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INSOMNIUM - OMNIUM GATHERUM -

HINAYANA

 
2025-01-17 DE – Oberhausen - Turbinenhalle 2
| Einlass: 18:30 Uhr | Beginn: 20 Uhr | Tickets: 31 Euro + Gebühren |

Keine Woche nach meinem 2025-Konzertjahr-Auftakt mit Thronehammer folgt der nächste Abend in der :: Turbinenhalle 2 :: zu Oberhausen. Und die ist… rappelvoll!

Die finnischen Death Metal Ikonen INSOMNIUM feiern bzw. feierten das 10-jährige Jubiläum ihres am 29.04.2014 veröffentlichten Magnus Opus‘ Shadows Of The Dying Sun. Bei uns übrigens mit 10 von 10 bewertet (Review hier). Sie hätten auch das 20-jährige von Since The Day It All Came Down gleich mitfeiern können, ebenfalls ein 10 von 10 Meisterwerk, haben sie aber nicht. Vielleicht gab es ja bereits vor 10 Jahren eine entsprechende Tour. Mit ihrer fast 30-jährigen Bandgeschichte und neun Alben dürfte es INSOMNIUM aber in Zukunft nicht an Jubiläen mangeln, zu denen sie dann ganz wunderbar einzigartige Touren und Shows zusammenstellen können.
Jedenfalls nahmen die Finnen das Jubiläum zum Anlass für eine recht kurze aber intensive Konzertreise, auf der Shadows Of The Dying Sun in seiner Gänze gespielt werden sollte. Mit von der Partie waren OMNIUM GATHERUM, die ihr 2013er Album Beyond hochleben liessen und dieses ebenfalls in voller Länge spielten. Ein exklusives Package also, das auf diesem 14-Tage-Run hier und da für ausverkaufte Hallen sorgte. Die Tubse war sicherlich kurz davor.

Interessanterweise war recht wenig Presse anwesend, und noch weniger Fotografen. Die drei Nasen im Pit waren dafür alte Haudegen, die seinerzeit noch analog mit Film im Graben gestanden haben. Voll old school, oder Retro, oder so ;)

Einziges kleines Ärgernis des Abends war wieder einmal die Tatsache, dass die Tubse den Show-Beginn mit 20 Uhr deklariert hatte, die erste Band aber schon 19:30 Uhr auf der Bühne stand. Wer also „pünktlich“ kam, dürfte HINAYANA verpasst haben. Diese Unart hat sich aber rumgesprochen, denn der Laden war direkt von Anfang an brechend voll. Jene, die HINAYANA tatsächlich verpasst haben: hört unbedingt rein und schaut sie euch später an, die Festivals kommen ja erst noch!

:: Fotos :: HINAYANA ::

Den Abend eröffneten also die amerikanischen Death/Doom Metaller :: HINAYANA ::, die mich schon seit einiger Zeit und insbesondere mit ihrem Zweitwerk Shatter And Fall begeistern. Die Texaner klingen nicht nur ziemlich finnisch, wenn auch mit einer unverkennbaren Southern Rock Note, sondern haben scheinbar auch enge Beziehungen zu Finnland bzw. zu gewissen finnischen Bands ;) Denn auf den Alben von HINAYANA finden sich Gäste wie Tuomas Saukkonen (Before The Dawn, Dawn Of Solace, Wolfheart) oder Toni Hatakka (Hanging Garden).
HINAYANA wurden begeistert empfangen und ebenso durch ihr 40-Minuten-Set getragen. Gut, musikalisch lag das Publikum zu 100% auf der Linie, da konnte nichts schiefgehen ;)
Der Platz auf der Bühne war etwas begrenzt, da das komplette Equipment der nachfolgenden Bands schon mit draufstand. Dafür war die Umbaupause danach sehr kurz. Musikalisch konzentrierten sich die Texaner auf ihr zweites und noch aktuelles Album Shatter And Fall und die vorausgegangene EP Death Of The Cosmic. Aber es gab auch einen brandneuen Track namens Tempest Horizon, der einen kleinen Vorgeschmack auf das nächste Album lieferte, mit dem, so Gründer Casey Hurd, eine neue Ära eingeleitet werden wird.
HINAYANA haben in der Kürze der Zeit ein richtig tolles Set abgeliefert. Die Jungs sahen müde aus und wirkten vielleicht auch ein bisschen steif, aber sonst… einfach großartig!

Band: Casey Hurd (vox, git), Erik Shtaygrud (git), Matt Bius (bass), Daniel Vieira (drums), Michael Anstice (keys)
Setlist: Death Of The Cosmic, Cold Conception, In Sacred Delusion, Spirit And Matter, Tempest Horizon, Reverse The Code, Triptych Visions, A Tide Unturning

:: Fotos :: OMNIUM GATHERUM ::

Nach kurzer Umbaupause ging es mit :: OMNIUM GATHERUM :: Die Jungs begleite ich eigentlich schon so lange, wie ich Insomnium kenne, da man beide Bands oft im Doppelpack bekommt. Zumindest in den letzten 15 Jahren, da Bandgründer Markus Vanhala seitdem auch bei Insomnium spielt. Für ihn hieß diese Tour einmal mehr doppelte Schicht. Jeden Abend. Respekt dafür!
Tatsächlich habe ich beide Bands zum ersten Mal 2009 live gesehen, gemeinsam, auf Tour mit Swallow The Sun. Muss eine legendäre Show gewesen sein, wie ich dem Livebericht von damals entnehme ;)
OMNIUM GATHERUM spielen zwar auch melodic Death Metal, haben aber eine punkige bzw. hardcorige Note und sind somit nen Tacken harscher. Ich mag die Musik eigentlich sehr gerne, bin aber nie wirklich mit der Stimme und dem Gesang von Jukka Pelkonen warm geworden und hab die Band daher immer nur „nebenbei mitgenommen“. Sozusagen. Ok, man muss ja auch nicht jede Band lieben ;)
OMNIUM GATHERUM hatten zunächst Anlaufschwierigkeiten das Publikum zu begeistern, aber spätestens nach Nightwalkers hatte sich die Band warm gespielt und räumte ab. Und am Ende kam ich selbst nicht umhin mit dem Kopf und dem Hintern zu wackeln.
Die Lichtshow war eher so lala, zu oft blieb die Band im Dunklen. Und wenn es Licht gab, dann war es Pink. Scheint seit den Anfangstagen die bevorzugte Farbe zu sein. Fotografisch eher ne Katastrophe ;)
Das Jubiläumsalbum Beyond wurde von Start bis Ende wie auf der CD runtergezockt. Der Sound hatte mehr Wucht, aber die Show war lange nicht so wild, wie ich sie von früher in Erinnerung habe. Jut, wir werden alle älter ;)
Das Publikum bekam jedenfalls noch einmal einen ordentlichen Energieschub für das Grande finale.

Band: Jukka Pelkonen (vox). Markus Vanhala (git), Nick Cordle (git), Erkki Silvennoinen (bass), Atte Pesonen (drums), Aapo Koivisto (keys)
Setlist: Luoto, New Dynamic, In The Rim, Nightwalkers, Formidable, The Sonic Sign, Who Could Say, The Unknowing, Living In Me, White Palace

:: Fotos :: INSOMNIUM ::

Und ja, es war nicht zu übersehen und zu überhören, für wen die Fans wirklich hier waren, nämlich für :: INSOMNIUM :: ! Da kamen sogar INSOMNIUM-Flaggen zum Vorschein :)
Markus Vanhala wechselte mal eben Schuhe, Gitarren und zog die Kutte aus und weiter ging es. Schon der instrumentale Einstieg zum Opener The Primeval Dark verursachte Gänsehaut und es fiel mir schwer, mich auf’s Fotografieren zu konzentrieren. Das sollte sich auch für den Rest der Show nicht mehr ändern ;) Zum Glück… muss man hier wohl sagen… dürfen wir ja nur drei Songs fotografieren, so dass man danach ohne schlechtes Gewissen abmoshen kann (auch wenn ich gern noch von hinten Fotos gemacht hätte).
Die Band wurde frenetisch gefeiert, bei jedem Song. Die Stimmung war einfach fantastisch! Alles passte: Sound, Licht, Mucke, und den Jungs auf der Bühne stand zu jeder Zeit das Grinsen im Gesicht. Sänger und Bassist Niilo, generell immer sehr gesprächig auf der Bühne, versuchte sich ein ums andere Mal an seinen Deutsch-Kenntnissen, was aber am Ende immer auf „bitteschön-dankeschön“ hinauslief, gelegentlich ergänzt mit „gern geschehen“. Sorgte natürlich immer wieder für Lacher und machte die Band unglaublich nahbar und sympathisch. Hach, war das schön!
Das Set war von Anfang an klar: Shadows Of The Dying Sun wurde komplett in der regulären Reihenfolge des Albums gespielt. In der Zugabe gab es mit One For Sorrow einen ganz alten Klassiker, plus einen aktuellen Song (Lilian) und den Bonustrack Out To The Sea vom Jubiläumsalbum, der seinerzeit auch auf einer Split mit Omnium Gatherum veröffentlicht wurde. Eigentlich hätten beide Bands den Song auch zusammen zocken können, oder? ;)
Eine wirklich brillante Show, die ich bis zur letzten Sekunde genossen habe. Und obwohl es erst Mitte Januar ist, lege ich mich direkt fest, dass diese Show bereits eines der Highlights in 2025 ist. So! Ich weiß nicht, ob man diese Shows/Tour aufgenommen hat, wenn ja, dürfte das auch später noch einmal einen tollen Live-Genuss ergeben.
Auch meine Wenigkeit hat sich hernach mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht auf dem Heimweg gemacht :) Und ich fang schon mal die Top-10-Konzertliste an…

Band: Niilo Sevänen (vox, bass), Markus Vanhala (git), Ville Friman (git), Markus Hirvonen (drums)
Setlist: The Primeval Dark, While We Sleep, Revelation, Black Heart Rebellion, Lose To Night, Collapsing Words, The River, Ephemeral, The Promethean Song, Shadows Of The Dying Sun // Out To The Sea, Lilian, One For Sorrow

Vielen Dank an :: ConcertTeam NRW :: für die Presse-Akkreditierung :)

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography