Zuerst
muß ich gestehen, das ich ein bißchen spät dran war und deshalb
nur noch das letzte Stück der aus Fort Wayne stammenden Schwergewichte
von :: INDUSTRIAL STRENGTH :: mitbekommen habe. Aber ich
kenne ihren Alben gut. Die Haupteinflüsse der Band sind Machine
Head, Fear Factory, Pantera, alte Sepultura etc... nur damit ihr
'ne Idee habt, aus welcher Metal Schule sie stammen. Was ich soweit
noch gesehen habe, hat die Band einen guten Job gemacht und das
Publikum mächtig angeheizt, war doch bereits der Mosh Pit sichtbar.
Bei ihrem letzten Song sagte ich dann zu mir selbst: "...verdammt
nochmal, irgendwas sagt mir das dies heute Abend 'ne Höllenshow
wird..." Und richtig! Obwohl der Schauplatz nicht bis zum Dach
mit Leuten vollgestopft war, konnte man doch spüren, wie sich
die Energie im Publikum aufbaute. War ziemlich geil, was ich von
INDUSTRIAL STRENGTH gesehen und gehört habe und ich werde
sie mir definitiv wieder ansehen, sollte ich die Möglichkeit dazu
haben. Sie bedankten sich beim Publikum für ihr Kommen und ihre
Unterstützung und machten dann die Bühne für die nächste Band
frei.
Ich
ging ein paar Treppen höher zur Bar, um mir einen Drink zu genehmigen.
Da dies eine "all age" Show war, gab's in der Konzerthalle keinen
Alkohol. Dämliche amerikanische Gesetze! Jedenfalls, das Konzert
war im Untergeschoß oder auch im Keller und direkt darüber die
Sneaky Pete's Bar. Und da gab es an diesem Abend just NewCastle
Brown Ale vom Fass :-))) Ohne euch hier jetzt mit irgendwelchen
Details langweilen zu wollen, ich hatte ein oder drei Biere und
ging zurück in den Keller zur nächsten Band.
Und
diese Band war :: PSYCHOTOGEN
:: Oh Mann, haben PSYCHOTOGEN euch jemals in
den Arsch getreten? Ich hatte noch nie was von denen gehört, geschweige
denn irgendwas über sie. Ich war nicht wirklich sicher, was mich
erwartete. Was ich dann zu hören und zu sehen bekam war wieder
ein technischer, brutaler Death/Grind Act die mir tierisch in
die Rübe ging!!! Die Band kommt aus Baltimore, Maryland mit ehemaligen
Bandmitgliedern von Pessimist. Laut deren Bio beschreiben sie
sich selbst so: " imagine putting Atheist, Cynic and Nevermore
in a blender with Dillinger Escape Plan, Morbid Angel, Nile, and
Death; then add some Haldol and pure grain alcohol. Inject that
black, sludgy mix directly into your veins... THAT is some idea
of what is waiting for you!". Und ich muß sagen, das dies eine
ziemlich präzise Beschreibung ist, auch wenn die Band ihren ureigenen
Sound hat. Die Jungs lieferten eine ungemein agile Bühnenshow
ab. Niemand stand lange an ein und demselben Platz und der Sänger
war sowieso komplett wahnsinnig, kletterte auf die Verstärker
und moshte ab. Ich stand in der ersten Reihe bangte und betrachtete
die Jungs, bis mir ein verrückter Mosher tierisch auf die Füße
latschte (sowas passiert, wenn man mit Sandalen zu solch einem
Konzert rennt *lol * - Cal). Die Band hörte nicht auf, weder mich,
noch den Rest des Publikums zu beeindrucken. Es war ziemlich cool
"normale" Teenies und Kids mit Korn und Slipnotklamotten zu beobachten,
wie sie in die Show aufgingen. Und wer sollte ihnen das vorwerfen?
Der Drummer war tight wie Hölle, der Basslauf flüssig und gut
zur Musik passend, und die Gitarren schnitten sich wie Rasierklingen
durch meine Gehörgänge. Sänger Rob wiederum war erstaunlich in
seinem Gesang, der zwischen wirklich tiefen Brüllen, Growls und
hohem Knurren wechselte. Seine Stimme erinnerte mich manchmal
irgendwie an die von Lord Worm (ex-Cryptopsy). An einer Stelle
während des Sets bemerkte Sänger Rob, wie beeindruckt er vom Publikum
in Fort Wayne ist und das sie hier mehr Feedback bekämen, als
sonst in ihrer eigenen Gegend. Das war wirklich eine äußerst beeindruckende
Live Performance. Einzig meckern läßt sich über die Tatsache,
das sie nur 45 Minuten gespielt haben. Ich, und die meisten anderen
hätten gern mehr gehört. Death Metaller und alle anderen, die
es hart mögen, sollten auf jeden Fall ein Auge auf PSYCHOTOGEN
haben. Meine Faves von ihrer Setliste waren Death Of The Old
Ways und Follow Me( Into Hell).
Nach
der PSYCHOTOGEN Show stolperte ich zurück in die Bar, um
meinen Nacken wieder einzurenken, ein paar Mädels anzutesten und
um natürlich meinen Durst zu löschen. Als ich oben war, spielte
dort eine separate Band und offensichtlich hielten sich dort auch
alle Nicht-Metal-Gäste auf. Während ein paar Leute Pool spielten
oder an der Bar rumhingen, waren da genau 3 Leute, welche der
Band Aufmerksamkeit zollten. 2 vollschlanke Ladies und irgendein
Schwachkopf mit 'nem Metallica Shirt. Stell Dir vor! Die Band
war erstklassig Scheiße! Ein Haufen von Hippies, die Dave Matthews
und Phish Coverversionen spielten. Ich hoffe nur, das diese Band
den Sound der "wahren" Bands unten hörte. Wahrscheinlich sind
sie danach nach Hause gedackelt und haben sich die Augen ausgeheult
über die Metalheads unten, von denen sie deklassiert und an die
Wand gespielt worden sind. Quasi. Aber hey, immerhin bekamen sie
Zwischenrufe von einem Kid mit Slayershirt, also wenigstens bekamen
sie ein bißchen Aufmerksamkeit.
Jedenfalls,
nach ein paare weiteren NewCastles ging ich zurück, um ::
FOG
:: zu sehen. Die waren noch beim Soundcheck, dauerte
aber nicht mehr lang, bis die Nebelmaschine startete und das Licht
auf schaurige Schatten runtergedimmt wurde. FOG begannen
mit ihrem blackmetallischem Angriff. Und laßt es mich euch eins
sagen... diese Band killte heut Nacht! Ich schütte Schande über
mein Haupt, weil ich FOG noch nie vorher live gesehen hatte...
und das, obwohl sie erstens Black Metal spielen und zweitens noch
dazu aus meiner Heimatstadt Fort Wayne kommen! Sie hatten mehrere
Shows hier im letzten Jahr gespielt. Aber irgendwelche scheiß
Umstände ( vom Ärger mit dem Auto bis hin zu Tornados ) haben
mich immer davon abgehalten. Und ich war beeindruckt! Total! Normalerweise
laß ich mich nicht so schnell beeindrucken. Tatsächlich würde
ich behaupten, daß FOG die beste amerikanische Black Metal
Band zur Zeit sind. Ich hab mal gehört, das sie als "Emperor ohne
Keyboards" beschrieben worden sind. Aber das wird ihnen nicht
gerecht. Die Band hat definitiv ihren eigenen Stil und sie sind
definitiv 100% Metal. Sie sind nicht angemalt und beugen sich
keinen Black Metal Trends. Und sie zicken nicht rum. Der Nebel
und die schaurig anzuschauenden Lichteffekte halfen der Bühnenpräsenz
mächtig auf die Sprünge und verliehen der Show teils eine mystische,
teils eine geheimnisvolle Atmosphäre. Die Band spielte ungefähr
eine Stunde und es hätte DEFINITIV mehr sein können! Das meiste
Material kam von ihrem Album Through The Eyes Of Night.
Ich stand glücklicherweise ziemlich nahe an der Bühne und mußte
nur ein paar Moshern ausweichen. Bevor ihr anfangt zu lachen,
ich trug Birkenstock Sandalen an diesem Abend, anstelle von mit
Stahlkappen versehene Doc Martins. Nicht wirklich Metal, oder?
Jedenfalls... zurück zur Show... und die hat alles niedergemetzelt.
FOG haben alles in Schutt und Asche gelegt. Die Songs kamen
dermaßen gut rüber ( was ja nicht oft bei Black Metal Bands passiert
) und es war hoffnungsvoll zu beobachten, wie die fehlgeleiteten
Korn Kids bei den Black Metal Schreien vor der Bühne in Fahrt
kamen. FOG ist definitiv eine Band, bei der ich mich schon
jetzt darauf freue, sie wieder live zu sehen. PSYCHOTOGEN
natürlich auch. Wie auch immer. Es war definitiv eine FOG
Nacht und die Band bestätigte somit, warum gerade sie der Headliner
des Abends waren. Ihre Musik spricht für sich selbst und ich kann
es kaum erwarten, das die neue Langrille über den Ladentisch wandert.
Irgendwann noch in diesem Jahr. Bis dahin kann ich nur all jenen
empfehlen, die wirklich an echtem amerikanischem Black Metal interessiert
sind (klingt komisch... ich weiß *g*), sich FOG's Debüt
ThroughThe Eyes Of Night zuzulegen. Keiner wird's
bereuen! Gitarist Atziluth Voluspa hing nach der Show noch ein
bißchen mit den Fans ab und quatschte mit ihnen.
Alles
in allem war es eine großartige Metalnacht hier im Fort. Laßt
uns hoffen, das es in Zukunft hier öfters solche Shows geben wird.
Hails to FOG, PSYCHTOGEN and INDUSTRIAL STRENGTH
for an excellent show! |