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24.10.2003 SE – Stockholm - Pub Anchor 
 

Zu allererst lasst mich eins sagen: ich hasse es anzustehen! Aber ich musste, weil das nun mal so ist in Schweden und vor 22:30 Uhr bin auch nicht drin im Pub Anchor. Natürlich bin ich hier, um INSANIA zu sehen. Es wird das vierte Mal sein, das ich INSANIA live sehe, und bisher war jede Show besser als die vorhergehende. Nun denn, die Band wird nicht vor 0:30 Uhr anfangen. Wie auch immer, ist eine recht clevere Idee vom Pubbesitzer, die Leute so lang warten zu lassen, so verkauft man mehr Alkohol. Aber hey, kein Problem, ich kann warten, ich bin schon drinnen *g * und langsam wird’s auch voll. Also die Jacke dem Mädel in die Garderobe in die Hand gedrückt und nach der Band Ausschau gehalten. Und es dauerte auch nicht lange, bis ich Tomas (Bass) traf, der sich auch sofort an mich erinnerte. Während wir kurz quatschen, erzähl ich ihm, das ich ein paar neue Bilder von der Band von früheren Shows auf der Webseite habe. Er ist begeistert, was ich natürlich erwartet habe *g *. Tomas ist wirklich ein netter Kerl und großartig auf der Bühne. Ich geh los, um mir ‘ne Cola zu organisieren (wollte mich net betrinken und riskieren, rausgeschmissen zu werden) und entdecke Axeman Peter, der auch gleich zu mir rüberkommt. Wir reden über die Fanseite, die ich für die Band mache und das er es toll findet, das die Seite endlich online ist. Er lässt mich wissen, das die Band die Treppe rauf einen eigenen Tisch hat und ich hochgehen soll, um mit dem Rest der Band zu quatschen. Da treff ich dann auch Dimitri (Keyboards) nebst einen Freund und irgendeinem Mädel. Ich bin ein bisschen nervös, aber nachdem ich mich kurz vorgestellt habe, bittet mich Dimitri an den Tisch und ich fühl mich besser ;) Ich erzähl ihm von den Bandfotos auf der Webseite und quatschen auch so noch ein Weilchen, bis Dimitri runter in den Backstageraum geht und ich hier mit seinem Kumpel sitzen bleibe. Andere Leute kommen und es wird langsam richtig voll hier. Ich schau von der Balustrade runter, genau in das Dekolleté von einem blonden Mädel und ihren Freundinnen. Hübsch ...

Die Zeit verrinnt und ich lauf dem Soundhexer von INSANIA in die Arme, der aber heute nacht nicht den Sound mischen wird und eigentlich total betrunken ist. Aber wiederum nicht so voll, wie sein Kumpel und fangen an über eine Black Metal Band zu labern, die sie angeblich mal in den 90igern am Start hatten und mit der sie schon mit Dimmu Borgir und Marduk auf Tour waren. Ich wusste natürlich, dass das ein Joke war, hab aber fleißig mitgemacht. Dann kommt Sänger Ola in den Club, mit einer echt knuffigen Mütze auf dem Kopf, wir schütteln die Hände und quatschen kurz. Ola wirklich ist ein warmherziger und freundlicher Zeitgenosse, ein wahrer bodenständiger Junge.

Endlich ist es an der Zeit und die Band entert die Bühne, die wirklich klein ist. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich die Jungs ohne weiteres berühren können und hatte somit eine ausgezeichnete Sicht.
Die Band eröffnete den Set mit einem bombastischen Keyboard Intro, das explosionsartig in Face The King übergeht, das als Opener schon sowas wie ein Markenzeichen für die Band ist. Dieser Midtempo Kracher hat exzellente Chöre und die erste Reihe singt bereits aus vollem Halse mit, und das beim aller ersten Song. Direkt danach kommt Life After Life mein persönlicher INSANIA Lieblingssong aller Zeiten. Hätte ich jetzt gehen müssen, wäre ich schon zufrieden gewesen. Worte können diesem Song nicht gerecht werden. Während die Nacht voranschreitet, werden wir mit Perlen wie Master Of My Mind (ein weiterer Lieblingssong) und einem Oldie vom ersten Album World Of Ice namens Paradisia verwöhnt. Und, zum aller ersten Mal live gibt’s Illusions, einen Song von Ola selbst geschrieben, der hinterher scherzte, das es das Schwierigste war, diesen Song überhaupt zu singen und sich selbst einen Idioten nannte, weil er solch einen Song geschrieben hatte.
Die ganze Zeit über ist es mehr als deutlich, wie sehr sich die Band mit den neuen Mitgliedern (Peter/ Dimitri) weiterentwickelt hat und es ist wahrlich beeindruckend zu sehen, wie Peter seine Gitarrensolos alleine händelt (früher hatten INSANIA 2 Gitaristen), begleitet von Dimitri am Keyboard, der jetzt wesentlich mehr Raum für seine Kompositionen bekommen hat. Es ist gleichermaßen eine Freude, Bassist Tomas zu beobachten, der eine tolle Bühnenpräsenz hat und wirklich so aussieht, als hätte er jede Menge Spaß bei dem was er tut. Pluspunkte gehen ebenfalls an den Drummer Mikko. Kaum zu glauben, wie schlagkräftig dieser Mann ist. Versuch mal so Schlagzeug für 5 oder 6 Minuten am Stück zu spielen und du wirst es sehen ...

Die Show klingt mit dem Klassiker mit Land Of The Wintersun aus, während mein Hals völlig hinüber ist, vom vielen mitsingen. Und als Bonus gibt’s für alle den kürzlich fertiggestellten Song Valley Of Sunlight, bei dem Ole wirklich hoch hinaus muss mit seiner Stimme, bevor der Song in einen großartigen Refrain übergeht. Der Song wird später auf dem neuen Album wiederzufinden sein, vom dem man hofft, es – so Ola – im Mai 2004 aufnehmen zu können. Im Moment sind INSANIA gerade dabei, ein 4 Track Demo aufzunehmen. Es sieht also nicht so aus, als wenn der Band die Inspiration ausgehen würde. Gott sei dank! Ich freue mich wirklich schon auf das neue Material. Und wenn die Songs alle so gut sind wie Valley Of Sunlight ... naja, man wird meine Meinung dazu zu lesen bekommen.

Alles in allen ein großartiger schweißtreibender Abend!

 
story © Alex