2009-05-24 NL – Tilburg - Little Devil
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An einem strahlenden Sonntag ging es am frühen Nachmittag nach Tilburg ins Little Devil. Der Club liegt ungünstigerweise mitten in der City in einer Strasse direkt gegenüber vom Hauptbahnhof. Parken kann man also schon mal vergessen ;) Der Club selbst hat die Größe eines Wohnzimmers. Kleine Bar oben, ein Billiard-Tisch und 3 Stufen runter dann der Liveclub mit winziger Bühne. Um 17 Uhr sollte es losgehen. Um 17 Uhr kam ich an. Und der Nightliner auch... Prima. Laut Aussage des Veranstalters wurde erst mal alles um ca. 1 ½ Stunden nach hinten verschoben. Ich genehmigte mir derweil belgisches Kirschbier und sah zu, wie der lokale Support BUNKUR auf Rädern „anreiste“, den Verstärker vorne im Korb am Lenkrad. So kann man es natürlich auch machen *lol* Ok, war nur der eine Verstärker, der wohl nachträglich rangeschafft wurde...

:: Fotos ::

Endlich ging es los, der Keller füllte sich einigermaßen mit so um die 70 Leute und :: BUNKUR :: ergehen sich in schweren, dronigen Soundkaskaden. Zwei Bassisten, ein Schlagzeuger und ein Soundhexer, der aber aus Platzgründen neben der Bühne sein Dasein fristen muss. Immerhin gibt es Mr. Broers im Seitenprofil. Die beiden Bassisten hingegen präsentieren sich ausschließlich mit ihrer Rückenfront, da sie permanent den Schlagzeuger im Auge behalten müssen, der den Takt vorgibt. Wenn man das denn mal so nennen möchte ;) Ich bin mir nicht sicher, ob es vier Tracks waren oder nur einer... In der 30 minütigen Performance hob Schlagzeuger T13 geschätzte 5 Mal (ok, ist jetzt mal ein bisschen untertrieben) seine Arme zum ausladenden Becken-/Drumschlag, der gleichzeitig auch einen Bassanschlag und den Gesangeseinsatz zur Folge hatte. Der Rest bestand aus jenen wabernden, dronigen und verstörenden Sounds. An sich ziemlich cool, hier aber zu vorhersehbar und zu unspektakulär. Außerdem gab es einige Soundprobleme, die den ganzen Abend über andauern sollten...

:: SECRETS OF THE MOON :: versuchten danach doch tatsächlich sich komplett auf die winzige Bühne zu quetschen. Mit Erfolg! Aber mit Null Bewegungsradius. Vielmehr musste Sänger sG aufpassen, das er nicht LSK’s Bass ins Gesicht bekommt und (Live-)Gitarist Ar, das er beim bangen nicht vom Bühnenrand fällt. Der Sound ist immer noch mies, ebenso die Beleuchtung. Einzig die Klimaanlage arbeitet hervorragend, so dass ich mir dann doch glatt noch die Jacke drüberziehe. Das Set ist kurz, vier Songs von Antithesis, Bleakstar und bereits ein neuer Song (Queen Among Rats) von Privilegivm, welches im September veröffentlicht werden wird.
Setlist: Intro, Ghost, Ordinance, Bleak Star, Queen Among Rats, Lucifer Speaks, Seraphim Is Dead

Statt Esoteric gibt es :: JARBOE :: Beide Bands haben den Headlinerplatz getauscht. JARBOE präsentiert sich auf dieser Tour mit neuem Live Line-Up. Dazu gehören Fade Kainer (keys) & Josh Lozano (git) von Inswarm, Erik Wunder von Cobalt (drums) und Cedric Victor (bass). Josh muss neben der Bühne agieren, und das komplett im Dunklen ;) Er ist so ziemlich der einzige, der sich in Rage spielt und dabei völlig ausflippt, so dass wiederum die Zuschauer aufpassen müssen, nicht mittels seiner Gitarre erschlagen zu werden. Zwischendurch klaut er sich ein Drumstick und schrubbt damit auf seiner Gitarre rum. JARBOE selbst musste noch eben ein Interview absolvieren, sieht hundemüde aus, ist ungeschminkt und gibt zum Schluss völlig entnervt auf ob der Soundprobleme. Ihr nuancierter Gesang geht völlig unter, das Micro tut es selten und Rückkopplungen bestimmen den Sound. Alle Bands treten hier übrigens ohne Soundcheck auf, da die Zeit dafür einfach nicht reichte. Nein, toll war das nicht.
Setlist: A Sea Of Blood And Hollow Screaming, Durga 8, The House Of Void, Transmogrification, Maha Kali, Of Terrifying Countenance, Kali Lamentation III, Kali Lamentation V

Und besser wird es auch nicht. Mit stoischer Ruhe bauen :: ESOTERIC :: ihr Equipment auf, und das dauert. Als ich all diese Effektebords sehe, bleibt mir glatt die Spucke weg. ESOTERIC toppen da wirklich jede Band, die ich diesbezüglich schon live gesehen habe. 3 Gitaristen, ein Basser mit nem 6-Saiter und jeder mit zwei riesigen Bords vollgepackt mit Effekten. Gitarist Kris muss neben der Bühne spielen, Keyboarder Olivier davor. Der Rest tritt auf der Stelle auf der Bühne. Der Sound kränkelt noch immer, so dass die Intensität der ESOTERIC Songs weitestgehend verloren geht. Aber – da ich die Briten zum ersten Mal live sehe – bekomme ich trotzdem schon einen Eindruck, was hier zu erwarten ist ;)
Setlist: Intro, Silence, Caucus Of Mind, Quickening, Order Of Destiny, Dissident

Fazit: Dieser Abend war sicher kein Desaster, wohl aber eine Qual für alle Beteiligten. Der Sound war durchgängig mies, die PA marode. Ständig ging was kaputt oder funktionierte nicht richtig. Entspannung gab es erst hinterher, als sich das Little Devil leerte und die Bands bei einigen Bieren mit den verbliebenen Fans quatschen konnten. Ich verabschiedete mich kurz nach Mitternacht, da ich noch ne 2-Stunden-Fahrt vor mir hatte. Diese wurde aber noch mal gründlich vermiest, da an der Scheibe meines Autos ein 51,70 Euro Strafticket für’s Parken hing... Hallo? Es war Sonntag und ein großes Schild auf dem Parkplatz sagt, das ich an einem Sonntag ab 14 Uhr für’s Parken nicht bezahlen muss??? WTF? Na da lass ich es drauf ankommen...

 

story & pics © Dajana