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2015-09-25 DE – Bochum - Rockpalast
 

Fein, neben der ungeliebten Röhre in der Matrix, gibbet nu auch wieder Konzerte im (renovierten) • Rockpalast •. Ein kleiner Raum mit niedriger Bühne, zwei Bars und familiärer Atmosphäre. Genau der richtige Ort, um die Okkult-Rocker JEX THOTH um die Zeremonienmeisterin… äh Jessica Thoth noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Doch erst einmal musste man sich durch die Gelsenkirchener Bluesrocker :: BLUEGASM :: (anscheinend eine Last-Minute-regionale Band-Buchung) kämpfen, die sich mehr schlecht als recht durch ihren bluesgetränkten 70er-Jahre Rock mühten. Der Sound war ganz fürchterlich, übersteuert und rumpelig. Alle Feinheiten und das technische Können, welches zweifellos vorhanden war, gingen schlicht und einfach in einem undefinierbaren Soundbrei unter. Kann man auf ihrer Bandcamp-Seite in den Studio-Songs der The Sign Us! EP durchaus einen Hauch The Doors und ne Prise Psychedelic und vom Gesang her ne Spur Danzig ausmachen, war davon live nicht viel zu hören.

Kurz darauf war der Sound schon viel, viel besser, als Fronthexe Jessica Thoth mit ihren Mannen auf die Bühne kam. :: JEX THOTH :: brachten ihren reduziert bedeutungsschwangeren, dramatischen Doom-Psychedelic-Sound der Marke Black Sabbath wuchtig rüber, aber der grandiose Gesang von Mrs. Thoth blieb natürlich immer im Mittelpunkt. Bühnenaction seitens der Band war kaum vorhanden, dafür konzentrierte sich alles auf die beschwörenden okkulten Gesten der Frontfrau. Das mag ja sehr atmosphärisch und passend rüber kommen, bewegt sich aber durchaus haarscharf am Rande von „too much“. Nicht jedermanns Sache sind sicherlich auch stinkendes Räucherwerk und das ständige Betonen der okkulten Wurzeln. Jede Menge Kerzen und allerhand weiterer Schnickschnack bildeten jedenfalls eine passende Kulisse für JEX THOTH.
Das selbstbetitelte Debüt und der Zweitling Blood Moon Rise sind richtig knorke psychedelisch-relaxte Angelegenheiten, live nimmt mich das einfach nicht mit. Keine Ahnung warum… ob es an der introvertierten Distanziertheit der Band liegt, oder daß die Songs auch schon mal langatmig wirken können, oder ob es einfach Tagesform (meiner, oder der Band) ist, kann ich nicht sagen. Auch dieses mal ließen JEX THOTH mich leider recht kalt, obwohl der Gig an sich alles andere als schlecht war.
Setlist: To Bury, Kagemni, The Divide, Separated At Birth, The Watcher, Raven Nor The Spirit, Into A Sleep, And The River Ran Dry, Keep Your Weeds, Ehjä, Nothing Left To Die, Son Of Yule

 

story © BRT