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In Flames - At The Gates - Imminence - Orbit Culture
2022-12-04 DE – Köln - Palladium

| Einlass: 17:30 Uhr | Beginn: 18:30 Uhr | Tickets: 43,50 Euro + Gebühren |

Na das nenne ich doch mal ein Schwedisches Killer-Package! 4 Bands - 2 Generationen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. . Fragt sich nur, welche Band gehört wohin ;)

IN FLAMES und AT THE GATES, beide Bands sind legendär, Veteranen, und haben ab 1990 den Göteborger Death Metal Sound mitbegründet. Erstere ununterbrochen im Einsatz, mit bald 14 Alben auf der Kante (Foregone soll am 10. Februar erscheinen) und einer stilistischen Wandlung vom klassischen Göteborger Death Metal hin zum modernen Metalcore. Damit schlagen IN FLAMES auf dieser Tour perfekt den musikalischen Bogen den zwischen Zeiten und den Generationen.
Mit AT THE GATES gab es traditionellen Death Metal mit Hardcore-Kante für die Alt-Herren- & Alt-Damen-Fraktion, während ORBIT CULTURE und IMMINENCE die neue Modern Metal/Metalcore Generation repräsentierten.

Für dieses nette Stelldichein ging es am zweiten Advent nach Kölle ins :: Palladium ::. Buddhaseidank ist hier alles beim Alten geblieben. Kein Anreisestau, kein Verkehrschaos, keine exzessive Preisgestaltung. Danke Köln :) Allerdings sei fairerweise erwähnt, dass es gegenüber im E-Werk keine Veranstaltung gab, so dass die Parkplatzsituation entspannt war.

Natürlich blieb ich trotzdem nicht ganz unverschont. Keine Autobahnen ohne Staus. So verpasste ich leider :: ORBIT CULTURE :: komplett. Sorry. Wie ich hörte, waren die Jungs ziemlich geil.

Band: Niklas Karlsson (vox, git), Fredrik Lennartsson (bass), Richard Hansson (git), Christopher Wallerstedt (drums)
Setlist: Vultures Of North, North Star Of Nija, Strangler, The Shadowing, Saw

:: Fotos :: IMMINENCE ::

Zu :: IMMINENCE :: schaffte ich es gerade eben so. Rein ins Palladium und schon ging auch das Licht aus. IMMINENCE, nicht zu verwechseln mit den Deutschen Black Metallern, die seit 2013 auf Eis liegen, firmieren unter dem Banner Alternative Metalcore oder Post-Metalcore (sowas gibt es auch? ;)). Jetzt weiß ich auch warum, denn Sänger Eddie spielt nebenher noch Geige. Klingt gewagt, passt aber überraschend gut. Außerdem fliesst auch noch ein bisschen Prog mit ein.
Die Band hatte Ende letzten Jahres ihr viertes Album, Heaven In Hiding, veröffentlicht, welches von der Presse hochgelobt wurde und es in DE sogar bis auf #78 der Albumcharts schaffte. Vier der sechs Songs kamen vom neuen Album, darunter die drei ausgekoppelten Singles. Ich kannte die Band bisher nicht, da Metalcore nicht gerade meine Baustelle ist. Aber ich muss sagen, ich bin begeistert. Gerade die Geige macht einiges her, auch ist die Musik insgesamt recht düster und brilliert mit vielen schönen Melodiebögen.
Der Sound war allerdings nicht so der Knaller, aber insgesamt war das eine sehr schöne, atmosphärische Show und scheinbar haben IMMINENCE auch bereits eine ansehnliche Fanbase in Deutschland, denn der Publikumszuspruch war enorm.

Band: Eddie Berg (vox, violin), Harald Barrett (git), Alex Arnoldsson (git), Peter Hanström (drums), Christian Höijer (bass)
Setlist: Ghost, The Sickness, Chasing Shadows, Paralyzed, Heaven In Hiding, Temptation

:: Fotos :: AT THE GATES ::

Und nun endlich :: AT THE GATES ::. Die Schweden überraschten im Oktober mit der Nachricht, das Gitarrist Anders Björler wieder Teil der Band ist, nachdem man sich von Jonas Stålhammar getrennt hatte. Allein dieses Duo wieder live auf der Bühne zu sehen, hatte schon was.
Nun haben AT THE GATES im Sommer letzten Jahres auch ein ziemlich geiles neues Album veröffentlicht, The Nightmare Of Being, dass es sogar bis auf die #8 der deutschen Albumcharts schaffte. Berücksichtigt wurde es allerdings nur mit einem einzigen Song. Stattdessen konzentrierten sich die Schweden auf das Comeback-Album At War With Reality. Nun ja, vielleicht wollten sie sichergehen, dass man sich wieder richtig an sie erinnert. Das schien auch nötig zu sein. Denn… hm, jaaa, ehrlich? Ich muss gestehen, und das, obwohl ich schon ein ziemlicher AT THE GATES Fan bin, dass die Show der alten Herren schon ziemlich… ähem… alt… altbacken war. Also behäbig und ein bisschen hüftsteif. Ausserdem konnte ca. die Hälfte des Publikums nicht wirklich was mit der Band anfangen, und die, die es konnten, waren selbst auch zu hüftsteif, um richtig zu rocken und die Hütte abzureissen. Obwohl, das stimmt so auch nicht, denn ein bisschen später brachten In Flames das Palladium zum kochen.
Wie dem auch sei, der oben erwähnte Generationenunterschied machte sich bei AT THE GATES in der Tat deutlich bemerkbar. War trotzdem cool ;)

Band: Tomas Lindberg (vox), Anders Björler (git), Jonas Björler (bass), Martin Larsson (git), Adrian Erlandsson (drums)
Setlist: Spectre Of Extinction, Slaughter Of The Soul, At War With Reality, Der Widerstand, To Drink From The Night Itself, Cold, Under A Serpent Sun, Heroes And Tombs, El Altar del Dios Desconocido, Death And The Labyrinth, Blinded By Fear, The Night Eternal

:: Fotos :: IN FLAMES ::

Ja, wie gesagt. :: IN FLAMES :: brachten hernach das Palladium zum kochen. Da gab es schon den einen oder anderen Song, bei denen das Publikum wie Flummis durch die Gegend hüpfte. Vielleicht nicht gerade die alten, gediegenen At The Gates Fans, aber der Rest ;) Das habe ich so definitiv nicht erwartet. Die Jungs haben mich tatsächlich umgehauen.
IN FLAMES werden am 10. Februar 2023 ihr neues Album, Foregone, veröffentlichen, vom welchem sie hier drei Songs vorstellten bzw. sogar ihr Set direkt mit einem neuen Song eröffneten. Das Set hatte aber auch erfreulich viele ältere Songs, von der The Jesters Race aufwärts. Aber nun, bei einem 90 Minuten Set und 14 Alben bleiben eine Menge Songwünsche auf der Strecke.
IN FLAMES präsentierten auch ihr neues Line-Up. Also quasi neu. Chris Broderick ist seit 2019 live dabei, nun fest und hat sich auch beim neuen Album eingebracht. Auch Tanner Wayne an den Drums ist quasi neu. Die beiden Neuzugänge frischen das Bandgefüge merklich auf. Es gab wirklich jede Menge Action auf der Bühne.
Tatsächlich habe ich IN FLAMES zum letzten Mal 2009 live gesehen, da hatten die Haare von Gitarrist Björn Gelotte noch Farbe. Aber weiß (oder grau) steht ihm ja auch ausgezeichnet ;)
Das war schon ein verdammt geiles Package mit Überraschungen und ein toller Abend! Es war mir ein Vergnügen :)

Band: Anders Fridén (vox), Björn Gelotte (git, vox), Chris Broderick (git), Tanner Wayne (drums), Bryce Paul (bass), Nils Nielsen (keys)
Setlist: The Great Deceiver, Pinball Map, Cloud Connected, Behind Space, Graveland, The Hive, Colony, Only For The Weak, Leeches, Foregone Pt. 1, Wallflower, State Of Slow Decay, Alias, The Mirror's Truth, I Am Above, Take This Life

Vielen Dank an Prime Entertainment für die Presse-Akkreditierung :)

Story & Pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography