Das
Vorspiel: Drei meiner favorisierten Underground Bands
auf einer Bühne??? Nein! DAS kann man sich doch gar nicht
entgehen lassen ;) Mein Dienstplan war gnädig und die Paderbronx
ist erstaunlicherweise gar nicht so weit weg und recht zügig
zu erreichen. Natürlich nur, wenn man beim Autofahren nicht
träumt und Abfahrten verpasst, und somit in den Genuss einer
nächtlichen Sightseeing-Tour über die Paderborner Bauernschaften
kommt ;) Andererseits war es auch mein allererster Besuch in dieser
denkwürdigen Stadt… Nun denn, viel zu sehen gab es
im Dunklen nicht (im Hellen wohl auch nicht *g*) und die Kulturwerkstatt
war recht einfach zu finden. Kurz vor der Angst (20 Uhr) erreichte
ich dann also die Stätte legendärer Veranstaltungen…
nur um festzustellen, das eigentlich noch niemand so recht anfangen
wollte und konnte…
Das anwesende
Volk bestand derzeit hauptsächlich aus Veranstaltern und
Bandmitgliedern, SUPERSOMA steckten noch irgendwo
im Stau, Devastate waren kurzfristig ab- und KILLING CHORD
dafür eingesprungen, was ASHES TO EMBER
spontan zum Headliner des Abends werden ließ und Mitorganisator
und GODS WILL BE DONE Bass-Bad-Mood-Machine Hölgster
fast in den Wahnsinn trieb ;) Ok, dat Ding mit der PA tat da noch
ein Übriges, um Blutdrücke in gefährliche Höhen
schießen zu lassen ;) Zum Glück tauchte kurz nach mir
meine allerliebste Fotografen-Kollegin Wiebke Essert auf (Hotel666.de
- da gibt's noch mehr Fotos ;)), so dass zumindest die medizinische
Notfallseite abgedeckt war *lol*
::
Fotos ::
Während
sich der eine oder andere darin übte, dem Abend so was wie
eine Struktur und einen Zeitplan zu geben, übte sich unser
Trüppchen darin, schon mal über das eine oder andere
Bier zu vernichten und sparte nicht mit lässigen Kommentaren,
was die Kulturwerkstatt dicht an den Rand des Wahnsinns brachte.
Jaaaaa, das sind perfekte Rahmenbedingungen für ein Calani-Konzert:
gleichermaßen chaotisch wie unterhaltsam ;) DAS versprach
ein interessanter Abend zu werden *lol*
Bei
unschlagbaren 6 Euronen ließen sich dann auch endlich ein
paar Leute blicken, um die 50 zu Hochzeiten, so dass dann tatsächlich
kurz nach 9 :: KILLING
CHORD :: die Bühne enterten. In 30 Minuten
gab es eine solch geballte Ladung an Songs, Power und Energie
um die Ohren, oder andersherum: ein mächtiges Hardcore-Brett
mit thrashigen und manchmal punkigen Anflügen, das im Auditorium
bereits die ersten Matten flogen. Ok, einige Songs bewegen sich
auf „schnelllebigem“ Grindcore-Entertainment-Niveau
und setzten mit ihren 40 Sekunden Segmenten unterhaltsame Akzente
;) Da die Band schon reichlich die hopfigen Backstagevorräte
geplündert hatte, waren allesamt entsprechend gut drauf.
Für ne Band, die es erst sein Anfang 2006 gibt, war das hier
schon ne ziemlich geile Nummer. Nur… hab ich die für
den Sommer angekündigte erste Langrille irgendwo rumfliegen
sehen…???
Setlist: End Of Days, Little Demon, Down
The Drain, I Defy, Face Of Pain, Tough Guy, Consporacy Of Love,
My Diary, Buried Alive, Dead S., Burning Fight
Weiter
ging’s mit :: SUPERSOMA
:: die dann zwar etwas gestresst aber doch noch
lebendig dem Moloch namens A1 entkommen sind ;) Nach halbstündiger
Umbau- und Akklimatisierungsphase (schließlich mussten ja
auch die SUPERSOMA-Kreuze aufgebaut und verkabelt
werden ;)) wurde mit Heaven vom gleichnamigen Demo eröffnet,
der SUPERSOMA Smashhit schlechthin! Das Publikum
ließ sich hocherfreut in psychedelisch-vernebelte, Sabbath-doomige
Stonerrock-Gefilde entführen und tobte sich ordentlich aus.
Selbiges Phänomen konnte ich kürzlich in Neuss erleben.
Keine Ahnung wie, aber SUPERSOMA hatten im Handumdrehen
das Publikum im Griff. Muss an der Musik liegen, die ungemein
gut reinläuft. Das rockt mal so richtig dreckig und macht
einfach Spaß! Ein Muss für jeden Doom/Stoner Fan! Ich
kann nur jedem empfehlen: legt euch Heaven
oder das aktuelle Demo Prison zu!
Setlist: Heaven, Missing Nola, Weedeater,
Pretend, Bleed, Broken Disguise, Two Sides, Indepenmdence, Here
Comes The God, Offlife // Don’t Say, This Time
Als
dann endlich :: THE
VERY END :: an der Reihe sind, schlägt
die Uhr eine Stunde vor Mitternacht und impliziert eine deutliche
zeitliche Ausdehnung des Konzertes nach hinten. Die Jungs von
Killing Chord sind inzwischen schon jenseits von gut und böse
und das Bier Backstage vernichtet ;) Flatline ist der
perfekte Opener und kracht gewaltig aus den Boxen, umgehend gefolgt
von The Black To Come, das Highlight vom 2005er Demo. Da wird’s
dann schon schwer mit dem fotografieren, da die Cam beim bangen
stört ;) Joah, ich muss sagen, THE VERY END
waren ohne Zweifel das Highlight des Abends und durften sich den
Löwenanteil an Feedback und Zuspruch einsacken. Geile Show!
Setlist: Flatline, The Black To Come, Exit
Plane, Exit Loss Theory, The Negative, Stabwounds, Sewn Eye Sleep,
Gravity, Silencing, This End // Me vs. Life
Danach
machten sich bei den Leuten deutliche Ermüdungserscheinungen
bemerkbar und :: GODS
WILL BE DONE :: hatten es nicht leicht, die
Meute noch einmal richtig aufzurütteln. Sänger Gulle
tat zumindest sein Bestes und fegte bzw. hopste lebhaft über
die Bühne. Während Basser Holger den Bösen gab,
kam Axeman Adam aus dem Grinsen nicht mehr raus. Musikalisch gibt
es natürlich die volle Thrash-Breitseite und nein, es werden
dabei keine Gefangenen gemacht. Wer kann, zieht vor der Bühne
mit, der Rest verpisst sich mit eingezogenem Schwanz. Novum für
mich an diesem Abend: Gulles Zwiegesang mit der kleinen Schwester
aus dem Hause Parzich. Woah, was für eine Röhre die
Göre… *staun* Auch hier einmal mehr eine überzeugende
Show auf der Bühne, davor weniger, denn mit einem Blick durch’s
Publikum musste man feststellen, dass sich die Reihen doch um
einiges gelichtet hatten. Alles Weicheier… tststs.
Setlist: High On Hate, Mark Of Cain, Zealot,
Fall From Grace, Eat You Whole, Lamb Of Sacrifice, The Treachery
Of Angels, Test Of Faith, False Prophet, Near Death Experience,
I Came To Die, The Exorcist // Crushed
::
ASHES
TO EMBER :: hatten zu sehr, sehr später
Stunde (irgendwann gegen 2) zugegebenermaßen die Arschkarte
gezogen. Wer nicht längst schon knülle und zuhause war,
lag betrunken in irgendeiner Ecke (oder fuhr wahlweise betrunken
auf Garderobenständern rum *g*) oder war schon beim Aufräumen.
Jaaa, lang hat’s gedauert… ASHES TO EMBER
hatten sich vom Gelage etwas zurückgehalten, um
eine gute Show zu liefern, aber die immer noch vorhandene Energie
verpuffte gnadenlos an den müden Gestalten vor der Bühne.
Dabei hatten die Ruhrpöttler musikalisch einiges zu bieten:
brachialer Death Metal mit Mördergrooves und einer dezenten,
arschtretenen Hardcore-Note. Ok, nicht wirklich neu, aber damit
hätte man eigentlich Massen begeistern können…
Schade Jungs, ihr habt mir schon richtig leid getan. Sänger
Dominik machte dann auch nicht mehr viel Aufhebens, sprach ein
paar Worte und verkürzte das Set auf eine knappe halbe Stunde.
Die Jungs sollte ich mir noch mal unter besseren Umständen
anschauen. Trotzdem, der Gig hier war kurz aber knackig ;) Oh,
die Jungs stehen im Übrigen gerade mit ihrer aktuellen EP
Introducing The End in den Startlöchern.
Also ruhig ein Ohr riskieren (MySpace) und zuschlagen ;)
Setlist: Homo Ex Machina, Wings Of Insanity,
AOD, My Grotesque, Dressed In Black, Curse Your Name, Ballad Of
Fear, Awaken
Fazit:
Trotz seiner Länge ein sehr unterhaltsamer Abend mit vielen
kleinen Anekdoten ;) Aber damit war noch lange nicht Schluss.
Wiebke und mich gelüstete es nach weiteren Partyaktivitäten
;) Da aber gewisse Herren (und Damen) entweder schon nach Gods
Will Be Done oder danach schwächelten, gestalteten sich Party-
wie Übernachtungsmöglichkeiten als schwierig, so dass
sich einfach ne Handvoll Unverdrossener ins Paderbornische Nachtleben
stürzte (ja, so was gibt es da, wenn auch in Form eines einzigen
offenen Irish Pubs) und selbiges bis kurz nach sechs Uhr morgens
zu zelebrieren. Oder sogar noch länger… Wiebke und
ich verabschiedeten uns jedenfalls zu dieser Zeit, bestiegen Zug
oder Auto und fuhren heimwärts Richtung Bett… Dem Vernehmen
nach sollen aber alle überlebt und irgendwann zurück
nach Hause gefunden haben… ;)