Was lange währt, wird endlich gut, so könnte man meinen ;) Nachdem GHOST bereits Ende 2015 ausgedehnt durch Europa tourten und ich keine der Shows in erreichbarer Nähe wahrnehmen konnte, mußte es der 3-wöchige Tournachschlag im Februar richten. Ob die letzten Shows nun besser oder schlechter waren… läßt sich schwer abschätzen. Aber sie standen definitiv unter einem anderen Banner. Denn wir bekamen nicht nur einfach GHOST zu sehen, sondern die Grammy-Gewinner GHOST. Ja, wirklich. GHOST hatten 5 Tage zuvor in L.A. in der Kategorie „Rock“ den Grammy für die „Best Metal Performance“ für den Song Cirice vom aktuellen Album Meliora gewonnen :) Da sagen wir doch: Herzlichen Glückwunsch!
:: Fotos ::
Um nun in den Genuß einer Grammy-honorierten GHOST Show zu kommen, begab sich meiner einer ins :: X :: nach Herford. Hier war ich schon eine ganze Weile nicht mehr. Schade eigentlich, denn ich mag den Club eigentlich ganz gerne.
Was ich allerdings überhaupt nicht mochte, war die Tatsache, daß die Show sehr deutlich vor der angegebenen Zeit begann. Ausgeschrieben war Einlaß 19 Uhr, Konzert: 20 Uhr. Als ich ankam (20 vor 8), war die Vorband :: DEAD SOUL :: schon beinahe fertig. Fotos gibt es daher keine. DEAD SOUL kannte ich bisher nicht. Das ist eine 2012 ins Leben gerufene Kollaboration zwischen Anders Landelius und Niels Nielsen. Optisch kam mir bei Sänger und Gitarrist Anders John Garcia in den Sinn. Musikalisch lassen sich bei Garcia und Kyuss sicherlich auch Anleihen heranziehen. DEAD SOUL selbst nennen ihre Musik Dark Electronic (wahlweise Industrial) Doom Blues ;) Gut, kann man so machen… Dark paßt, Blues auch und elektronische Elemente gibt es ebenfalls. DEAD SOUL haben aber auch was von diesem Wüsten/Western Touch. Definitiv aber mal so gar nix in Richtung NIN und Industrial. Und ich mag die Stimme. Wie bereits erwähnt, viel Zeit mit DEAD SOUL war mir nicht vergönnt, der Eindruck war leider nur ein kurzer aber ich mochte die Musik!
Gut, dann eben erstmal ankommen, Luftholen und was trinken ;) Viertel nach 8 leiteten Miserere Mei, Deus, und der Masked Ball bereits die Zeremonie ein, bevor :: GHOST :: dann tatsächlich die Bühne betraten und mit dem Eröffnungsduo Spirit und From The Pinnacle To The Pit vom aktuellen Album Meliora losdonnerten. Ähm… lossäuselten. Ich muß ja gestehen, daß ich den Gesang und die Produktion auf dem Album recht dünn finde und hatte gehofft, daß man dies live mit wesentlich mehr Power ausgleichen würde. Nein, leider nicht. Mehr noch, Papa Emeritus hatte bei den höheren Tönen hörbar seine Probleme. Mag sein, daß der Sound an anderer Stelle im X wesentlich besser rüber kam, für mich war es an meinem Platz recht enttäuschend und ich fragte mich leise, ob das wirklich einen Grammy wert ist. Gut, die Show selbst und das Licht waren super aufeinander abgestimmt und definitiv ein Hingucker, wenn auch sehr routiniert. Die Nonnen… nun ja, viel zu brav ;) Lediglich Papa Emeritus ließ hin und wieder zu verruchter Gestik hinreißen. Das Publikum war jetzt nicht gerade mucksmäuschenstill, frenetisch aufbrandende Sympathiebekundungen gehen aber anders. Es bedurfte schon mehrerer Aufforderungen seitens der Band, bis das Publikum einigermaßen Agilität entwickelte. Diese steigerte sich dann aber zusehends zum Ende der Show hin. Insgesamt hatte ich von GHOST schon ein bißchen mehr erwartet, war aber letztendlich ein toller Abend :)
Setlist: Miserere Mei, Deus (Gregorio Allegri), Masked Ball (Jocelyn Pook), Spirit, From The Pinnacle To The Pit, Stand By Him, Con Clavi Con Dio, Per Aspera Ad Inferi, Body And Blood, Devil Church, Cirice, Year Zero, Spöksonat, He Is, Absolution, Mummy Dust // If You Have Ghosts (Roky Erickson), Ghuleh/Zombie Queen, Ritual // Monstrance Clock, The Host Of Seraphim (Dead Can Dance)
|