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2007-11-18 DE – Dortmund - FZW

Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, verpasse ich natürlich kein HOWTWOBEATRAY Konzert ;) Gut, die Bandmitglieder kenne ich seit Jahren, einige sind beim Magazin rekrutiert aber letztendlich und vor allem hauptsächlich, ist es die Musik, die ich einfach nur geil finde. Nun stand endlich mal wieder eines der doch recht seltenen Konzerte an, mit einem Dienstplan im Rücken, der mir die Freiheit gewährte, mal eben nach Dortmund ins FZW zu hüpfen :)

Es ist Sonntag und die Öffnungszeiten im FZW spießbürgerlich (23 Uhr), so dass es zusammen mit FUTURE OF THE LEFT nur ein kurzes (aber sehr heftiges) Programm gab. Bei recht happigen 12 Euro an der Abendkasse trudelten dann auch an die 80 Leute ein, die sich zunächst verlegen im Vorraum an der Theke herumdrückten, bis man sich dann gegen 21 Uhr in den großen, weiten, leeren Saal stahl ;)

:: Fotos ::

Kurz nach 9 ging es los und :: HOWTWOBEATRAY :: enterten unter allgemeinen Beifall des anwesenden Fanvereins die Bühne. Sänger Mo überraschte (mich) zunächst mit natürlichem Bart- und Haarwuchs, was ihm auf der Bühne einen nahezu animalischen Ausdruck verlieh ;) Das Publikum blieb, aus welchen Gründen auch immer, auf Distanz, so dass zumindest meine Wenigkeit vor der Bühne ausreichend Platz zum fototauglichen Herumkriechen hatte, was sich bei diesem Licht auch nicht vermeiden ließ. Neben dem live deutlich heftiger rockenden Opener Schmock durfte ich mich kurz danach an Snailraider erfreuen, einer meiner absoluten H2BR-Lieblingssongs. Das Publikum ist geneigt und wippt wohlwollend mit. Mit Christmas Cookies gibt es einen neuen Track, der sich bestens als Weihnachts-Smashit *hüstel* und damit verbundener Plätzchenbackmanie eignet ;) Zwischendurch deuchte es mich, den einen oder anderen kleinen Verspieler gehört zu haben, und das, obwohl die Herrschaften noch am selbigen Nachmittag zur Probe waren? Allerdings zur ersten Mal seit… keine Ahnung… Wochen? ;) Während ich noch immer auf dem Boden vor der Bühne liegend versuche, das beste Licht zu erhaschen, gaben HOWTWOBEATRAY auf selbiger alles, dass selbst die Boxen gefährlich schwankten, rockten sich die Seele aus dem Laib, flaxten dazwischen rum und erfreuten die Gemüter z.B. mit dem 30 Sekunden Grindcore-Smasher Klare Worte oder dem Partykracher Fishermans Fiend. Nach 40 Minuten war Schluss und trotz heftiger Forderung keine Zugabe mehr drin. Schade! So ein H2BR-Gig kann eigentlich nie lang genug sein ;) Und sterbend gingen sie dahin, mit einem Lächeln auf den Lippen...
Setlist: Schmock, Taxidriver, Snailrider, Christmas Cookies, Song Against Myself, One Minute God, Klare Worte, Smooth Girl, Neccessarities, Fishermans Fiend, Betrayal , Die With A Smile

Nun denn, Zeit ist rar und um 23 Uhr sollte der Spuk schon wieder vorbei sein. Also flux umgebaut und rauf auf die Bühne mit dem Trio :: FUTURE OF THE LEFT :: Dahinter verbergen sich im Übrigen die ehemaligen Mclusky Zerstörer Andy Falkous (Git, vox) und Jack Egglestone (drums), plus Bassist Kelson Mathias, welcher seinerzeit bei Jarcrew lärmte. Da jene Bands passenderweise zusammen 2005 das Zeitliche segneten, lieferten sie auf diese Weise Motiv und Gelegenheit für FUTURE OF THE LEFT. Damit dürfte die musikalische Ausrichtung klar sein: freigeistiger, grenzenloser, unlimitierter Krach mit Stil! *lol*
FUTURE OF THE LEFT haben gerade ihr Debüt Curses fertig gestellt und wurden nicht müde das Volk zum Kauf aufzufordern, um die Jungs on the road zu halten. Ich konnte natürlich nicht widerstehen und verleibte mir die ltd. Vinyl Edition ein ;) War aber auch wirklich geil, was einem da um die Ohren geflogen kam. Nach entsprechender Aufforderung rückte das werte Auditorium dann auch geschlossen an den Bühnenrand, war der eine oder andere nicht mehr zu halten und moshte würdig mit. Basser Kelson stand kaum eine Sekunde still und gab z.B. dem Song My Gymnastic Past eine ganz besondere Note ;) Sänger Andy malträtierte seine Gitarre derweil gnadenlos bis die Saiten rissen. Kein Problem, während Kelson unverhofft zu nem Solo kam, wurde fix umgestimmt und auf den verbliebenen Saiten weitergefetzt. Zwischendurch griff Andy auch zum Keyboard und peinigte die Ohren mit teils fürchterlichen Keyboardsounds, die sich dann irgendwie zum „Suddenly It’s A Folksong“ entwickelten ;) Nur an die abrupten Songenden muss man sich erst gewöhnen. Das Ganze kommt live noch um einiges heftiger als auf Platte und macht einfach irre Spaß! Ich glaub, stillgestanden ist bei diesem Konzert niemand. Bis auf zwei Ausnahmen kamen alle Songs vom bereits erwähnten Debüt Curses. Nach einer Stunde war auch hier Schluss, verkrümelte sich die Band hinter der Drum-Box und witzelte darüber, dass dies der Backstageraum sei, während das Volk vehement und lautstark nach ner Zugabe rief, die dann auch tatsächlich gewährt wurde ;) A Dead Enemy ist passenderweise ein ziemlich langer Song, der sich perfekt zum Ausklang eignet. Denn nachdem Andy und Kelson ihre Instrumente mit langen Feedbacktönen auf dem Boden abgelegt hatten, nahm Andy dem Drummer Stück für Stück sein Kit auseinander *lol* Aber auch Jack improvisierte und spielte bis zum Schluss, bis nix mehr ging! Ich sach’s ja, einfach nur geil! Eine Meinung, die im Übrigen von allen geteilt wurde :)
Wer also auf Krach mit Stil und ohne Metal und intelligente oder auch wahnwitzige Texte steht, ist bei FUTURE OF THE LEFT bestens aufgehoben und sollte sich schleunigst Curse zulegen ;) Cheers!
Setlist: Kept By Bees, The Lord Hates A Coward, Plague Of Once, Fingers Become Thumbs!, Cat, Team: Seed, Manchasm, Fuck The Countryside Alliance, Small Bones Small Bodies, Wrigley Scott, (intro), Suddenly It’s A Folksong, My Gymnastic Past // A Dead Enemy

 

story & pics © Dajana