Bäd Hammer - Dark Funeral - Anaal Nathrakh - God Dethroned - Rotting Christ - Gutalax - Selbstentleibung - Mater Monstiferia - Killing Age - The Morphean - Prometheus - Among Rats - Silius
Ein, zwei Songs brauchen :: THE MORPHEAN ::, um ordentlich auf Touren zu kommen, aber dann gestaltet sich der mit sehr fein ziselierten Gitarrenmelodien gespickte, modern angehauchte Melodic-Death-Metal zu einem wahren Hörgenuss, allen voran der Ohrwurm Shadow Kingdom, der noch länger im Gedächtnis nachhallt.
Ein bisschen Thrash kann/darf/muss sein – die sympathischen :: KILLING AGE :: sind definitive eine gute Wahl, um das Stimmungsbarometer steigen zu lassen, das macht Bock auf mehr…
Black Metal mit hintergründigen Shreddermelodien und durch die Keyboards leicht Cradle-eskem Flair, meist getragen im Tempo – die Musik von :: MATER MONSTIFERA :: läuft runter wie Honig, nur fragt mich bitte nicht um Songtitel! ;)
Noch mal Black Metal, noch mal dichte Atmosphäre, dezent irrsinnig, aber ganz und gar nicht chaotisch, sondern teils episch und getragen – der Name der Band führt eigentlich auf eine falsche Fährte, doch der Anspruch kommt bei :: SELBSTENTLEIBUNG :: keinesfalls zu kurz. Definitiv null negativ!
Nicht nur des Wortspiels wegen warteten einige Grinder hungrig auf :: GUTALAX :: /BöserLachs - einige eher ungrindige Jünger schalteten dagegen eher auf Durchzug... wie dem auch sei, ich frage mich wie abartig Laute sein können, die hier in gefühlten 149 Songs aus einem Sänger (?) mit wahnsinniger Mimik purzeln. Die Mixtur aus tollwütigem Stachelschwein auf Speed und halb plattgedrücktem Krötenkadaver sorgte jedenfalls für Erheiterung, Musikgourmets kamen dagegen nicht auf ihre Kosten.
Schon bei der Autogrammstunde fielen die obersympathischen :: ROTTING CHRIST :: durch ihr herzliches Auftreten aus dem metallischen Klischeerahmen, da wurde gescherzt, gepost und unterschrieben, bis die letzte Kutte und das letzte Cover vollgekritzelt war – und das Konzert sprühte dann auch nur so vor Energie und positiver Spannung. Auch nach fast 30 Jahren hat sich noch keine Routine eingeschlichen; als kleine Akustik-Überraschung servierten uns Sakis und seine hellenischen Haudegen das thrashige und zum Mitsingen geradezu prädestinierte Societas Satanas. Ein Insider flüsterte mir auf meine fragenden Blicke hin die drei Worte Thou Art Lord zu und klärte mich über die Herkunft des Quasi-Kuckuckseis auf. Ungemein schnell war die Spielzeit vorbei und ein lautstarker Abgangsapplaus redlich verdient!
Die einzige Konstante bei :: GOD DETHRONED :: ist wohl die Auswechslungstaktik von Chefglatze Henri, doch erstklassige Musiker sind auch diesmal am Werk, vor allem die Geschwindigkeit und behände Technik von Drummer Mike nötigen Respekt ab. Das Programm setzt sich aus schnellen und verdammt schnellen Songs zusammen, besonders eindrucksvoll meißeln sich Soul Sweeper und Villa Vampiria in die Kleinhirnrinde.
Der Wahnsinn hat einen Namen, der zwischendurch höflich in gewähltem Englisch spricht, sonst aber eher hysterische Ausdrucksformen bevorzugt: V.I.T.R.I.O.L. alias Dave Hunt! Doch auch die leicht schräg klingende Klarstimme bei :: ANAAL NATHRAKH :: versprüht etwas Außergewöhnliches, von den dezent elektronisch angehauchten Sperrfeuerattacken ganz zu schweigen…sehr intensiv, aber auch schwer fassbar, wühlen Kompositionen wie Unleash ungemein auf und drücken das Adrenalin aus jeder Pore des doch schon müden Metallers.
:: DARK FUNERAL :: - Lord Ahrimann sprach einst im Jahre 1993 „es werde Brett“ und es ward Brett, daran hat sich mit einigen Ausnahmen in den letzten gut 20 Jahren auch nur marginales geändert. Der klirrend kalte Sound entspricht den eisigen Temperaturen von etwa 5 Grad optimal, doch nach einiger Zeit schleicht sich der Einheitsbreiteufel ein und die Geschwindigkeitsorgien ziehen wie ein hyperaktiver, auffrisierter Rasenmäher beinahe spurlos an mir vorbei. Hauptsache das Ergebnis passt - kein Grashalm im Kaltenbachgraben kann mehr aufrecht stehen oder wurde von der Kälte umgenietet…
Die Rausschmeißer :: BÄD HAMMER :: bildeten einen schmissigen, thrashig rockenden Abschluss für ein wahrlich herzliches Festival – von Fans für Fans! Unbedingt erwähnen möchte ich die herzliche Art der Bevölkerung in Spital am Semmering, vor allem unser "Hausherr" Max in der Pension "Erica" glänzte durch tolle Gastfreundschaft - vielen Dank an dieser Stelle!!! |