Satyricon
- Samael - Grave - Marduk - Eluveitie - Urgehal - Sinister - Desaster
- Fleshless - Cremation
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Fotos ::
CREMATION
– gut wie immer!
Empfangen wurden wir von ein paar groovigen Death Metal Klängen
von CREMATION, allerdings bekamen wir nur aus der Ferne
einen ungefähren Eindruck des Auftritts. Laut Sänger
Sascha sei die Show aber „sehr gut wie immer“ gewesen
– tja ich vertraue mal seinem objektiven Urteil! ;)
FLESHLESS
– zwischen Tod und Grind
Irgendwie hatte ich FLESHLESS schneller in Erinnerung,
doch ich hatte gegen ein bisschen Midtempo rein gar nix einzuwenden.
Mit der Zeit wurde die Mischung aus Grind- und Death Metal zwar
vorhersehbar und etwas eintönig, doch für Fans genannter
Stilrichtungen durchaus unterhaltsam und hörenswert.
DESASTER
– ist mein Kopf noch dran?
Danach war es Zeit für heftigstes Headbangen in der abendlichen
Sonne, denn DESASTER spielten zum Tanze auf. Den Jungs
steht die außerordentliche Spielfreude zu jeder Sekunde
ins Gesicht geschrieben und die moshende Meute dankte es den deutschen
Recken mit ständigen Sprechchören und Ovationen. Thrash
Metal mit kräftigen Black Metal Zutaten animiert einfach
zum haltlosen und begeisterten Headbangen, keine Frage –
so ging denn auch im Verlauf des Konzerts meine Objektivität
den Bach runter, ich nahm nur mehr bewusst die Coverversion von
Kreators Tormentor wahr, sonst hatte ich ständig die
Haare meines Nachbarn im Gesicht oder bangte mit ihm um die Wette,
was ein Schweißbad zur Folge hatte.
Deshalb musste
ich SINISTER zum Pausenfüller degradieren und auch
URGEHAL nahm ich nur aus der Ferne wahr. Letztgenannte
bewiesen trotz der tief stehenden Sonne Humor, so meinte der Sänger
doch „we hate the sun, but we love you“ – wir
danken! Der sehr schnelle Black Metal machte Spaß, herausragend
empfand ich diese akustische Panzerfahrt allerdings nicht. Zur
Abwechslung sorgten kurz darauf die Schweizer ELUVEITIE,
die allerdings ohne ihre „Zwillinge“ auskommen mussten.
Trotzdem sorgte vor allem Inis Mona für wahre Begeisterungsstürme
und mitwippende bzw. enthusiastisch tanzende Leiber.
MARDUK
– schnell und böse ist nicht alles
Mit MARDUK ist es so eine Sache…sicherlich ist der
Kultstatus der Truppe unumstößlich und die Jungs können
auch verdammt kompetent und schnell spielen, doch das gewisse
Etwas, die Magie, fehlte den Kompositionen einfach. Sie knatterten
und ratterten sich durch pfeilschnelle Ultraschallsongs, doch
der Funke eines mitreißenden Konzerts war nicht spürbar.
GRAVE –
mit brachialen Rhythmen ins Nirvana
Nach ein bisschen Erholung kamen GRAVE mit ihren einfachen,
doch umso effektiveren Geschossen gerade recht für den geschonten
Nacken. Die Schweden reißen einfach mit, für manche
mag das Programm altbacken und zu simpel scheinen, doch lässt
man den Rhythmus wirken, beginnt der Körper wie von selbst
unruhig zu werden. Into The Grave ragte als Klassiker noch
aus den stets höllisch groovenden Songs heraus und ließ
einige Old School Jünger schwitzend zurück.
SAMAEL
– optisch und akustisch ein Gesamtkunstwerk
Die Videoprojektionen, der glasklare Sound und die professionelle
Bühnenshow ließen den Auftritt von SAMAEL zu
einem Leckerbissen werden. Hier hatten alle Anwesenden wohl das
Gefühl einer perfekten Darbietung. Im Unterschied zum vorangegangenen
Programm legten die Schweizer einfach in Sachen Ausstrahlung deutlich
zu. Das Publikum war darob begeistert und war ständig in
Bewegung, um bei orchestral-hypnotisierenden Klangmonstern noch
einmal alles zu geben. Ich kann über Liedtitel recht wenig
sagen, denn der Strudel aus elektronischen Beats, hervorragenden
Refrains und kraftvoller Gitarrenarbeit zog mich vollends in seinen
Bann und relativierten Zeit und Raum…
SATYRICON
– großartiger Black Metal der Champions League
Kaum in Worte zu fassen, was SATYRICON im Anschluss für
die Sinne boten…beeindruckend wie ein Monolith standen die
Mannen rund um Satyr auf der Bühne und ließen keinen
Zweifel aufkommen, wer dem KALTENBACH OPEN AIR die Krone
aufsetzen würde: Die Meister des stampfenden, atmosphärischen,
hymnenhaften Black Metal überraschten mit derartiger Präzision
und Gänsehautgarantie, dass es einfach eine wahre Freude
war, ihnen zuzuhören und zuzusehen. Egal, ob groovende Songs
der aktuellen Phase wie Now, Diabolical oder K.I.N.G.
oder mittelschnelle Granaten der Volcano-Zeit–
es blieb perfektes Entertainment. Den alles überstrahlende
Höhepunkt, DIE Hymne schlechthin behielten SATYRICON
als allerletzte Trumpfkarte bis zum Schluss im pechschwarzen Ärmel:
Mother North, eine Komposition zum Niederknien!!!