Unter
der Idee von VANISHED Sänger Kai Niklas
entstanden und organisiert, machen sich derzeit eine Reihe junger
Electro Bands auf, um sich unter dem Banner E-volution
Tour 2004 einem größeren Publikum vorzustellen. Viele
der Künstler sind bis dato "unsigned" und stehen
mit ihren ersten Veröffentlichungen in den Startlöchern.
Die Tour steht jeden Tag unter einem anderen Motto und präsentiert
ein wechselndes Billing. Am heutigen Tag der E - volution
– „Drown“ waren neben VANISHED
auch SCHATTENSCHLAG, die vom noch recht jungen
Label Pandailectric
(unter Pandaimonium) ins Rennen geschickt wurden und denen ich
die Einladung für den heutigen Abend verdanke und REVOLUTION
mit dabei. Das Ganze fand im Duisburger Old
Daddy statt, einen Club, von dem ich bisher noch
nie was gehört hatte, der aber schon sage und schreibe
über 25 Jahren existiert.
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Fotos ::
REVOLUTION
~ Gegen 21:45 Uhr kam dann langsam Bewegung ins Old Daddy und
REVOLUTION spielten vor knapp 100 Leuten auf.
Hinter diesem Projekt – oder Ein-Mann-Band – verbirgt
sich der Hagener Jan Borkowski, der auf der Bühne von Carsten
Grünewald (seines Zeichens Sänger bei Celeste
Noir) sowohl hinterm Keyboard, als auch hinter dem
Mikro (Last Walk) unterstützt wurde. Geboten wurde
lockerer, tanzbarer und eingängiger Synthie Pop, der sicherlich
nicht den Innovationspreis gewinnen wird, dennoch aber recht frisch
und lebhaft rüber kam. Die Ballade Keep Your Dreams Alive
sollte eigentlich bald die Dancefloors hoch und runter laufen.
Setlist: Feelings; Believe In Yourself, Hear
Me Calling, Dreams, Leave, Last Walk (von Celeste Noir), Keep
Your Dreams Alive, Strange Days
SCHATTENSCHLAG
~ ist einer der Pandailectric Bands, die am 05.04.2004 die EP
Gefühlskalt auf den Markt gebracht
haben, welche auch Hauptbestandteil des Sets war. SCHATTENSCHLAG
ist das Solo Projekt von Joachim Sobczak, seines Zeichen eine
Hälfte von Siechtum, der Live von seiner Freundin Sabine
Pfalz und Kevin Zocher an den Keys unterstützt wurde. Der
EBM/ Industrial Sound war echt krachig, manchmal auch zu laut,
und ging super in die Beine. Joachim gelang es, seinen ohnehin
schon kritischen Texten durch seine Gestik noch mehr Ausdruckskraft
zu verleihen. Als Bonus gab es 2 neue Tracks zu hören, nämlich
My Fault und einen neuen Remix von Deine Augen,
der Ende April auf der Interbreeding III Compilation veröffentlicht
werden wird. Die mit Abstand beste Show des Abends.
Setlist: Introskopie, Gefühlskalt, Schlachtfeld
Europa, Deine Augen, Schlagabtausch, My Fault, Deine Augen (X-Fusion
Remix), Nekromantik
VANISHED
~ gingen mit ihrem an Depeche Mode angelehnten Synthie Pop irgendwie
komplett unter. Das Duo um Chris und Kai hatte ebenso mit dem
Sound zu kämpfen, wie alle anderen auch. Hier war der Gesang
einfach viel zu laut. Ich hab ja nix gegen Synthie Pop, aber die
beiden konnten leider kaum meine Aufmerksamkeit fesseln, woran
immer das auch gelegen haben mag. Nichtsdestotrotz gab es auch
hier einen brandneuen Song mit Electronic Personalities.
Und VANISHED haben sich trotz Organisationsstresses
wirklich alle Mühe gegeben. Hier sei der Band und insbesondere
dem Sänger Kai Niklas für die Idee und Organisation
gedankt, so vielen Underground Bands eine Plattform zu bieten.
Setlist: The Dark And The Bright Side, Friendship
Different, Angel vs. Butterfly, Virus, Fearsome, My Style, I am
Here, 2nd Sky, Sundance 2k2, Electronic Personalities
Insgesamt
war es zwar ein interessanter Abend, jedoch mit einigen Soundproblemen
(die auch an dem Kellergewölbe gelegen haben können)
und einem extra lahmen Publikum. Die meisten davon waren Gothics,
die hauptsächlich wegen der danach stattfindenden Nighfall
Disco da waren (Darkwave, Gothic, EBM), dennoch, ein Höflichkeitsapplaus
sollte auch für schwarze Seelen drin sein. Andererseits muss
man hier anmerken, das die Evolution Tour kurzfristig ins Old
Daddy verlegt wurde, nachdem der Soundgarden in Duisburg seine
Leute entlassen und alle Events gecancelt hat. Das Old Daddy selbst
ist eigentlich nicht für Konzerte gedacht, besitzt auch keine
Bühne. Von daher denke ich, hat man das Beste daraus gemacht.
Bei Disco Start war das Old Daddy natürlich gut gefüllt
und die Tanzfläche voll. Schade eigentlich, die Bands hätten
mehr Aufmerksamkeit verdient. |