2009-07-11 NL – Nijmegen - Park Brakkenstein
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The Devils Blood - Moonspell - Meshuggah - Satyricon - Death Angel - Candlemass - Kataklysm - Keep Of Kalessin - The Dillinger Escape Plan - Delain - All Shall Perish - Heidevolk - Warbringer

:: Fotos ::

Eröffnet wurde das FORTA ROCK von den kalifornischen Thrashern :: WARBRINGER :: die just drei Tage zuvor noch in Münster gespielt hatten ;) Das Zelt ist noch recht leer, da die Leute sich erstmal umschauen, Munten besorgen und sich mit Bier eindecken. Wiebke und ich brauchen ebenfalls, bis wir durch einen Zeltschlitz hineinschlüpfen können und mit großen Augen den schmalen Graben und die riesige Bühne betrachten. Egal. Dafür sind wir die einzigen im Fotograben. 2 Meter über uns tobt sich John Kevill aus, hat nen riesen Spass und zieht dabei höchstinteressante Grimassen. Dazu gibt’s die volle Thrash-Breitseite, old school versteht sich, in bester Bay Area Manier ;) Unglaublich dynamisch und energiegeladen. Sehr geil!!! Die Jungs haben seit Mai ihr Zweitwerk namens Waking Into Nightmares draußen, von dem dann auch die meisten Songs kommen. Perfekter Festivaleinstieg!

In bester Festivallaune schnurbseln wir uns unser erstes Bier weg… nee, schmecken tut das nicht *brrrr* … und lassen uns zum ersten Mal vor der Mainstage nieder, wo die ersten „Wikinger“ am Equipment basteln. Jeroen Phaff stürmt auf die Bühne, um die nächste Band anzusagen. Jeroen ist eigentlich ein Musicalstar und spielt in allen bekannten Musicals mit, ist privat aber ein Metalfan und weiß das Volk auch auf dem FORTA ROCK angenehm zu unterhalten. Wir verstehen zwar nicht viel, aber die Lacher hat Jeroen auf seiner Seite ;)

Das Areal ist nun deutlich voller und :: HEIDEVOLK :: beginnen mit Schwertern auf ihren Schilden zu hämmern. Obwohl sie in der Nähe beheimatet sind (Arnheim) haben sie diesmal ihre Kriegerschar nicht dabei (wie beim Ragnarök), dafür spielen sie in voller und originaler Besetzung auf ;) Im Handumdrehen fliegen die ersten Bierbecher und werden die Fäuste gen Himmel gereckt. Die holländische Metal… ähm… Wikingerseele tobt.

Weiter gehst mit :: ALL SHALL PERISH :: die ich zwei Wochenenden zuvor schon auf dem Devilside gesehen hatte. Nur schienen die Jungs heuer deutlich besserer Laune zu sein, spielten motivierter und auch Sänger Hernan Hermida hat diesmal nix rumzumeckern und zu prollen. Breakdowns bis der Arzt kommt, in den Allerwertesten tretende Grooves und filigranes Gitarrengegniedel – amerikanischer Deathcore eben ;)

:: DELAIN :: erfüllten die Gothic-Metal-Quote auf dem FORTA ROCK. Hätte nicht sein müssen, mir fallen da 100 andere Bands ein. Andererseits sind DELAIN Hollands zweite Adresse, wenn es um Gothic Metal geht und obwohl ich so eine Musik überhaupt nicht mag, sind die Jungs und Frau Wessels ungemein sympathisch und natürlich toll zu fotografieren ;)
Setlist: Intro, Invidia, Stay Forever, Go Away, The Gathering, Control The Storm, Nothing Left, Virtue & Vice, Pristine

Viel besser zu einem Metal Festival passen natürlich :: THE DILLINGER ESCAPE PLAN :: ;) Die Verrückten hatte ich zuvor schon auf dem Vainstream gesehen und wusste nun, was mich erwartet. Organisiertes Chaos und explodierende Musiker. Nur gab’s diesmal für Greg nix zu klettern. Aber er weiß ja auch so, wie man über die Bühne tobt. Und einmal mehr… Musik, die einen geradezu wegbläst oder mit offenem Munde stehenlässt. Einfach fulminant. Nur auf die Dauer ein bisschen anstrengend, zumal live die „ruhigen“ Momente der Mucke auf CD fehlen…

Meine Wenigkeit genehmigt sich Backstage den ersten JD-Cola um auszutesten, ob das Glas wirklich nur ein Jeton kostet. Tut es! Verdammt… ich ahne Schlimmes *lach* Derweil finden sich der Chef vom Turock und Herr Goosses von The Very End ein, auch der Tourtrek von Death Angel, Kataklysm und Keep Of Kalessin, während eine Herde… um… Mädels unter anderem Ed Warby (Hail Of Bullets) unter sich begraben und sich dabei ablichten lassen.

:: KEEP OF KALLESSIN :: schaffen ihren Kram auf die Bühne und legen ohne Umschweife los. Das erste was auffällt – das coole Backdrop. Das hatten die in Essen aber nicht, oder? Und passend zur Show der norwegischen Black Metaller kommt auch noch die Sonne raus ;) Geschadet hat es nicht wirklich, jedenfalls nicht musikalisch, höchstens dem Make-Up der Band ;) Trotzdem ne verdammt coole Show!

Während wir uns wieder zum Zirkuszelt aufmachen, läuft Death Angels neuer Drummer Will Carrol mit seinen Drumsticks unentwegt hin und her und trommelt auf allem rum, das halbwegs nach einem Klangkörper aussieht ;)

Im Zelt erwarten uns dann die Herren von :: KATAKLYSM :: und servieren eine weitere arschtighte Show. Nur das Licht lässt diesmal zu wünschen übrig, zumindest während der ersten drei Songs. Andererseits versteckt sich Maurizio mal nicht hinter seiner Mähne… huch… man kann sein Gesicht sehen ;) Natürlich ist die Show wieder 1A, das Publikum geht ab, allerdings nicht so turbulent, wie noch letzte Woche in Essen. Zum Glück ist auch nicht so extrem feucht-heiß ;) Yeah!!!

Wieder draußen an der Hauptbühne wird es trotz Sonnenschein ganz, ganz finster ;) Mit verdrehten Augen und gekreuzten gehörnten Armen schickt sich Rob Lowe an, der Welt den Untergang zu predigen. Und das mit grinsender Mine. Überhaupt sind :: CANDLEMASS :: bestens aufgelegt, flaxten rum und spielen sich dabei den Arsch ab. Der Sound ist allerdings nicht wirklich prickelnd, relativ leise – ok, wie schon erwähnt, gab es auf Grund der Anwohner die Beschränkung auf 98 dB – aber auch so fehlte es ein bisschen an Power. Da gab es schon bessere CANDLEMASS Shows. Die Fans sahen das wohl auch so, denn als CANDLEMASS gingen – natürlich nur, um für eine Zugabe zurückzukommen – waren die Fans schon weg, im Zelt bei Death Angel ;)
Setlist: Emperor Of The Void, Marche Funebre, Samarithan, If I Ever Die, Dark Reflections, Bewitched, At The Gallows End, Solitude, Hammer Of Doom // Kill The King

Drinnen passte aber wieder alles und :: DEATH ANGEL :: fegten über die Bühne. Gott, ich liebe diese Band! Die Holländer auch, denn die flippen regelrecht aus ;) Es scheint, das DEATH ANGEL eine spezielle Beziehung zu Holland haben und somit eine riesige Fanbase. Was soll ich sagen? Fantastische Show, fantastische Party! Die beiden Neuzugänge Will und Sammy passen sich perfekt ein, stehen den anderen in nichts nach, weder optisch noch handwerklich. Einfach nur geil!
Setlist: Seemingly Endless Time, Stop, Falling Asleep, Buried Alive, Dethroned, Evil Priest, Voracious Souls, Thrown To The Wolves, Kill As One

Draußen neigt sich der Tag dem Ende zu und :: SATYRICON :: öffnen die Schleusen zur Hölle ;) Der Sound ist immer noch recht unausgewogen aber lauter ;) Los geht’s mit dem Opener vom aktuellen Album The Age Of Nero und dann wechselweise durch die letzten drei Alben plus zwei der unvermeidlichen Klassiker Forhekset und Mother North. Die Atmosphäre beschert Gänsehaut und die Lightshow spielt perfekt mit dem abendlichen Zwielicht. Huuuh… grandios. Das Publikum bleibt recht verhalten, nur bei Now, Diabolical brüllen dann alle mit. Satyr ist schon ne coole und charismatische Sau! Unsereiner verzieht sich auf das Rollstuhl-Podest, versucht sich an der Totale aus der Ferne und bangt sich den Schädel wech ;) See ya at Party.San ;)
Setlist: Commando, The Wolfpack, Now, Diabolical, Forhekset, Black Crow On A Tombstone, The Pentagram Burns, Den Siste, K.I.N.G., Fuel For Hatred, Mother North

Hach endlich…. :: MESHUGGAH :: Endlich bekomm ich auch die Schweden mal live zusehen! Gerade deren letztes Album obZen hat mich ungehauen und wurde bei uns ja umgehend zum Album des Monats gekürt. Bei MESHUGGAH spielt keiner auf „normalen“ Instrumenten, unter nem Sechssaiter tut es der Bass nicht und bei den Gitarren liegen 7 bzw. 8 Saiten drauf. Und das Drummer Tomas Haake eh jenseits von Gut und Böse spielt, ist ja nix Neues. Auch Sänger Jens Kidman ist ne ziemlich imposante wie charismatische Erscheinung. Der Sound ist nahezu brillant, besonders, wenn man dann im hinteren Teil des Zeltes stand. Wirklich atemberaubend!!! Die will ich noch mal live sehen! Natürlich gab’s nen Schwung Songs von obZen (z.B. Bleed, Pravus), aber auch Klassiker wie Future Breed Machine. Geil!

Das FORTA ROCK neigt sich dem Ende zu und der Headliner entert die Bühne. Und :: MOONSPELL :: liefern eine grandiose und würdige Headliner-Show ab! Schon beim Intro und Opener At Tragic Heights stellen sich die Nackenhaare auf und wandert die Gänsehaut den Rücken rauf und runter. Weiter geht’s mit dem aktuellen Album Night Eternal, dann Schritt für Schritt die Historie zurück, bis es mit Opium ein erstes Highlight gibt. Und dann wieder vor. Natürlich steht bei Scorpion Flower Anneke van Giersbergen mit auf der Bühne. Fantastisch! Und sie bleibt, leiht danach ihre Stimme auch noch dem Song Luna, in dem es ja um ein kleines Mädchen geht. Zum Heulen schön. Danach werden bis in die Zugabe die Klassiker ausgepackt. Einfach unbeschreiblich! Da hat irgendwie nix gefehlt ;) Na ok, das Licht war natürlich perfekt auf die Songs abgestimmt, aber zum fotografieren war das nix, schade :/ Egal. MOONSPELL waren einfach ne Macht!
Setlist: At Tragic Heights, Night Eternal, Finisterra, Southern Deathstyle, Moon In Mercury, Opium, Everything Invaded, Scorpion Flower, Luna, Nocturna, Vampiria, Alma Mater, Fullmoon Madness

Bei dem Special Guest des Abends handelte es um :: THE DEVILS BLOOD :: Ich kannte vorher nur den Namen, gesehen oder gehört hatte ich bis dato nicht. Ein Fehler, wie sich herausstellt. Mit ihrer Mischung aus psychedelischen Stoner Rock und okkultem Vampir-Metal war ich umgehend hin und weg. Über und über mit Blut besudelt enterten die Jungs und neue Lilith die Bühne, während selbige fortan wie festgenagelt dort stehen blieb. Erhaben. Nur ihre Arme bewegte sie hin und wieder. Gefiel mir wirklich gut. Das Zelt war natürlich nur noch spärlich gefüllt, die Mehrheit der Holländer hatte sich auf den Heimweg gemacht. Egal. Ich find THE DEVILS BLOOD toll und freu mich die Truppe wiederzusehen ;)

Damit findet dann auch das erste FORTA ROCK Open Air sein offizielles Ende. Ein wirklich rundum gelungenes Festival würde ich sagen. Wir hatten hinterher noch Zeit mit Freek, einen der Organisatoren, zu reden, der ebenfalls soweit zufrieden war. Es gab Ärger wegen der Lautstärke. Ob es ein FORTA ROCK 2010 geben wird, und wenn ja, wo, steht noch in den Sternen. Der Park Brakkenstein ist zwar wirklich schön, aber auf Grund der Anwohner wohl kein zweites Mal als Festivalgelände praktikabel *seufz* Wir werden sehen. Wir haben unsere Line-Up-Wünsche jedenfalls schon mal abgegeben ;)

So, Kameras weggepackt und gefeiert *lach* Vor dem Headliner hatten wir schon all unsere Munten in JD-Coke-Dosen umgewandelt (10 Stück oder so???), davon die Hälfte verschenkt oder geteilt und den Rest selbst getrunken *hüstel* Wiebke und ich waren jedenfalls fix jenseits von Gut und Böse und amüsierten uns köstlich bei den Backstage-Geschichten. Irgendwann gegen 3 Uhr morgens machten wir uns dann auf Richtung Fahrradständer, wurden aber von den lila angestrahlten alten Bäumen magisch angezogen, was postwendend in einer Fotosession endete. Da es Wiebke alleine zu langweilig wurde und ja noch Bands auf dem Areal rumtobten, wurde mal eben ein Norweger zwangsrekrutiert und unter allgemeinem Gelächter mit abgelichtet. Ich sag’s euch… *lach*
Dank reichlich erhöhten Alkoholspiegels wurde auch die Fahrradfahrt bergauf zurück ins Hotel zu einer lustigen Angelegenheit, mein Kopf am nächsten Morgen allerdings nicht…

Wie auch immer… ich hoffe, man sieht sich beim FORTA ROCK 2010!

 

story & pics © Dajana