Wenn
es sich irgendwie einrichten lässt, verpasse ich natürlich
kein HOWTWOBEATRAY Konzert ;) Gut, die Bandmitglieder
kenne ich seit Jahren, einige sind beim Magazin rekrutiert aber
letztendlich und vor allem hauptsächlich, ist es die Musik,
die ich einfach nur geil finde. Nun stand endlich mal wieder eines
der doch recht seltenen Konzerte an, mit einem Dienstplan im Rücken,
der mir die Freiheit gewährte, mal eben nach Dortmund ins
FZW
zu hüpfen :)
Es ist Sonntag
und die Öffnungszeiten im FZW spießbürgerlich
(23 Uhr), so dass es zusammen mit FUTURE OF THE LEFT
nur ein kurzes (aber sehr heftiges) Programm gab. Bei recht happigen
12 Euro an der Abendkasse trudelten dann auch an die 80 Leute
ein, die sich zunächst verlegen im Vorraum an der Theke herumdrückten,
bis man sich dann gegen 21 Uhr in den großen, weiten, leeren
Saal stahl ;)
::
Fotos ::
Kurz
nach 9 ging es los und :: HOWTWOBEATRAY
:: enterten unter allgemeinen Beifall des anwesenden
Fanvereins die Bühne. Sänger Mo überraschte (mich)
zunächst mit natürlichem Bart- und Haarwuchs, was ihm
auf der Bühne einen nahezu animalischen Ausdruck verlieh
;) Das Publikum blieb, aus welchen Gründen auch immer, auf
Distanz, so dass zumindest meine Wenigkeit vor der Bühne
ausreichend Platz zum fototauglichen Herumkriechen hatte, was
sich bei diesem Licht auch nicht vermeiden ließ. Neben dem
live deutlich heftiger rockenden Opener Schmock durfte
ich mich kurz danach an Snailraider erfreuen, einer meiner
absoluten H2BR-Lieblingssongs. Das Publikum ist
geneigt und wippt wohlwollend mit. Mit Christmas Cookies gibt
es einen neuen Track, der sich bestens als Weihnachts-Smashit
*hüstel* und damit verbundener Plätzchenbackmanie eignet
;) Zwischendurch deuchte es mich, den einen oder anderen kleinen
Verspieler gehört zu haben, und das, obwohl die Herrschaften
noch am selbigen Nachmittag zur Probe waren? Allerdings zur ersten
Mal seit… keine Ahnung… Wochen? ;) Während ich
noch immer auf dem Boden vor der Bühne liegend versuche,
das beste Licht zu erhaschen, gaben HOWTWOBEATRAY
auf selbiger alles, dass selbst die Boxen gefährlich schwankten,
rockten sich die Seele aus dem Laib, flaxten dazwischen rum und
erfreuten die Gemüter z.B. mit dem 30 Sekunden Grindcore-Smasher
Klare Worte oder dem Partykracher Fishermans Fiend.
Nach 40 Minuten war Schluss und trotz heftiger Forderung keine
Zugabe mehr drin. Schade! So ein H2BR-Gig kann
eigentlich nie lang genug sein ;) Und sterbend gingen sie dahin,
mit einem Lächeln auf den Lippen...
Setlist: Schmock, Taxidriver, Snailrider,
Christmas Cookies, Song Against Myself, One Minute God, Klare
Worte, Smooth Girl, Neccessarities, Fishermans Fiend, Betrayal
, Die With A Smile
Nun denn,
Zeit ist rar und um 23 Uhr sollte der Spuk schon wieder vorbei
sein. Also flux umgebaut und rauf auf die Bühne mit dem Trio
:: FUTURE
OF THE LEFT :: Dahinter verbergen sich im
Übrigen die ehemaligen Mclusky Zerstörer Andy Falkous
(Git, vox) und Jack Egglestone (drums), plus Bassist Kelson Mathias,
welcher seinerzeit bei Jarcrew lärmte. Da jene Bands passenderweise
zusammen 2005 das Zeitliche segneten, lieferten sie auf diese
Weise Motiv und Gelegenheit für FUTURE OF THE LEFT.
Damit dürfte die musikalische Ausrichtung klar sein: freigeistiger,
grenzenloser, unlimitierter Krach mit Stil! *lol*
FUTURE OF THE LEFT haben gerade ihr Debüt
Curses fertig gestellt und wurden nicht
müde das Volk zum Kauf aufzufordern, um die Jungs on the
road zu halten. Ich konnte natürlich nicht widerstehen und
verleibte mir die ltd. Vinyl Edition ein ;) War aber auch wirklich
geil, was einem da um die Ohren geflogen kam. Nach entsprechender
Aufforderung rückte das werte Auditorium dann auch geschlossen
an den Bühnenrand, war der eine oder andere nicht mehr zu
halten und moshte würdig mit. Basser Kelson stand kaum eine
Sekunde still und gab z.B. dem Song My Gymnastic Past
eine ganz besondere Note ;) Sänger Andy malträtierte
seine Gitarre derweil gnadenlos bis die Saiten rissen. Kein Problem,
während Kelson unverhofft zu nem Solo kam, wurde fix umgestimmt
und auf den verbliebenen Saiten weitergefetzt. Zwischendurch griff
Andy auch zum Keyboard und peinigte die Ohren mit teils fürchterlichen
Keyboardsounds, die sich dann irgendwie zum „Suddenly
It’s A Folksong“ entwickelten ;) Nur an die abrupten
Songenden muss man sich erst gewöhnen. Das Ganze kommt live
noch um einiges heftiger als auf Platte und macht einfach irre
Spaß! Ich glaub, stillgestanden ist bei diesem Konzert niemand.
Bis auf zwei Ausnahmen kamen alle Songs vom bereits erwähnten
Debüt Curses. Nach einer Stunde
war auch hier Schluss, verkrümelte sich die Band hinter der
Drum-Box und witzelte darüber, dass dies der Backstageraum
sei, während das Volk vehement und lautstark nach ner Zugabe
rief, die dann auch tatsächlich gewährt wurde ;) A
Dead Enemy ist passenderweise ein ziemlich langer Song, der
sich perfekt zum Ausklang eignet. Denn nachdem Andy und Kelson
ihre Instrumente mit langen Feedbacktönen auf dem Boden abgelegt
hatten, nahm Andy dem Drummer Stück für Stück sein
Kit auseinander *lol* Aber auch Jack improvisierte und spielte
bis zum Schluss, bis nix mehr ging! Ich sach’s ja, einfach
nur geil! Eine Meinung, die im Übrigen von allen geteilt
wurde :)
Wer also auf Krach mit Stil und ohne Metal und intelligente oder
auch wahnwitzige Texte steht, ist bei FUTURE OF THE LEFT
bestens aufgehoben und sollte sich schleunigst Curse
zulegen ;) Cheers!
Setlist: Kept By Bees, The Lord Hates A Coward,
Plague Of Once, Fingers Become Thumbs!, Cat, Team: Seed, Manchasm,
Fuck The Countryside Alliance, Small Bones Small Bodies, Wrigley
Scott, (intro), Suddenly It’s A Folksong, My Gymnastic Past
// A Dead Enemy