Amon
Amarth - Einherjer - Belphegor - Thyrfing - Absu - Evocation -
Lividity - Sanguis - Parental Advisory - Scared To Death - Ultrawurscht
- Infer - Thytopia - Stockholm Syndrom
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Fotos ::
EVOCATION
– Death Metal wie er sein muss
Aufgrund der mehr als widrigen Wetterverhältnisse (es regnete
tagsüber wie verrückt) eröffneten wir den musikalischen
Tag erst zum Abendessen mit einer Portion Old School Death Metal.
Was kann es besseres geben, als zu eingängigem, doch trotzdem
rhythmisch alles andere als monotonem Death Metal genießerisch
die Rübe zu schwingen oder die Fäuste zu recken? Hymnen
wie zB. Feed The Fire boten eine herrliche Mischung aus
klar strukturierten Riffmassakern und hymnischen Melodien, die
den Songs einige ruhige Momente bescherten. Ein sehr guter abendlicher
Auftakt!

ABSU
– Komplexität hat einen Namen
Vertrackte Kost und halsbrecherische Schlagzeugeskapaden prägten
die Musik der nächsten 50 Minuten. Drummer Proscriptor tobte
sich nach allen Regeln der Kunst aus und begeisterte am laufenden
Band. Anders ist man es von ABSU auch nicht gewohnt, obwohl
die vergleichsweise recht eingängigen Kompositionen der letzten
Platte einen teils leicht nachvollziehbaren Charme mit sich brachten,
vor allem das Thrash-lastige neue Stück Amy. Die extrem
intensiven Lieder verlangten einiges an Konzentration ab, um nicht
von der Intensität überrollt zu werden.

THYRFING
– beeindruckende Hymnen für Herz und Hirn
Jens Ryden war ein absoluter Glücksgriff für THYRFING!
Klar, die hymnische Musik war immer schon durch schwelgerische
Melodien und große Eingängigkeit geprägt, ohne
jemals übertrieben pathetisch kitschig zu sein…doch
der ehemalige Naglfar-Sänger setzte der Show die Krone auf.
Dieser Musiker hat einfach eine begnadete Stimme und ein unnachahmliches
Repertoire an intensiven Gesten sowie eine ausdrucksstarke Mimik,
die mich in den Bann zog. Auch optisch präsentierte sich
die Band angemessen angeschmiert ;) und so konnte einfach nix
schief gehen. Am treffsichersten erwies sich dabei der herausragende
Song Mjölner, der einem Hammer gleich seine Spuren
hinterließ. Die perfekte Mischung aus Melodie, Stimmung
und Präsentation – rundum gelungen und ein Gewinner
des Festivals!

BELPHEGOR
– Hellmuths Sprachschatz wäre ausbaufähig
Den krassen Gegensatz was Anspruch anbelangt, ließen dann
die Edelproleten aus Salzburg folgen. Sänger Hellmuth hätte
bei seinen anfänglichen Ansagen auf Englisch bleiben sollen,
aber er beglückte das zahlreich anwesende Volk später
mit gewohnt sinnfreien Ansagen. Tja, im Gegensatz zum proletoiden
Image ist die Musik aller Ehren wert und lässt auch die nötige
Abwechslung nicht missen. Die Jungs haben erkannt, dass Highspeed
zwar schön und gut, doch nicht das Allheilmittel ist. Demzufolge
durchbrechen groovende Passagen das Geknüppel und geben den
Stücken eine teils abwechslungsreiche Struktur. Tipp: Let
the music do the talking!

EINHERJER
– wir bewegen uns kaum, aber wir bewegen die Zuhörer
Nicht allzu viel Bewegung gab es bei EINHERJER zu sehen
– aber Hymnen wie Dragons Of The North oder Far
Far North brauchen keine großen Gesten. Die Introvertiertheit
wirkte mit der Zeit zunehmend charmant und so konnte man sich
in einen Strudel schwelgerischer Stimmungen hineinziehen lassen.
Zwischendurch zauberten die Nordmänner mit Akustikgitarren
sogar eine nachdenkliche Stimmung auf die Gesichter der Festivalbesucher.
Gute Laune war allerdings Trumpf, nostalgisches Funkeln der Augen
inklusive.

AMON
AMARTH – oft gesehen, nie bereut
Durch einen einfachen Trick wirkten AMON AMARTH mächtiger
als alle anderen Bands: sie platzierten nämlich links und
rechts auf der Bühne erhöhte Podeste, auf denen die
Musiker abwechselnd posen können, bis die Hölle zufriert.
Synchrones Headbanging, taktvolles Gitarrenschwenken und starke
Songs waren Garant für ein sich gleichendes, aber stets intensives
Konzerterlebnis. Im Programm stachen wie immer Death In Fire
und Victorious March heraus, doch auch Hymnen, die erst
ein paar Jahre auf dem Buckel haben wie Pursuit Of Vikings
erlangen nach und nach sicher Klassikerstatus. Auch die neuen
Stücke der Marke Twilight Of The Thunder God oder
vor allem Guardians Of Asgaard verfehlten ihre Wirkung
nicht. Sänger Johan Hegg war sichtlich zufrieden, zu später
Stunde noch angemessen viele Hörner zu sehen und grinste
das eine oder andere Mal verschmitzt. Mit dem bereits erwähnten
Death In Fire wurde das KALTENBACH OPEN AIR mit
einem Donnerschlag würdevoll beendet.
