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The Scanners

2009-11-19 DE – Bochum - Zeche

Ich mag JULIETTE LEWIS nicht nur als Schauspielerin, sondern auch als Musikerin sehr gerne und fand ihre rotzigen Punkrock-Attacken mit Juliette And The Licks schon ziemlich geil. Nach fünf Jahren, einer EP und zwei Alben wollte JULIETTE LEWIS einen neuen, frischeren Sound, legte die Licks zu den Akten und veröffentlicht nun unter ihrem eigenen Namen das Solodebüt Terra Incognita, welches um einiges persönlicher und intimer ist aber nichts verloren hat von der musikalischen Vielschichtigkeit und Wandelbarkeit einer JULIETTE LEWIS. Ganz zu schweigen von ihrer Energie und Power… und das wollte ich mir nun auch unbedingt mal live ansehen :)

:: Fotos ::

Supportet wird Juliette Lewis von der Londoner Band :: SCANNERS :: Ich muss gestehen, die 2 Mädels (Sarah Daly und Amina Bates) und 2 Jungs (Matthew Mole und Tom Hutt) waren mir bis dato völlig unbekannt, aber ich mochte die Songs auf der Myspace-Seite ;) 2004 gegründet, folgte 2 Jahre später das Violence Is Golden. Das Zweitwerk ist fertig, heißt Submarine und soll im Februar 2010 im Laden stehen. Vielmehr gab es im Vorfeld auch nicht über die Band zu erfahren. Die SCANNERS waren zwar irgendwie maulfaul, wirkten teilweise doch recht verschüchtert und irgendwie klassisch Indie-mäßig, ein bisschen runtergerissen und zerzaust sahen sie aus mit ihren selbstgemachten und löchrigen Shirts aber ungemein sympathisch ;) Artrock, Indie Rock, Pop-Grunge… so was in der Art, manchmal rotzig rockig, manchmal melancholisch wavig. Die beiden Mädels wechselten sich häufig an den Instrumenten ab: mal Gitarre, mal Bass, mal Synths und mal Drums, doch hat mir gut gefallen, Sarah Daly ist mit ihrer Stimme ne Wucht und Baby Blue wird sicher ein Smashit ;)
Setlist: Half A Mind, We Never Close Our Eyes, In My Dreams, Salvation, I Couldn’t Help Myself, Lowlife, Baby Blue, Air 164, Raw

Danach stieg die Spannung ungemein. Jeder, der :: JULIETTE LEWIS :: schon mal live gesehen hatte, prophezeite eine grandiose Show. Die Fotografen brachten sich in „Schussstellung“ – soll ja nicht so einfach sein mit dem Wirbelwind ;) Dann startete das erste Intro, eine Schnulze aus den 70igern, bei alles lachte und lauthals mitsang, die mir aber ums Verrecken nicht mehr einfallen will. Dann ging es wirklich los, die Musiker enterten die Bühne für Romeo und JULIETTE LEWIS fegte hernach Federboa-bestückt einer energetischen Eruption gleich über die Bühne. Wie ein Wirbelwind. Die Frau stand wirklich keine Sekunde still, wie ein Flummiball flog sie permanent von der einen zur anderen Seite (und das bei pink-roten Licht, na toll). Völlig irre! Und was für ne Kondition! Von den Songs her ging es quer durch ihre Diskografie, vom aktuellen Album Terra Incognita über Four On The Floor zu You’re Speaking My Language. Und JULIETTE LEWIS singt nicht einfach… sie spielt und zelebriert ihre Songs, bettet Geschichten (wo sie den einen Song schrieb, welche Beziehungskiste sie zu einen anderen Text inspiriert hat) und das Publikum darin ein, bewegt sich dabei wild, aggressiv, lasziv oder kuschelig, bleibt aber jederzeit irgendwie das kühle Rockluder. Ihre Performance ist gekonnt, professionell aber auch recht distanziert. Das Publikum flippte regelrecht aus, besonders in den ersten reihen, wo auch einige „Wiederholungstäter“ anwesend waren, die von JULIETTE LEWIS wiedererkannt wurden. Leider, leider, leider war nach nur 60 oder 70 Minuten Schluss. Völlig unvermittelt und ohne jegliche Zugabe. DAS fand die Zeche nicht wirklich nett. Madame ließ sich auch hinter nicht mehr blicken, sondern wurde der Laden für die anschließende Disco geräumt. Wirklich schade.
Setlist: Intro , Romeo, Into, Purgatory Blue, Ghosts, Fantasy Bar, Pray For The Band Latoya, Hard Lovin’ Woman, Terra Incognita, Got Love To Kill-Uh Huh, Sticky Honey, You’re Speaking My Language, Suicide Dive Bombers, Hot Kiss

 
story & pics © Dajana