sommer Festivals rumtreibt, segele 
                ich lieber gen Süden dem Doom entgegen ;) Denn ein ganz exzellentes 
                Doom-Package beendet heute seine Europatour: ESOTERIC, 
                AHAB und OPHIS. Gesagt, getan. Nur dachte ich, das 
                mit dem schon beinahe surrealen Konzerterlebnis bei Ozzy alle 
                Seltsamkeiten für den Rest des Jahres passé seien. 
                Pustekuchen…
              :: 
                Fotos ::
              Wohlwissend, 
                dass der • Kulttempel 
                • das alte Saint ist und sich hinter der Turbinenhalle 
                befindet, hab ich dennoch aus einem unerklärlichen Impuls 
                heraus noch mal den Rechner angeschmissen und die Strassenkarte 
                bemüht, um festzustellen, das der Kulttempel wohl umgezogen 
                sein muss. Okay, Strecke ausgetüftelt, weil, es gibt ja noch 
                zahlreiche Sperrungen auf der A2 und A42 und los. Ende vom Lied: 
                Abfahrten verpasst (sofern es diese überhaupt gibt/gab), 
                eine intensive Sightseeing-Reise durch das tiefste Oberhausen 
                und angekommen… nur um festzustellen, dass es sich um die 
                Privatadresse des Kulttempel-Inhabers handelt. Und nun wurde langsam 
                die Zeit knapp. Zum Glück hab ich einen guten Orientierungssinn 
                und fand mich bald wieder zurecht und landete auf die Minute genau 
                um 20 Uhr vor dem Kulttempel. Natürlich hinter der Turbinenhalle…
              
              Also nix wie 
                rein und Kamera ausgepackt, während sich :: 
                OPHIS 
                :: gerade auf die Bühne begeben. Zum Soundcheck… 
                ähm… ja. Die Hamburger entschuldigen sich dafür 
                und legen los, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass der Stand neben 
                dem Merchandise Nazidreck verkauft und man sein sauer verdientes 
                Geld lieber woanders investieren sollte. Danach folgt eine dreiviertel 
                Stunde exzellenter Doom Metal durch die letzten Veröffentlichungen. 
                Eigentlich hatte ich ja auf was Neues gehofft. Zwischendrin stakst 
                plötzlich Ahab’s Corny seltsam verkleidet auf die Bühne… 
                ähm… um den OPHIS Jungs einen Streich zu spielen. 
                Hihihi. Sehr geile Show! 
                Setlist: Intro, Earth Expired, Beneath Sardonic Skies, 
                Funeral, The Halls Of Sorrow
              
              Kurze Pause 
                und ein Bier und :: AHAB 
                :: machen sich auf und weisen ebenfalls auf den Stand 
                mit dem Nazidreck hin. Dieser wird daraufhin aufgefordert die 
                „nicht kompatiblen“ CDs aus dem Programm zu nehmen, 
                was wohl auch befolgt wurde. Warum man die Herrschaften nicht 
                einfach vor die Tür gesetzt hat, ist mir schleierhaft. So 
                hoch kann die Standmiete nicht sein (falls überhaupt), um 
                mit solchen Händlern zu paktieren. 
                Wie dem auch sei… Das Intro zickt noch einigermaßen 
                aber dann spielen sich AHAB durch ihr brandneues Album 
                The Giant, dessen maritime Einspielungen ungemein 
                für Atmosphäre sorgen. Das Meeresrauschen… Meer… 
                *seufz* Ich bin ganz weit weg. Natürlich kommen auch ältere 
                Stücke zum Zug. Hier ist es Ophis Sänger Philipp, der 
                zwischendurch mal sein Unwesen auf der Bühne treibt und die 
                Band zum Lachen bringt ;) 
                Setlist: The Divinity Of Oceans, Further South, Deliverance 
                (Shouting At The Dead), Old Thunder, Antarctica The Polymorphess, 
                The Hunt
              
              Als :: 
                ESOTERIC 
                :: ihre Effekte-Boards auspacken verursacht das schon 
                ein paar grosse Augen. Ich hab die Band ja schon live gesehen 
                und weiss, was uns erwartet: Dichter, komplexer, unglaublich intensiver 
                und an den Grundfesten des menschlichen Seins rüttelnder 
                Funeral Doom Metal. Der Sound schwächelt ein bisschen, der 
                Bass ist völlig übersteuert, was an der örtlichen 
                PA liegt. Die Band spielt sich selbst regelrecht in Ekstase, was 
                besonders beim letzten Stück Eradification (Of Thorns), 
                welches vom 1994iger Debüt Epistemological Despondency 
                stammt, zu bemerken ist. Die Briten lassen sich auch nicht ablenken, 
                als Ahab’s Daniel und Corny nun ihren Tourabschlußschabernack 
                mit ESOTERIC treiben ;) Ich schließe die meiste Zeit 
                meine Augen (kein Licht, keine Fotos) und lasse mich treiben, 
                mitreißen und steigere mich mit den Dynamiken selbst in 
                die Musik hinein… und verliere mich irgendwo. Diese Musik 
                ist einfach unbeschreiblich. 
                Setlist: Abandonment, Circle, Beneath This Face, Disconsolate, 
                Eradification (Of Thorns)
              
              Unsereiner 
                packt nun seine Sachen zusammen und will sich gerade auf den Heimweg 
                machen, als eine weitere Band ihr Equipment aufbaut. WTF??? Ok, 
                Samstag, irgendeine Karaoke zur Disco vielleicht? Nein… 
                das war eine reguläre Doom Metal Band, nämlich 
                :: FAAL 
                :: aus Holland, die kurzerhand zur Esoteric Aftershow 
                Party einluden. Angekündigt waren die nicht. Wiebke meinte 
                jedoch, dass sie auf den ersten Flyern der Tour sehr wohl mit 
                dabei waren. Der Kulttempel war natürlich leer, lediglich 
                eine Handvoll Nasen waren noch da, um ihr letztes Bier zu trinken 
                und mit den Bands zu quatschen. Während FAAL spielten 
                dudelte auch noch die Pausenmusik permanent im Hintergrund, ein 
                zusätzliches Ärgernis und eigentlich eine Frechheit 
                an Respektlosigkeit gegenüber der Band. Was man musikalisch 
                heraushören konnte, war das schon sehr geile Mucke. 
              Also wieder 
                ein sehr seltsamer Konzertabend ;) FAAL waren ursprünglich 
                als Support für die Show in Oberhausen gebucht. Da es aber 
                eine ganze Reihe von Problemen und Schwierigkeiten gab - welcher 
                Art, war nicht in Erfahrung zu bringen, auch FAAL wissen 
                das nicht - hiess es zuerst, FAAL spielen gar nicht, da 
                der eigentliche Tourtrek an Zeiten gebunden ist, dann… sie 
                könnten nach ESOTERIC spielen… Nun ja…
              